Mechernich – Ein heftiges Unwetter hat am Donnerstagnachmittag den Kreis Euskirchen heimgesucht. Am Freitagmorgen aber hat sich Lage wieder entspannt. "In der Nacht konnten alle Keller ausgepumpt werden und die Einsatzkräfte wurden abgezogen.“ Lediglich einzelne Straßen seien noch wegen der Wassermassen abgesperrt.
1,5 Meter unter Wasser
Am schlimmsten traf es die Städte Mechernich und Schleiden. Nach Angaben des Kreises Euskirchen gingen bis kurz vor 19 Uhr mehr als 400 Anrufe in der Rettungsleitstelle ein.
"Wir hatten einzelne Straßenzüge, die bis zu 1,5 Meter unter Wasser gestanden haben“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Euskirchen. Menschen retteten sich vor dem Wasser ins Obergeschoss.
In Mechernich waren insbesondere der Stadtkern, Kommern, Breitenbenden, Strempt, Roggendorf und Satzvey betroffen, im Raum Schleiden in erster Linie der Kernort und Olef.
Die Feuerwehren waren mit insgesamt zehn Löschzügen im Dauereinsatz, auch das THW rückte nach Mechernich aus. Wehrleute aus den Nachbarkommunen Bad Münstereifel, Nettersheim, Zülpich und Euskirchen leisteten Nachbarschaftshilfe.
Die Verpflegung der rund 300 Einsatzkräfte übernahm das Rote Kreuz. Die Wehrleute kämpften gegen vollgelaufene Keller, auch Straßen wurden überflutet. Teilweise stand das Wasser bis zu anderthalb Meter hoch.
Auf der Bundesstraße 266 bei Kommern stürzte ein Baum auf ein mit mehreren Personen besetztes Auto. Sie mussten von der Feuerwehr gerettet werden, ein Insasse erlitt schwere Verletzungen.
Schaden im Krankenhaus Mechernich
Im Kreiskrankenhaus Mechernich trat Wasser in die Zentralküche und die EDV-Zentrale ein, so dass es nach Angaben von Wolfgang Andres, Sprecher des Kreises Euskirchen, auch zu IT-Systemeinschränkungen kann. In Mechernich waren zudem der Rewe-Markt und zahlreiche weitere Geschäftshäuser betroffen. Auch die Bahnstrecke zwischen Mechernich und Kall musste zwischenzeitlich gesperrt werden.