Das zehnjährige Bestehen von Physio CKI ist der Höhepunkt einer ganz besonderen ErfolgsgeschichteWie aus fünf Quadratmetern sechs Praxen wurden
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Claled Qarizada will etwas bewegen. Der gelernte Physiotherapeut möchte Menschen helfen – unbedingt. Doch die Mittel des 23-Jährigen aus Windeck sind im Jahr 2012 eingeschränkt. Er hat keine Praxis, keine Räumlichkeiten und auch das nötige Geld fehlt ihm. Aber Qarizada gibt nicht auf, er verfolgt seine Vision weiter und macht sich selbstständig. Zunächst behandelt er seine Patienten in einem fünfeinhalb Quadratmeter großen Raum des Sportheims vom TSV Germania Windeck. Als Startkapital kann er auf 80 Euro zurückgreifen, sowie auf eine Liege und ein Heißluftgerät, das er vom Vorstandvorsitzenden des Vereins, Heinz Georg Wilmeroth, geliehen bekommt. „Die Sachen habe ich jeden Monat abbezahlt“, erinnert sich Qarizada. „Allerdings war dieser Raum nicht nur mein Behandlungszimmer. Er war auch mein Pausenraum, mein Zimmer für die Abrechnungen, meine Verwaltung und das Wartezimmer in einem. Der ganze Ablauf, der sonst in einer Praxis stattfindet, befand sich damals also tatsächlich auf nur fünfeinhalb Quadratmetern.“
Expertise spricht sich herum
Doch Qarizada kommt dort über die Runden. Mehr noch: Seine Expertise spricht sich schnell herum. Genau wie seine Herangehensweise, auf jeden Patienten im Detail und ganz individuell einzugehen. „Damals war die Resonanz schon so positiv, weshalb ich eines Tages gesagt habe: Ich muss mich jetzt verändern, das Ganze skalieren und versuchen, dass mehr Menschen wie ich arbeiten“, blickt Qarizada zurück. „Denn es könnten viel mehr Menschen von meiner Herangehensweise profitieren, wenn mehr Fachkräfte nach meinen Therapieansätzen vorgehen.“
Ein Schüssel zur besseren Gesundheit
Seinen Partner Djelani Karim kann Qarizada anschließend schnell von seiner Idee überzeugen, sodass das Geschäftsführer-Duo bereits im Jahr 2013 Physio CKI gründet – zunächst mit einer Praxis in Hürth-Gleuel. „CKI wird ausgesprochen wie das englische Wort Key. Denn seit unserer Gründung möchten wir der Schlüssel für eine bessere Gesundheit unserer Patienten sein“, sagt Qarizada, für den die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten nach wie vor das Entscheidende sind. „Wir führen jeden Tag das Maximum unserer Kompetenz an den Patienten aus. Zudem versuchen wir auch abseits der Behandlungen stets, dass sich die Menschen bei uns in den Praxen sehr wohl fühlen.“
Für die besondere Wohlfühlatmosphäre vor Ort sorge auch ein puristisch skandinavisches Interior. Darüber hinaus seien alle Mitarbeiter von Physio CKI nicht nur fachlich kompetent, sondern zudem mit ihrem Arbeitgeber vollends zufrieden. Auch das wirke sich positiv auf das Gesamtklima in den Praxen aus. „Menschen bewerben sich gerne bei Physio CKI, da unsere Mitarbeiter beste Bedingungen vorfinden, aber auch zahlreiche Extra- leistungen erhalten, wie beispielsweise Handyverträge, Sonderzahlungen, Umzugspauschalen und eine Bezahlung der Fortbildungskosten“, sagt Qarizada. „Dass sich weiterhin so viele gute Fachkräfte bei uns bewerben, ist für uns eine weitere Bestätigung, dass wir viel richtig machen.“
Neue Standorte
Besonders deutlich wurde der Erfolg von Physio CKI letztlich ab dem Ende des Jahres 2019, als innerhalb von 16 Monaten fünf neue Standorte gegründet wurden und dabei mehr als 100 Fachkräfte neu einstellt werden konnten. „Wir haben viele teure Geräte, die sowohl unseren Patienten als auch unsere Fachkräfte nutzen“, erklärt Qarizada. „Letztere haben somit die Gelegenheit, alle Möglichkeiten der Physiotherapie an ihrem Arbeitsplatz zu nutzen, damit sie für unsere Patienten wiederum die am besten passende Therapie möglich machen können. Und zwar ohne, dass wir dem Kunden dafür eine Sonderleistung berechnen.“
Geschäftsführer vom Fach
Die Geschäftsführer eines jeden Standortes würden dafür stehen, wobei sie sich allesamt durch eine große fachliche Expertise auszeichnen. „Salim Kadiri in Sank Augustin, Thomas Scholzen in Eitorf, Mike Grossberndt in Hennef und Leon Overräder in Widdersdorf sind hervorragende Physiotherapeuten, die regelmäßig weiterhin als solche tätig sind, genau wie ich selbst auch“, sagt Qarizada. „Es ist uns wichtig, weiterhin mit unseren Händen zu arbeiten und ein Teil des Praxisteams zu sein.“ Gleichzeitig kümmert sich Qarizada kontinuierlich um die Entwicklung von Physio CKI. So wird bereits in diesem Sommer eine sechste Praxis in Köln-Bayenthal eröffnet, ehe am Ende des Jahres voraussichtlich zwei weitere Standorte in Köln sowie eine weitere Praxis in Sankt Augustin folgen. „Jeder einzelne Standort ist etwas Besonderes, da wir dort unsere Kultur leben und unsere Werte vermitteln“, sagt Qarizada. „Wir haben quasi unsere einige DNA entwickelt, die auch in den neuen Standorten gelebt werden wird.“
Grundidee bleibt bestehen
Überheblich werde Qarizada aufgrund des jüngsten Erfolgs allerdings nicht. Ganz im Gegenteil. „Ich komme aus einem sehr bescheidenden Elternhaus und musste mir alles selbst hart erarbeiten“, blickt Qarizada zurück. „Alles, wofür Physio CKI steht, haben wir uns ebenfalls hart erarbeitet.“ Zudem gebe es keinen Grund, vom Konzept abzuweichen, stets genau auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Patienten einzugehen. Dementsprechend bleibe die Grundidee von Physio CKI genau so bestehen, wie sie vor mehr als zehn Jahren in einem fünfeinhalb Quadratmeter großen Raum in Windeck reifte.