Durch die schweren Unwetter steigen die Rheinpegel an vielen Orten drastisch an. Betreiber RWE ergreift erste Maßnahmen.
Nach UnwetternAtomkraftwerk am Rhein durch Hochwasserwelle teils überflutet – RWE reagiert
Aufgrund der schweren Unwetter sind Teile des Atomkraftwerks Biblis überflutet worden. Das hessische AKW liegt unmittelbar am Rheinufer, der Pegel war aufgrund von Starkregen in Bayern und Baden-Württemberg in den vergangenen Tagen drastisch gestiegen. Am Montag (3. Juni) hatte die Hochwasserwelle auch Köln erreicht.
RWE, Betreiber des mittlerweile stillgelegten AKW Biblis, hat aufgrund der Überschwemmungen auf Teilen des Geländes erste Maßnahmen ergriffen. Mehrere Feuerwehren aus der Region seien derzeit mit Pumpen im Einsatz, um die Lage in Biblis zu stabilisieren, teilte ein Unternehmenssprecher mit.
Hochwasser und Unwetter: AKW Biblis am Rhein teilweise überflutet
Die betroffene Fläche liegt dabei unterhalb des eigentlichen Kraftwerkgeländes. Dort hatten bis vor wenigen Monaten zwei Kühltürme des Blocks A gestanden, die nach der Stilllegung abgerissen worden waren. Das Wasser kommt aufgrund des gestiegenen Rheinpegels aus dem Boden heraus.
Ein Grabensystem leitet das Wasser derzeit auf umliegende Felder. Neben der Feuerwehr ist auch das Technische Hilfswerk (THW) in Biblis im Einsatz. „Die Situation ist in Bezug auf das AKW vollkommen unkritisch“, so ein Sprecher von RWE weiter.
Rheinpegel steigt drastisch: RWE ergreift Maßnahmen an Atomkraftwerk - Hochwasserwelle erreicht Köln
Schwere Unwetter im Süden Deutschlands hatten seit vergangenem Freitag mehr als 300 Liter Regen pro Quadratmeter gebracht, der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte die höchste Wetterwarnstufe ausgerufen.
Durch die Unwetter war der Pegel der Donau teilweise auf mehr als neun Meter angestiegen, zahlreiche Landkreise riefen den Katastrophenfall aus. In Bayern und Baden-Württemberg kamen durch die Unwetter mehrere Menschen ums Leben, zahlreiche Personen werden noch vermisst.
Das AKW Biblis war bis zu seiner Stilllegung im Jahr 2011 das zweitertragreichste Kernkraftwerk in der deutschen Geschichte. Ursprünglich waren noch drei weitere Blöcke auf dem AKW-Gelände geplant gewesen. Diese wurden durch den nach der Katastrophe von Fukushima beschlossenen Atomausstieg allerdings nicht mehr realisiert. (shh)