Nach Sieg gegen UlmBaskets auf jeden Fall vor den Bayern
Bonn – Platz zwei ist sicher, Platz eins kann es noch werden. Diese Ausgangslage vor den Play-offs haben sich die Telekom Baskets am Freitagabend endgültig erkämpft, als sie ihr vorletztes Hauptrundenspiel beim Tabellenfünften Ulm mit 85:74 (24:17, 24:20, 18:21, 19:16) gewannen. Mit 52:14-Punkten bleiben sie durch den gewonnenen direkten Vergleich auf jeden Fall vor den Münchner Bayern (44:16), auch wenn die ihre ausstehenden vier Partien gewinnen.
Berlin braucht zwei Siege, um Bonn zu verdrängen
Jetzt gilt es, Platz eins gegen ALBA Berlin zu verteidigen, das ebenfalls noch viermal ran muss. Gewinnen die Bonner ihre letzte Partie am Sonntag in Chemnitz (20.30 Uhr) braucht ALBA zwei Siege, um die Baskets von der Spitze zu verdrängen.
Mit dem Erfolg in Ulm hält die Hochstimmung bei den Bonnern an. Erst am Donnerstag hatten sie gleich zwei Liga-Trophäen eingeheimst, als Tuomas Iisalo von der BBL als „Trainer des Jahres“ und Spielmacher Parker Jackson-Cartwright als „wertvollster Spieler“ (MVP) ausgezeichnet wurden – dass Freitag der elfte Sieg in Folge glückte, passte zur aktuellen Euphorie.
Der letztlich souveräne Erfolg beruhte darauf, dass die Baskets ihrem Gegner in drei entscheidenden Punkten haushoch überlegen waren: Sie strahlten mit fünf Werfern, die zweistellig punkteten, viel mehr Gefahr aus als Ulm, wo es nur zwei Akteure waren; sie hatten mit 18 Assists auch das klar bessere Teamplay (Ulm 10 Assists); zum überragenden Faktor wurde aber einmal mehr die Treffsicherheit bei den Drei-Punkt-Würfen. Die Baskets versenkten 17 Fernschüsse, die Ulmer nur fünf.
Bonn trifft 17 Fernschüsse, die Ulmer nur fünf
Dabei kann die Truppe von Coach Iisalo eben auf eine ganze Armada von Distanzschützen bauen. Während für Ulm nur drei verschiedene Werfer von jenseits der 6,75-m-Linie trafen, waren es bei Bonn gleich sieben – da hat zurzeit kaum ein Gegner ein Gegenmittel. Dass die Baskets ihre Würfe wie auf Bestellung immer dann eiskalt trafen, wenn Ulm sich herangearbeitet hatte, demoralisierte die Gastgeber zusätzlich.
Schon ihre größte Führung schossen die Bonner mit sechs Dreiern in vier Minuten heraus. In einem 22:6-Lauf vom 26:23 (14.) zum 48:29 (18.) traf Skyler Bowlin drei Dreier in Folge. Diesen 19-Punkte-Rückstand konnte Ulm noch zweimal auf vier Zähler drücken (61:57 und 66:62). Aber die Antwort der Dreier-Schützen zum 74:62 kam ebenso prompt wie beim 76:70 in der Endphase: Nach drei weiteren Treffern von Oleksandr Lypovyy und Saulius Kulvietis (2) waren keine Fragen mehr offen.
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„Wir haben gute Schützen von außen. Wir nehmen die Würfe, die offen sind, heute waren sie offen“, sagte Center Michael Kessens zu den 46 Dreiern, die die Baskets abfeuerten.
Baskets (Punkte/3er): Ward (7/1), Gorham (16/3), Kessens (8), Tadda (4/1), Kulvietis (17/5), Lypovyy (10/2), Bowlin (10/3), Hawkins (12/2), Kratzer (1); Rebounds: 43 (Kratzer 11); Assists: 18 (Bowlin 5, Lypovyy 4, Tadda 4); Trefferquote Feld: 41 % (31/75); Dreierquote: 37 % (17/46); Freiwurfquote: 86 % (6/7). Ulm (Punkte/3er): Christon (8), Blossomgame (20/2), Evans (5), Günther (4), Thornwell (17/2), Philipps, Bretzel (7), Klepeisz (5/1), Jallow (5), Zugic (3); Rebounds: 42 (Thornwell 10); Assists: 10 (Christon 5); Trefferquote Feld: 34 % (20/58); Dreierquote: 25 % (5/20); Freiwurfquote: 78 % (29/37).