68:80 gegen MünchenBaskets Bonn verlieren Auftaktspiel in Halbfinalserie
Bonn – Andrea Trinchieri hatte Unrecht. Die Behauptung des Bayern-Trainers, sein Star-Ensemble würde im Halbfinale der Basketball-Bundesliga bei den Telekom Baskets als Außenseiter antreten, stellte sich als Untertreibung heraus. Die Bonner unterlagen dem Favoriten im Auftaktspiel der Serie mit 68:80 (16:18, 19:15, 16:26, 17:21). Mit einer anderen Aussage hatte der Italiener jedoch Recht, als er nach dem Spiel den 6000 Fans im Telekom Dome gratulierte und die Stimmung als „unglaublich“ beschrieb.
Gemeinsam mit ihrem Sponsor Telekom verteilten die Baskets vor der Partie 6000 T-Shirts auf den Sitzen, so dass die Arena zu einer Festung in Magenta wurde. Dabei war die Anspannung vor der überragenden Kulisse groß, bei Spielern wie auch bei Trainern. So kassierten beide Cheftrainer in der ersten Halbzeit bereits Technische Fouls. Iisalo gleich in der Anfangsphase, als er seine mit Parker Jackson-Cartwright (PJC), Skyler Bowlin und Karsten Tadda eher klein gewählte Aufstellung zu Beginn doch im Nachteil gegen die physisch überlegenen Hünen der Gäste sah. Trinchieri folgte gegen Ende des zweiten Viertels, als bei ihm der Frust hochzukochen schien und er seiner Mannschaft in der Auszeit kurz darauf „dumme Ballverluste“ vorwarf.
Bonner führten zur Pause
Die Bayern versuchten in Halbzeit eins immer wieder, Duelle in Korbnähe zu forcieren. Die Hausherren rannten, was die Beine hergaben, und halfen sich gegenseitig in der Defensive. Das führte zu 14 Ballverlusten der Münchener noch vor der Pause. Die Gäste agierten defensiv jedoch ebenfalls auf hohem Niveau. Jackson-Cartwright hatte es schwer, da er nacheinander von Nihad Djedovic, Ognien Jaramaz und Nick Weiler-Babb verteidigt wurde.
Dank zehn Punkten von Tyson Ward, der die Münchener mit ihren eigenen Waffen schlug und mehrfach erfolgreich in Korbnähe agierte, führten die Bonner zur Pause knapp mit 35:33. Anschließend waren es die Bayern, die eine eigentliche Stärke der Baskets zu ihrem Vorteil machten: Sie sammelten wichtige Offensivrebounds, als sie die 38:33-Führung (21. Minute) der Baskets kippten und selbst auf 59:48 (30.) davonzogen. Bonns Coach Iisalo war mit dem Reboundverhalten seines Teams am Samstag nicht zufrieden. „Eines der wichtigsten Elemente unseres Spiels ist das Rebounding. Wir waren da heute nicht präsent oder gut genug", konstatierte er im Anschluss an die Niederlage.
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Die Baskets kamen dank Javontae Hawkins und PJC, die einen 10:0-Lauf initiierten, noch einmal auf 58:59 (32.) heran, doch die Münchener antworteten ihrerseits mit einem 14:0-Run zum 58:73 (36.) aus Bonner Sicht, das die Gastgeber nicht mehr kontern konnten.
Schmerzhaft waren für die Iisalo-Truppe auch die durchwachsenen Wurfquoten von weniger als 40 Prozent aus dem Feld und von der Freiwurflinie: Bei 17 Versuchen gelangen lediglich 10 Treffer. Der „MVP“ Jackson-Cartwright, der in der Viertelfinalserie gegen Hamburg seine Dreierquote auf über 50 Prozent gesteigert hatte, verließ das Spielfeld ohne erfolgreichen Distanzschuss bei sechs Versuchen – die Gäste hatten sich gut auf die gefährlichen Schützen der Baskets eingestellt. Ob sich die Bonner Offensive gegen das Bayern-Bollwerk noch steigern kann, zeigt sich am Montag um 20.30 Uhr im zweiten Spiel der Serie im Telekom Dome.
Baskets (Punkte/3er): Ward (10 Punkte), Kessens (7), Tadda (6/2 Dreier), Kulvietis (10/3), Bowlin, Hawkins (13/3), Morgan (2), Kratzer (6), Jackson-Cartwright (14); Rebounds: 24 (Jackson-Cartwright 6); Assists: 16 (Jackson-Cartwright 9); Trefferquote Feld: 39 % (25/65); Dreierquote: 31 % (8/26); Freiwurfquote: 59 % (10/17). München: Weiler-Babb (15/3), Thomas (8), Hunter (6), Jaramaz (18/2), Lucic (19/1), George, Obst (5/1), Djedovic (1), Rubit (4), Radosevic (4); Rebounds: 42 (Weiler-Babb 8); Assists: 17; Trefferquote Feld: 54 % (28/52); Dreierquote: 29 % (7/24); Freiwurfquote: 94 % (17/18).