Köln – Mit den letzten Kräften ins Endspiel: Das ist die Mission für die U17-Fußballer des 1. FC Köln. Im Rückspiel des Halbfinals in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft empfangen die Junggeißböcke am Samstag ab 11 Uhr Bayern München im Franz-Kremer-Stadion. Es ist das dritte intensive Spiel für die FC-Junioren innerhalb von sieben Tagen.
Am vergangenen Samstag zitterten sich die Kölner beim am Ende hochdramatischen 0:2 beim direkten Konkurrenten Bayer 04 Leverkusen ins Halbfinale. Am Mittwochabend gewannen sie erneut bei Temperaturen um die 30 Grad das erste Duell in München mit 1:0.
Erst um 3 Uhr ging es ins Bett
Regeneration war unmittelbar danach jedoch nur bedingt möglich, folgte doch noch eine mehrstündige Heimfahrt im Mannschaftsbus. Gegen drei Uhr am Donnerstagmorgen konnten sich die Spieler endlich in die Betten fallen lassen. Nach den intensiven letzten Tagen stehen in der Vorbereitung auf das Rückspiel keine großen Trainingseinheiten mehr auf dem Programm. Der Fokus liegt vielmehr darauf, die Kicker bis Samstag wieder halbwegs fit zu bekommen, unterstreicht ihr Coach Martin Heck. „Die Jungs haben alle sehr viele Minuten in den Knochen“, betont der Trainer, „deswegen ist es umso bemerkenswerter, was sie bisher schon geleistet haben.“ Entsprechend gebe es für seine Mannschaft auch nichts zu verlieren. Alles, was jetzt noch käme, wäre eine Zugabe zu einer ohnehin schon überragenden Saison.
Dennoch wollen die Kölner natürlich die große Chance nutzen und den 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel zum Einzug ins Finale nutzen. Gegner und damit Dabei werden die FC-Junioren vermutlich erneut vor vollen Rängen auflaufen. Der Eintritt zum Rückspiel am Geißbockheim ist frei, sodass wieder mit mehreren hundert Zuschauern gerechnet werden kann. Erste Erfahrungen vor einer solchen Kulisse machten die Kölner bereits zweimal. Im Liga-Heimspiel gegen Borussia Dortmund (0:3) sowie am Mittwoch in München waren jeweils um die 800 Zuschauer dabei. Nervosität strahlten die Junggeißböcke dabei nicht aus, „auch wenn das bei den Jungs in dem Alter sicherlich nicht spurlos vorbeigeht“, mutmaßt Heck.
Den Gegner stuft der Trainer als „technisch gut und zielstrebig im Spiel nach vorne“ ein. Letzteres habe der Übungsleiter jedoch auch als Schwachstelle ausgemacht, da es stellenweise Probleme im Münchener Umschaltspiel gebe. Das Team von Trainer Miroslav Klose kassierte zudem zuletzt zwei Niederlagen in Serie: Dem 0:1 gegen den FC ging ein 1:5 zum Liga-Ausklang bei Eintracht Frankfurt voraus. Für einen Kölner hätte der Finaleinzug einen besonderen, positiven Nebeneffekt: Torwart Vincent Friedsam, der am vergangenen Samstag gegen Leverkusen wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte sah, wäre im Endspiel am 16. Juni wieder einsatzberechtigt. Gegner und damit auch Gastgeber im Finale ist wohl Borussia Dortmund. Der BVB um „Wunderkind“ Youssofa Moukoko gewann sein Hinspiel gegen den VfL Wolfsburg am Mittwoch souverän mit 4:1.