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Zehn Jahre nach turbulenter TrennungPele Wollitz' erste Rückkehr zu Viktoria Köln

Lesezeit 3 Minuten
Fußball Regionalliga West 23.Spieltag: VfL Bochum II - Viktoria Köln am 15.02.2014 im Lohrheidestadion in Bochum Franz Wunderlich ( Sportchef Viktoria Köln ) - Claus-Dieter Wollitz ( Trainer Viktoria Köln ), rechts

Football third division West 23 Matchday VfL Bochum II Viktoria Cologne at 15 02 2014 in Lohr Heide stadium in Bochum Franz Wunderlich Sports Chief Viktoria Cologne Claus Dieter Wollitz team manager Viktoria Cologne right

Februar 2014: Viktoria-Sportchef Franz Wunderlich (l.) mit seinem damaligen Trainer Claus-Dieter Wollitz

Am Freitagabend ist Energie Cottbus zu Gast im Sportpark Höhenberg. Es wird kein Wiedersehen alter Freunde.

Gut zehn Jahre liegt das Engagement von Claus-Dieter „Pele“ Wollitz beim FC Viktoria Köln inzwischen zurück. Für 62 Partien stand der Trainer beim damaligen Regionalligisten an der Seitenlinie, von Sommer 2013 bis Ende 2014. Was von der Zusammenarbeit vor allem in Erinnerung geblieben ist, sind weder die 65 Punkte und der vierte Platz seiner Debüt-Saison, noch die Suspendierung des damaligen Regionalliga-Ausnahme-Kickers Albert Streit. Vielmehr die langwierigen Gerichtsverhandlungen nach Wollitz' Rauswurf Ende 2014.

Denn gleich mehrere ausgesprochene Kündigungen der Viktoria waren laut Urteil des Kölner Arbeitsgerichts unwirksam – weshalb der Höhenberger Klub seinem Ex-Trainer 185 000 Euro Vergütung nachzahlen musste. Über den langwierigen Zoff vor Gericht zerbrachen diverse Beziehungen unwiderruflich.

Wollitz und Viktoria Köln sind sich zehn Jahre erfolgreich aus dem Weg gegangen

Am Freitag (19 Uhr, Sportpark Höhenberg), fast auf den Tag genau zehn Jahre nach Wollitz' Rauswurf, kehrt der 59-Jährige als Trainer des FC Energie Cottbus erstmals an seine alte Wirkungsstätte zurück. Ein Wiedersehen alter Freunde ist nicht zu erwarten. Es scheint, als wären sich beide Parteien fast eine Dekade erfolgreich aus dem Weg gegangen: Nach seinem Posten bei der Viktoria zog es Wollitz in die Dritte Liga nach Cottbus, wo er den Abstieg nicht verhindern konnte, sein Amt in der Regionalliga Nordost jedoch fortsetzte. Es folgte ein Auf- und direkter Wiederabstieg in die Viertklassigkeit sowie die Trennung Ende 2019. Zu dieser Zeit war der Viktoria endlich der ersehnte Sprung in die Dritte Liga gelungen.

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Beinahe wäre es im Endspurt der Saison 2019/20 zu einem Wiedersehen zwischen den Höhenbergern und Wollitz gekommen. Doch das Intermezzo des Coaches beim 1. FC Magdeburg endete vier Tage vor dem Duell mit der Viktoria vorzeitig. Anschließend zog es den streitbaren Trainer zurück nach Cottbus, wo ihm als Coach und Sportchef im Sommer die Rückkehr in die Dritte Liga glückte. Nun kommt es zum ersten Aufeinandertreffen, nachdem Wollitz das Duell vor Gericht für sich entscheiden konnte.

Franz Wunderlich lobt Pele Wollitz' Arbeit in Cottbus

Eine Interview-Anfrage dieser Zeitung lehnte Wollitz im Vorfeld der Partie ab. Auch bei Viktoria gibt man sich eher schweigsam. Nah dran an allen damaligen Entscheidungen war aus Kölner Sicht vor allem Franz Wunderlich, heute Sportvorstand. Auch sein Verhältnis zu Wollitz nahm durch die Auseinandersetzungen beträchtlichen Schaden. Auf professioneller Ebene findet er jedoch Lob: „Pele leistet hervorragende Arbeit in Cottbus, das muss man anerkennen. Er macht einen sehr guten Job. Cottbus und Pele – das passt. Sie sind verdient aufgestiegen und spielen eine super Saison. Das ist nicht unbedingt zu erwarten gewesen, aber es spricht für ihn.“

Die Viktoria könnte mit einem Sieg gegen ihren früheren Trainer den Anschluss an die vorderen Tabellenplätze halten. Denn in Liga drei liegen die Teams nah beieinander. Die Höhenberger haben fünf Punkte Rückstand auf Rang drei, aber ebenfalls nur fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. „Es kann im März noch Teams geben, die noch auf- und absteigen können“, prognostiziert Wunderlich.

Viktoria Köln will zurück zu alter Heimstärke

Deshalb wollen die Kölner zurück zu ihrer Heimstärke finden, die sie im ersten Saisondrittel ausgezeichnet hatte – ehe es im Höhenberger Sportpark Mitte Oktober in den Duellen mit Dortmund II (3:5) und Ingolstadt (4:4) gleich neun Gegentore vor eigenem Publikum setzte. „Wir haben eine gute Entwicklung genommen und uns durch die Art und Weise, wie wir spielen, die Punktzahl auch mehr als verdient“, sagt Wunderlich mit Blick auf die 20 Zähler aus 14 Partien. „Solche Rückschläge wie gegen Dortmund und Ingolstadt gehören in einem Prozess dazu. Insgesamt sehe ich uns mehr als im Soll.“