Sieg gegen HamburgBaskets stoßen Tür zum Halbfinale weit auf
Bonn – Nach einer miserablen ersten Hälfte haben die Telekom Baskets sich enorm gesteigert und die Tür zum Play-off-Halbfinale weit aufgestoßen: Sie gewannen am Sonntagnachmittag mit 89:81 (15:26, 22:20, 29:16, 23:19) auch das zweite Viertelfinale gegen die Hamburg Towers, nachdem sie am Freitag schon das erste Spiel mit 100:98 für sich entschieden hatten (Bericht siehe www.rundschau-online.de/news/sport/telekom-baskets).
Coach Iisalo spricht von schlechtester Halbzeit
Durch diesen Erfolg im mit 5910 Zuschauern fast ausverkauften Telekom Dome gehen die Bonner in dieser Serie über maximal fünf Spiele mit 2:0 in Führung und haben drei Matchbälle. Sie können das Viertelfinale schon in Spiel drei am Freitag oder Spiel vier am Sonntag in Hamburg für sich entscheiden. Sollten die Towers zum 2:2 ausgleichen, käme es zum Entscheidungsspiel am 25. Mai in Bonn.
Mit einer phänomenalen Leistung zeigte Parker Jackson-Cartwright (PJC) einmal mehr, dass er eine Partie allein zu drehen vermag. Mit 41 Punkten stellte er einen neuen persönlichen BBL-Rekord auf (vorher 40 Punkte gegen Bamberg), traf dabei acht Dreier und schnappte sich sechs Rebounds. Dies war aber auch bitter nötig, um eine erste Halbzeit zu kompensieren, die Chefcoach Tuomas Iisalo als „die schlechteste der gesamten Saison“ bezeichnete.
Vor allem Bonns Trefferquote war unterirdisch. Wie in Spiel eins gerieten die Baskets früh mit 6:15 in Rückstand, da kaum ein Versuch sein Ziel fand. So warf Saulius Kulvietis bei seinen Dreierversuchen zunächst nur Fahrkarten, nach 15 Minuten lag die Quote bei den Dreiern bei 1/9 und bei den Zweiern bei 1/8.
Der Rückstand von zwölf Punkten (22:34) hätte noch weitaus größer sein können, hätten die Gäste nicht gleichzeitig zehn Freiwürfe ungenutzt gelassen (7/17). So war der Rückstand zur Pause noch überschaubar (37:46), alle Fans hofften, dass ihr Team die Ausbeute deutlich würde steigern können.
Hamburg verkürzt auf 79:78, Jackson-Cartwright antwortet
Und nach dem Seitenwechsel bewiesen die Baskets, dass man sie nie abschreiben darf. Von der Körpersprache viel entschlossener, machten sie Druck – und trafen plötzlich. Jackson-Cartwright (2), Bowlin und Kulvietis ließen vier Dreier durchs Netz rauschen – nach 26 Minuten war beim 56:55 die erste Bonner Führung perfekt. Es kam zu einem selbstverstärkenden Effekt: Mit jedem Treffer brandeten auch die Anfeuerungen vehementer durch die Halle, je lauter es wurde, desto klarer wurde die Überlegenheit.
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Nur nach der 79:72-Führung wurde es noch mal kritisch, als Hamburg mit Dreiern von Jaylon Brown und Caleb Homesley auf 79:78 (37.) verkürzte. Die Antwort kam wieder von „PJC“: Ob per Solo zum Korb, per Dreier oder von der Linie, er erzielte neun der letzten zehn Bonner Punkte und war wieder der umjubelte Matchwinner.
Iisalo sprach die Steigerung nach der Pause an: „Erst haben wir ein, zwei Dinge in der Defense geändert, das hat unser Selbstvertrauen auch in der Offense zurückgebracht.“
Baskets (Punkte/3er): Ward (5), Kessens (3), Tadda (3), Kulvietis (10/2), Bowlin (5/1), Hawkins (18), Morgan (4), Kratzer, Jackson-Cartwright (41); Rebounds: 42 (Hawkins 8); Assists: 8 (Bowlin 3); Trefferquote Feld: 40 % (29/72); Dreierquote: 25 % (11/44); Freiwurfquote: 80 % (20/25). Hamburg (Punkte/3er): Brown, J. (21/3), Brown, Z. (3/1), DiLeo (5), Homesley (15/2), Meisner (9/1), Christen (6/1), Kotsar (8), Hinrichs (2), Egidin (6), Hollatz (6); Rebounds: 38 (Kotsar 15); Assists: 20 (Brown, J. 5); Trefferquote Feld: 47 % (28/59); Dreierquote: 29 % (9/31); Freiwurfquote: 55 % (16/29).