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Autistischer Junge vermisstSechsjähriger Arian könnte in Nordsee getrieben worden sein – Ermittler erhalten neue Hinweise

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Ein Sonarboot der Polizei sucht gemeinsam mit Spezialtauchern den Fluss Oste nach dem vermissten sechsjährigen Arian ab. Der autistische Junge könnte in den Fluss gefallen und in die Nordsee getrieben sein.dpa

Ein Sonarboot der Polizei sucht gemeinsam mit Spezialtauchern den Fluss Oste nach dem vermissten sechsjährigen Arian ab. Der autistische Junge könnte in den Fluss gefallen und in die Nordsee getrieben sein.

Mehr als eine Woche nach dem Verschwinden des sechsjährigen Arian gibt es neue Hinweise. Eine Theorie beschäftigt die Polizei in Bremervörde.

Im Fall des vermissten sechsjährigen Arian aus Bremervörde haben die Ermittler zahlreiche neue Hinweise erhalten. Rund zehn Tage nach dem Verschwinden des Jungen, der laut Angaben seiner Eltern Autist ist, sucht die Polizei aber weiter nach einer heißen Spur. Dafür gibt es mehrere Theorien, was mit Arian passiert sein könnte.

„Vielleicht gibt es am Ende doch noch ein Wunder“, sagte ein Polizeisprecher aus Rotenburg (Wümme) dem NDR am Freitag (3. Mai). Derzeit sei die „EG Arian“ dabei, Hypothesen aufzustellen, was mit dem sechsjährigen Jungen am Tag seines Verschwindens (22. April) passiert sein könnte.

Vermisster Arian: Sonderermittler erhalten Hunderte neue Hinweise – keine heiße Spur

Ausgangspunkt sind dabei Aufnahmen einer Überwachungskamera, die Arian wenige Minuten nach dem Verlassen seines Elternhauses in Bremervörde-Elm zeigen. Der Sechsjährige, in einem Pullover und auf Socken unterwegs, hält dabei einen Stock oder ein Spielzeugschwert in der Hand und rennt zielstrebig auf ein Waldgebiet zu. Dort suchten die Ermittler aber vergebens nach Arian.

Die Ermittler halten es für möglich, dass Arian sich aus Angst versteckt haben könnte. Anwohner in umliegenden Ortslagen wurden deswegen darum gebeten, Stallungen, Dachböden oder auch Heuhaufen nach dem Jungen zu durchsuchen. Auch der Fluss Oste wurde auf einer Länge von mehr als zwölf Kilometern von Sonarbooten und Spezialtauchern durchsucht.

Autistischer Junge: Vermisster Arian könnte in die Nordsee getrieben sein – Oste fließt schnell in die Elbe

Auf die Nordsee fokussiert sich auch eine Hypothese der Ermittler: Arian könnte aus dem Waldstück heraus ans Ufer geraten sein und dort in den Fluss gefallen sein. Die Fließgeschwindigkeit ist derzeit sehr hoch, das Ostesperrwerk ist zudem geöffnet. So könnte der Junge direkt in Richtung Elbe und damit in die Nordsee getrieben worden sein. Von Bremervörde aus sind das nur etwa 45 Kilometer.

Die Polizei geht davon aus, dass ein Stück Holz mit vergleichbarer Größe und Gewicht zu Arian in etwa zehn Stunden im Meer gelandet wäre. Arian in der Nordsee zu finden, wäre nahezu unmöglich. Konkrete Hinweise, dass der Junge wirklich in die Nordsee gefallen ist, haben die Ermittler bisher nicht finden können. Fußspuren entlang des Ufers konnten nicht einwandfrei Arian zugeordnet werden.

Arian: Polizei startet große Suchaktion nach autistischem Jungen – Tornado-Kampfjets im Einsatz

Die Polizei hatte mit Unterstützung von Bundeswehr, DLRG, THW und Feuerwehr eine Woche lang nach Arian gesucht und dabei zu ungewöhnlichen Suchmaßnahmen gegriffen. So wurden Luftballons mit Schokolade im Suchgebiet aufgehängt und Kinderlieder abgespielt, um Arian anzulocken.

Auch die Luftwaffe unterstützte die Suche mit Tornado-Kampfjets und Wärmebildkameras. Arians Eltern erklärten in einem Statement über die Polizei, dass sie immer noch hoffen, ihren Sohn lebend zu finden. Arian sei „auf ein großes Abenteuer“ gegangen. Er könnte Angst davor haben, sich Fremden im Wald zu zeigen. (shh)