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Nach Spiel gegen GöttingenDarum macht Coach Iisalo den Baskets eine Liebeserklärung

Lesezeit 3 Minuten

Als verschworene Gemeinschaft zeigen sich Iisalo und die Baskets (hier Michael Kessens).

Bonn – Diese Mannschaft ist ein Phänomen.

Da fehlen mit Parker Jackson-Cartwright und Jeremy Morgan weiter die beiden besten Werfer, zusätzlich erwischen die Telekom Baskets gegen Göttingen auch noch einen Tag, an dem ihre sonstige Trumpfkarte, die Dreier-Würfe, nicht sticht. Nur sieben Distanzwürfe bringen sie ins Ziel, eine Woche zuvor waren es gegen Heidelberg noch 16. Und trotzdem triumphieren sie am Ende durch Einsatz, Siegeswillen und individuelle Klasse.

Telekom Baskets: Spiele als perfekte Generalprobe für Play-offs

Nach diesem 25. Saisonsieg (so viele wie kein anderes Baskets-Team zuvor) ließ sich Chefcoach Tuomas Iisalo zu einer Liebeserklärung hinreißen: „Wir waren in einem großen Loch und haben dann einen Weg gefunden. Das spricht für den Charakter der Mannschaft. Sie geht in die Geschichte des Clubs als etwas Besonderes ein. Auch die Verbindung, die diese Mannschaft mit den Fans und der ganzen Stadt hat, ist etwas Besonderes.“

Das knappe 78:76 über Göttingen war der zehnte Sieg in Folge – man muss in den Baskets-Annalen bis 1997 zurückblättern, um eine Mannschaft zu finden, der dieses Kunststück schon mal gelungen war. Die damalige Truppe um Eric Taylor, Klaus Perwas, Sinisa Kelecevic und Stephen Hutchinson beendete die Hauptrunde auf Rang zwei – scheiterte aber überraschend im Play-off-Viertelfinale mit 1:4 (damals wurde „Best-of-Seven“ gespielt) an Ulm, da mit Taylor und Perwas beide Spielmacher verletzt ausfielen.

Mindestens Rang drei nach der Hauptrunde sicher

Die aktuellen Baskets haben mindestens Rang drei nach der Hauptrunde sicher, aber mit einem weiteren Erfolg in Ulm am Freitag (20.30 Uhr) oder in Chemnitz am Sonntag (20.30 Uhr) könnten sie von den Münchner Bayern auch von Platz zwei nicht mehr verdrängt werden. Viertelfinalgegner wäre dann nicht der Tabellensechste (derzeit Chemnitz), sondern der Siebte (Hamburg). Um Platz eins zu verteidigen, benötigen die Bonner aber selbst bei Siegen in Ulm und Chemnitz Schützenhilfe: ALBA müsste von seinen restlichen fünf Spielen zwei verlieren, da Berlin den direkten Vergleich mit Bonn gewonnen hat.

Dieser Doppelspieltag zum Abschluss der Hauptrunde wird für die Bonner zu einer perfekten Generalprobe für die Play-offs. Denn es sind zwei Spiele innerhalb von 48 Stunden, Gegner sind mit Ulm und Chemnitz zwei andere Viertelfinalisten – der Härtetest wird Iisalo gerade recht kommen.

Ob sein Spielmacher Jackson-Cartwright bis dahin zurück aus den USA ist und er in diesem Fall am Freitag gleich wieder ins Team zurückkehrt, war am Mittwoch aber noch offen.

Da die Baskets im Play-off-Viertelfinale über maximal fünf Partien Heimvorteil genießen, ist klar, dass sie mit zwei Heimspielen am Freitag, 13. Mai, und Sonntag, 15. Mai, beginnen. Dann würden zwei Auswärtsspiele folgen, eine entscheidende fünfte Begegnung wäre wieder in Bonn. Es könnte aber bis zum 10. Mai dauern, bis die Platzierung der Bonner in der Abschlusstabelle und auch ihr Viertelfinalgegner feststehen. Denn erst dann kann das Top-Spiel zwischen München und Berlin nachgeholt werden.