Der Flügelstürmer der Höhenberger wird mit zwei Aktionen zum entscheidenden Spieler bei Viktoria Kölns 2:1-Sieg.
Sieg in HannoverSaid El Mala schießt Traumtor für Viktoria Köln und hebt ab
Zum Jahresende hin dreht der FC Viktoria Köln noch einmal auf. Am Samstagnachmittag gelang dem Höhenberger Drittligisten der dritte Sieg in der Englischen Woche, ein 2:1 (0:0) bei Abstiegskandidat Hannover 96 II. Nach dem 2:0 gegen Schlusslicht Osnabrück am vorigen Wochenende hat die Viktoria ein zweites Team aus dem Tabellenkeller auf Distanz gehalten – und sich selbst gleichzeitig in die obere Hälfte katapultiert. Zudem überwintert Viktoria erwartungsgemäß im Verbandspokal. Mit einem weiteren Sieg beim Jahresabschluss gegen den SV Sandhausen am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) würden die Kölner sogar wieder oben anklopfen. „Wir haben in der Hinrunde noch einen Spieltag vor uns und haben schon 26 Punkte. Das fühlt sich brutal gut an“, sagte Trainer Olaf Janßen nach einem hart erkämpfen Sieg auf löchrigem Geläuf im Eilenriedestadion.
Die Viktoria präsentierte sich im Vergleich zum eher glücklichen Erfolg gegen Osnabrück verbessert, hielt vor allem in der Defensive die Abstände klein. „Wir waren bereit zu leiden, das Tor zu verteidigen und viel zu laufen“, lobte Janßen. Köln begann überlegen, ohne die ganz große Gefahr zu entwickeln. Die besten Abschlüsse hatte Said El Mala – der im weiteren Verlauf der Partie in den Fokus rücken sollte. Doch es ging torlos in die Pause.
Traumtor und Schwalbe von Said El Mala
Eine starke Einzelaktion des 18-Jährigen sorgte in der 67. Minute für die verdiente Führung der Gäste. Niklas May hatte den künftigen Profi des 1. FC Köln gut in Szene gesetzt. El Mala dribbelte sich mit einer schönen Körpertäuschung durch die 96-Hintermannschaft und vollendete den Angriff mit einem perfekten Schlenzer ins rechte obere Eck. „Ein Traumtor von Said“, urteilte Janßen, „insgesamt hätte er bestimmt drei oder vier Tore machen können“.
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Kurz nach der Führung war El Mala wieder mit viel Tempo unterwegs in Richtung Hannovers Strafraum. Als er dort ankam, sah er, wie Tim Walbrecht zur Grätsche ansetzte. Der Viktoria-Stürmer hob theatralisch ab und ging zu Boden. Schiedsrichterin Fabienne Michel fiel auf die Schwalbe des Kölners rein und entschied auf Elfmeter. Weil es in der Dritten Liga keinen Video-Assistenten gibt, waren alle berechtigten Proteste der Hannover-Reserve vergebens. „Es ist eine klassische Schwalbe. Der Gegner kommt voll reingerauscht, trifft ihn aber nicht. Das nimmt er dann an. Said ist ein super Junge, super bodenständig. Er hat ein super Spiel gemacht, aber das war drüber. Aber ich sage mal: Wer ohne Fehler ist, der wirft den ersten Stein“, meinte Trainer Janßen.
Semih Güler mit nächstem Jokertor
Tyger Lobinger, Viktorias etatmäßiger Schütze, musste das Feld bereits nach 60 Minuten verlassen. Seine Auswechslung quittierte der kantige Stürmer mit einem kleineren Wutausbruch vor der Ersatzbank. Doch Janßen hatte mal wieder den richtigen Riecher. Denn Semih Güler, der erfolgreichste Joker des deutschen Profifußballs, schnappte sich den Ball und verwandelte aus elf Metern souverän zum 2:0 (71.). Es war sein neuntes Saisontor. Güler traf bislang nur als Einwechselspieler.
Aufgrund der mangelnden offensiven Durchschlagskraft der Gastgeber war die Partie zu diesem Zeitpunkt entschieden. „Wir haben dem Gegner 92 Minuten lang keine Torchance gestattet und superkompakt verteidigt“, lobte Janßen. Mit der letzten Aktion gelang 96 jedoch der Anschluss, Eric Uhlmann drückte den Ball nach einer Ecke aus kurzer Distanz zum 1:2 über die Linie (90.+4). „Darüber ärgern sich die Jungs“, berichtete der Trainer – allerdings wurde die Freude nur minimal getrübt. Während Janßen vom Sieg schwärmte, dröhnte aus der Viktoria-Kabine laute Party-Musik.
Doppeltes Comeback bei Viktoria Köln
Mit dabei waren auch Donny Bogicevic und Robin Velasco, die nach langwierigen Verletzungen ihre Comebacks feierten. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir es vor der Winterpause noch hinkriegen. Aber beide waren sehr fleißig, der Einsatz war eine Belohnung für das, was sie geleistet haben“, sagte Janßen. Als Lohn für das gesamte Team gab es drei trainingsfreie Tage. „Erst am Mittwoch sehen wir uns wieder, das haben sich die Jungs verdient.“ Gleichzeitig sei die Mannschaft „heiß“ auf das Heimspiel gegen Sandhausen. „Wir brennen darauf, unsere Serie weiter auszubauen“, kündigte Janßen an.
Viktoria Köln: Dudu - L. Dietz, Greger, Sticker - Handle, May - F. Engelhardt (86. Velasco), Lofolomo - Henning (76. Bogicevic), S. El Mala (76. Vrenezi) - Lobinger (60. Güler). - Tore: 0:1 S. El Mala (67.), 0:2 Güler (71./Foulelfmeter), 1:2 Uhlmann (90.+4).