Nach elf Siegen in FolgeTelekom Baskets kassieren mit 68:90 derbe Pleite in Chemnitz
Bonn – Es kam wie der sprichwörtliche Blitz aus heiterem Himmel, vielleicht war es mit Blick auf die Play-offs aber auch ein Alarmzeichen zur richtigen Zeit: Nach einer Serie von elf Siegen in Folge kassierten die Telekom Baskets am Sonntag im letzten Hauptrundenspiel mit 68:90 (17:21, 19:20, 14:25, 18:24) bei den Niners Chemnitz eine derbe Pleite.
Berlin hat drei Chancen, um die Spitze zu übernehmen
Dennoch sind sie mit 52:16-Punkten noch Spitzenreiter, können aber von ALBA Berlin (50:12) auf Platz zwei verdrängt werden, wenn der Titelverteidiger eines seiner drei Nachholspiele gewinnt. Das könnte er schon mit einem Heimsieg gegen Gießen (4.5.) oder Braunschweig (8.5.) perfekt machen. Dann würden die Baskets von Platz zwei in die Play-offs starten und auf die Hamburg Towers treffen, die sich Rang sieben gesichert haben. Das Viertelfinale beginnt am 13. und 15. Mai mit Heimspielen.
Es wirkte von Anfang an wie ein Spiel mit vertauschten Rollen: Chemnitz startete mit fünf Dreiern zur 15:7-Führung, traf bis zum Ende 13-mal aus der Distanz, erkämpfte mit 17 Offensivrebounds immer wieder zweite Chancen – die Bonner wurden mit den eigenen Waffen geschlagen, im dritten Viertel streckenweise sogar vorgeführt. In der Defense kamen sie chronisch zu spät, waren auch gedanklich zu langsam.
Unter dem Dauerdruck der vom Ex-Bonner Rodrigo Pastore trainierten Chemnitzer unterliefen den Gästen ungewohnt viele Fehlwürfe (36 Prozent Trefferquote) und 17 Ballverluste (Chemnitz 11). Von der Hektik ließ sich phasenweise auch Coach Tuomas Iisalo anstecken, er beschwerte sich mehrfach lautstark über Schiedsrichterentscheidungen, kassierte dafür ein technisches Foul, wütete verbal weiter und stand kurz vor einer Disqualifikation – sein Bruder Joonas verhinderte dies, indem er ihn vom Feld zerrte.
Bonner Aufholjagd war nur ein Strohfeuer
Die Baskets schienen nach einem Elf-Punkte-Rückstand (30:41, 19.) in die Spur zu finden, als sie zum 43:43 (23.) ausglichen. Es war nur ein Strohfeuer. Denn Chemnitz legte von der 24. bis zur 32. Minute einen 32:7-Lauf zur 75:50-Führung aufs Parkett. Tuomas Iisalo verfolgte den Rest ruhig auf seinem Stühlchen sitzend – vermutlich wird er schon über die Trainingsschwerpunkte bis zu den Play-offs nachgedacht haben.
„Chemnitz war in allen Bereichen besser. Wir waren nicht einen, sondern zwei Schritte zu spät“, benannte er die Mängel ganz offen. Mit Jawontae Hawkins (12) und Kasrten Tadda (10) trafen nur zwei Bonner zweistellig, die 68 Punkte sind Minusrekord in dieser Saison.
Die elf Tage bis zu den Play-offs will Iisalo auch nutzen, um Spielmacher Parker Jackson Cartwright wieder zu integrieren, der aus den USA zurückerwartet wird. Auch beim verletzten Jeremy Morgan hofft Iisalo, dass er wieder ins Training einsteigen kann.
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Baskets (Punkte/3er): Ward (8), Gorham (3/1), Kessens (8), Tadda (10/2), Mboja-Kotieno (3/1), Kulvietis (4), Lypovyy (6/2), Bowlin (8/2), Hawkins (12/1), Kratzer (6); Rebounds: 37 (Ward 6, Gorham 6); Assists: 13 (Ward 4); Trefferquote Feld: 36 % (21/58); Dreierquote: 31 % (9/29); Freiwurfquote: 68 % (17/25).
Chemnitz (Punkte/3er): Weidemann (10/2), Gregori, Ziegenhagen (3/1), Richter (15/2), Mike (15/3), Massenat (5/1), Susinskas (20/3), Atkins (16/1), Lockett (6); Rebounds: 36 (Atkins 9); Assists: 22 (Massenat 11); Trefferquote Feld: 46 % (31/67); Dreierquote: 37 % (13/35); Freiwurfquote: 100 % (15/15).