Viktoria Köln: Transfer-Krimi um wechselwilligen Luca Marseiler

Pünktlich am Dienstagmorgen um 9.30 Uhr nahm Luca Marseiler seine Arbeit auf und betrat gemeinsam mit seinen Mitspielern den Trainingsplatz. Der Außenstürmer des Drittligisten FC Viktoria Köln ist derzeit in aller Munde, mehren sich doch die Anzeichen, dass der mit zehn Treffern beste Kölner Torschütze noch in diesem Transferfenster in die 2. Bundesliga wechselt.

Transferfenster schließt am Dienstagabend um 18 Uhr

Am Mittwochmorgen, knapp 36 Stunden vor dem Ende der Winter-Transferfrist am 1. Februar (18 Uhr), gab es allerdings noch keine Einigung zwischen Viktoria, Nürnberg und Marseiler über einen Wechsel. Womöglich auch, weil die Kölner nur dann einem Transfer zustimmen würden, wenn sie einen geeigneten Ersatz verpflichten können.

Viktoria Köln

Luca Marseiler glänzt erneut – Zukunft des Stürmers in Höhenberg ungewiss

Beim FC Viktoria gibt man sich in diesen Tagen weiterhin entspannt, wie Sportleiter Stephan Küsters gelassen bemerkt: „Wir haben keinen Druck“, erklärt der 52-jährige Ex-Profi. „Es ist legitim, dass Luca gerade in seinem Alter noch einmal durchstarten möchte. Die Qualität dazu hat er definitiv.“

Donny Bogicevic fällt für den Rest der Saison aus

Wobei am Wochenende noch einmal reichlich Schwung in die Personalie gekommen ist: Donny Bogicevic, Kölns begnadeter Mittelfeldspieler, hat sich beim 2:1-Erfolg am Samstag gegen die SpVgg Unterhaching das Syndesmoseband gerissen, wird den Rest der Saison ausfallen und ist mit seiner Torgefährlichkeit und als Standardspezialist eigentlich nicht zu ersetzen.

Die Verletzung von Bogicevic könnte Konsequenzen für den wechselwilligen Marseiler haben, wie Küsters wenig überraschend verrät: „Es ist ja schon so, dass wir noch nicht komplett unten raus sind. Und durch die Verletzung von Bogicevic kommt jetzt noch einmal eine ganz andere Dynamik rein.“

Verkauf von Luca Marseiler würde Viktoria Köln 300.000 Euro Ablöse einbringen

Was übersetzt bedeuten könnte: Der FC Viktoria kann es sich sportlich nicht erlauben, sein Tafelsilber bereits in diesem Winter zu verscherbeln, selbst wenn dem Klub eine kolportierte Ablösesumme von 300.000 Euro für Marseiler gut zu Gesicht stünde.

Olaf Janßen, der Höhenberger Trainer, hofft ebenfalls auf einen Verbleib des 26-Jährigen bis zum Saisonfinale: „Durch die schwere Verletzung von Donny würde ein Abgang von Luca ja doppelt schwer wiegen. Abgesehen davon weiß er auch, was er der Mannschaft zu verdanken hat. Ich hoffe natürlich, dass er bleibt.“

Am Samstag tritt Viktoria Köln bei Arminia Bielefeld an

Ob angesichts der Verletztenmisere in Höhenberg – neben Bogicevic fallen auch die Leistungsträger Niklas May und Bryan Henning bis Saisonende aus – noch ein Lastminute-Transfer gestemmt wird, ist ebenso ungewiss, wie Küsters verrät: „Wir haben den Markt im Auge und machen unsere Hausaufgaben“, sagt der Sportliche Leiter.

Mit oder ohne Luca Marseiler gastiert das Janßen-Team am Samstag (16.30 Uhr, SchücoArena) bei Arminia Bielefeld. Der traditionsbeladene Zweitliga-Absteiger hat in der neuen Spielklasse seine liebe Mühe und Not und befindet sich in höchster Abstiegsnot. Die letzten vier Partien hat die Arminia allesamt verloren, der neue Coach Mitch Kniat, der im Sommer vom SC Verl kam, ist gegen den FC Viktoria schon fast zum Siegen verdammt.

Viktoria Kölns Neuzugang Tobias Anselm ist wieder fit

Trotz der im Moment nach unten weisenden Formkurve begegnet Kölns Trainer dem Tabellenfünfzehnten mit großem Respekt: „Das Spiel wird ein richtig hartes Brett für uns“, prophezeit Olaf Janßen.

Nach seiner starken Leistung zuletzt gegen Unterhaching dürfte Neuverpflichtung Sidny Lopes Cabral wieder auf der linken Außenbahn beginnen. Auch der aufgrund von Knieproblemen gehandicapte österreichische Neuzugang Tobias Anselm dürfte in Bielefeld wieder eine Option für das Sturmzentrum sein.