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Wieder enttäuschendTelekom Baskets vom Meister phasenweise überrollt

Lesezeit 3 Minuten
Bonns Ike Udanoh (2.v.l.) setzt sich gegen die Ulmer Dakota Mathias Ulm und Philipp Herkenhoff durch, während sein Mitspieler Christian Sengfelder begeistert zuschaut.

Bonns Ike Udanoh (2.v.l.) setzt sich gegen die Ulmer Dakota Mathias Ulm und Philipp Herkenhoff durch, während sein Mitspieler Christian Sengfelder begeistert zuschaut.

Schwache Defensive kassiert beim Titelverteidiger in Ulm eine herbe 87:105-Schlappe – Mittwoch Heimspiel in der Champions League gegen Rio Breogan

Im Duell des amtierenden deutschen Meisters gegen den „Vize“ waren die Telekom Baskets am Sonntagabend ohne Siegchance, als sie in Ulm eine deutliche 87:105 (22:31, 18:27, 26:21, 21:26)-Schlappe kassierten. Es war vor allem eine desolate Abwehrleistung in der ersten Halbzeit, durch die die Bonner schon zur Pause 58 Gegenpunkte kassierten und bei einem 22-Punkte-Rückstand (30:52) früh ohne Siegchance waren. Im dritten und vierten Viertel bäumten sie sich immerhin noch einmal bis zum 73:81 (32.) auf, danach bestimmte wieder Ulm das Geschehen und spielte bis zum Ende einen 18-Punkte-Vorsprung heraus.

„Es ist offensichtlich, dass man nicht gewinnen kann, wenn man 105 Punkte kassiert“, sprach auch der junge Bonner Sam Griesel die Mängel in der Abwehr heraus. Von Spielbeginn an hatten die Baskets erhebliche Probleme gegen das schnelle Spiel der Gastgeber. Nur bis zum 6:6 hielten sie mit, dann löste sich der Meister mit einem 9:0-Lauf. Immer wieder wurde die Defense der Bonner überlaufen, die sich schnell einem zweistelligen Rückstand gegenübersah (9:19, 5.).

Da in der eigenen Offensive wenig zusammenlief, zog der Meister im zweiten Viertel unaufhaltsam davon. Ulm traf bis zur Pause sieben Dreier bei elf Versuchen (63 Prozent), während die Baskets sich mit den Fehlwürfen übertrafen: 1 von 14 lautete die katastrophale Bilanz (7 Prozent) zur Halbzeitpause. Auf der Gegenseite blieb die offensive Ausbeute hoch, am Ende des dritten Abschnittes sahen sich die Bonner einem 22-Punkte-Rückstand gegenüber (30:52), zur Pause hatten sie schon 58 Gegenpunkte kassiert – eine Bankrott-Erklärung der Defense.

So deutlich wollte sich die Truppe von Trainer Roel Moors dann aber doch nicht vorführen lassen und bäumte sich in der zweiten Halbzeit gegen das drohende Debakel auf. Die Initialzündung gaben Brian Fobbs und Savion Flagg mit einem Dreier-Doppelschlag zum 46:60 (22.). Watson drückte mit einem weiteren Fernschuss den Rückstand auf 15 Zähler (51:66), am Ende des dritten Abschnitts waren es nur zwölf Punkte (65:77).

Im Schlussabschnitt setzten die Baskets ihre Aufholjagd fort, als sie den Abstand beim 73:81 sogar kurz in den einstelligen Bereich drücken konnten. Danach ließ der Meister aber mit Trevon Williams (20 Punkte, 8 Assists), Juan Nunez (18 P., 6 Ass., 6 Steals) und Karim Jallow (17 P., 4 Reb., 3 Ass.) die Muskeln spielen und baute den Vorsprung wieder mühelos aus.

Bei den Baskets, bei denen Spielmacher Harald Frey nach zehn Minuten mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausschied, war Savion Flagg mit einem Double-Double (16 P., 10 Reb.) der beste Bonner. Auch Glynn Watson (18 P.), Noah Kirkwood (14 P.) und Till Pape (10 P.) punkteten zweistellig.

Bevor es nächsten Sonntag mit dem Heimspiel gegen den Top-Favoriten Bayern München weitergeht, erwarten die Bonner am Mittwoch (20 Uhr, Telekom Dome) in der Champions League den spanischen Erstligisten Rio Breogan. Die Gäste haben einen Sieg (68:48) gegen Bursaspor/Türkei auf dem Konto, liegen in der spanischen Liga aber mit einem Sieg nach acht Spielen nur auf dem letzten Platz. Leistungsträger sind Spielmacher Sergi Garcia (10,8 P., 2,8 Ass.), der litauische Flügelspieler Matas Jogela (13,2 P., 4,0 Reb., 2,0 Ass.) und der 2,09-Meter-Center Juan Fernandez (9,7 P., 5,7 Reb.).

Baskets (Punkte/3er): Flagg (16/2), Griesel (8), Udanoh (7), Watson (18/2), Frey, Fobbs (9/1), Pape (10/1), Kirkwood (14/2), Sengfelder (2), Turudic (3); Rebounds: 40 (Flag 10, Udanoh 7); Assists: 17 (Udanoh 4); Trefferquote Feld: 45 % (31/69); Dreierquote: 30 % (8/27); Freiwurfquote: 74 % (17/23). Ulm (Punkte/3er): Dadiet (6), Bretzel (2), Herkenhoff (3/1), Nunez (18/3), Klepeisz (7/1), Figueroa (12), Mathias (15/3), De Paula (5), Jallow (17/2), Williams (20/2); Rebounds: 31 (Figueroa 6, Williams 6); Assists: 31 (Williams 8); Trefferquote Feld: 58 % (39/67); Dreierquote: 57 % (12/21); Freiwurfquote: 79 % (15/19).