Derby-Sieg1. FC Köln schlägt Bayer 04 Leverkusen mit 2:0
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Köln – Ausgerechnet im Derby gegen die hoch favorisierte Werkself aus Leverkusen hat sich die Mannschaft des 1. FC Köln unter die Lebenden der Bundesliga zurückgemeldet. Wie beim letzten Nachbarschaftsduell vor knapp zwei Jahren gab es einen 2:0 (0:0)-Erfolg für die Hausherren. Für Markus Gisdol war es der erste Erfolg nach seiner Verpflichtung vor vier Wochen.
Bundesliga-Debüt für Thielmann
„Es fühlt sich richtig gut an, Glückwünsche nach einem Spiel entgegennehmen zu können“, freute sich der FC-Trainer nach seinem ersten Sieg im vierten Spiel. Seine Mannschaft habe „bis in die letzte Zelle gezeigt, was die Situation erfordert“.
Sein Bayer-Kollege Peter Bosz gratulierte und sagte: „Ihr habt zu Recht gewonnen. Wir waren einfach zu schlecht.“ Entscheidend sei gewesen, dass die Kölner sehr aggressiv und mit viel Energie gespielt und gekämpft hätten.
Markus Gisdol überraschte damit, dass er neben den U21-Spielern Noah Katterbach, Ismail Jakobs und Sebastiaan Bornauw auch dem erst 17-jährigen Jan Thielmann vertraute. Der offensive Mittelfeldspieler durfte als Rechtsaußen sein Bundesligadebüt geben, obwohl er nur einige Trainingseinheiten mit den Profis absolviert hatte.
Zwei Mal stand er vor der Pause im Mittelpunkt. Beim ersten Mal (34. Minute) hatte er die Führung auf dem Fuß. Doch es wurde nur ein Schüsschen und damit eine leichte Beute für Leverkusens Lukas Hradecky. Knapp zehn Minute später schickte ihn Noah Katterbach steil, den Querpass nahm Anthony Modeste auf und vollendete. Doch Jan Thielmann hatte im Abseits gestanden, weshalb der Treffer nicht zählte.
Gelb für Havertz' Flugeinlage
Auf der anderen Seite hielten die Kölner in der 41. Minute den Atem an, als Leverkusens Jung-Star Kai Havertz mit Tempo in den FC-Strafraum eindrang und den Zweikampf mit Sebastiaan Bornauw suchte. Der stellte ein Bein aus, Havertz hob ab und ging zu Boden. Schiedsrichter Manuel Gräfe reagierte sofort, holte die Gelbe Karte heraus – und zeigte sie wegen einer Schwalbe dem Leverkusener. Die Fernsehbilder zeigten, dass Kölns Innenverteidiger ihn nicht berührt hatte.
So ging es torlos in die Pause. Während die Gäste keinen einzigen Torschuss abgaben, Timo Horn nur bei einem lang auf Moussa Diaby gespielten Ball (21.) per Faust klären musste, besaßen die Kölner noch eine weitere Möglichkeit. Nach schönem Zuspiel von Ismail Jakobs zirkelte Jonas Hector den Ball einen knappen Meter am rechten Toreck vorbei (26.).Die Gastgeber betrieben einen sehr hohen Aufwand, um die Leverkusener vom Strafraum und Tor fernzuhalten. Denn Bayer besaß einen Ballbesitz von 72 Prozent und eine Passquote von 89 Prozent. Um dagegen anzukommen, liefen, grätschten und kämpften die Kölner nach Kräften. Das zahlte sich aus. Das Remis zur Pause war für den Außenseiter verdient erarbeitet.Weniger zurückhaltend als zuvor begannen die Gäste nach dem Wiederanpfiff. Mit einem Direktschuss nach einer Ecke prüfte Nadiem Amiri Timo Horn. Der faustete den Ball zur Ecke. Mit einer weiteren Faustabwehr reagierte er bei einem Havertz-Schuss (52.).
Platzverweis für Dragovic
Köln aber kämpfte sich in die Partie zurück. Auch dank der eingewechselten Jhon Cordoba und Marcel Risse. Als der Außenstürmer den Torjäger steil schickte, foulte Aleksandar Dragovic den FC-Torjäger und sah die Gelb-Rote Karte (62.).
Das gab den Hausherren weiteres Oberwasser. Sie beschäftigten die Bayer-Defensive nun intensiver. Die beste Möglichkeit ergab sich für Innenverteidiger Rafael Czichos. Eine Risse-Ecke verlängerte Jhon Cordoba per Kopf, und Czichos köpfte aus drei Metern über das Tor (68.).In Torjäger-Manier präsentierte sich wenig später Jhon Cordoba. Einen zentral gespielten Pass verlängerte Jonas Hector in den Lauf des Stürmers, der sicher verwandelte. FC-Sportchef Horst Heldt sprintete gleich zum Torschützen und feierte mit ihm. Dann aber dauerte es zwei Minuten, bis der Treffer anerkannt wurde. Zwei vermeintliche Abseitsstellungen mussten geklärt werden.
Entscheidung durch Bornauw
Dann gingen mit dem eingewechselten Leon Bailey die Nerven durch. Nach einem Foul von Kingsley Ehizibue an ihm revanchierte der sich mit einem Schlag ins Gesicht. Der Leverkusener sah zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen Rot.
Für die Entscheidung sorgte schließlich der beste Spieler der Begegnung: Sebastiaan Bornauw. Nach einem Eckball von Marcel Risse verlängerte der Innenverteidiger die Hereingabe per Kopf ins Tor (84.). Wenig später musste Risse verletzt aus dem Spiel.