KommentarVerunsicherte Kölner brauchen intensive Arbeit und Glück
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Gegen RB Leipzig zeigte der 1. FC Köln verzweifelte Abwehrversuche
Neuer Trainer Gisdol kann auf kein einstudiertes Spielsystem setzen
Am Samstag ist der FC Augsburg in Köln zu Gast
Köln – Gibt es einen geeigneten Moment und Gegner, um für einen Trainer bei einem abstiegsbedrohten Club das Kommando zu übernehmen? Der Tabellenzweite aus Leipzig war es für Markus Gisdol und seine verunsicherten Kölner Spieler jedenfalls nicht.
Diese auf Hochgeschwindigkeit fokussierten Gegenspieler bewegten sich in ihren Aktionen und in ihrer Denkweise zu oft viel zu schnell für die um Schadensbegrenzung bemühten Tabellenvorletzten.
FC mangelt es an Kreativität und Selbstbewusstsein
Den Automatismen dieser vor dem Einzug ins Achtelfinale der Champions League stehenden Truppe von Julian Nagelsmann hatte der verunsicherte Bundesligarückkehrer nur verzweifelte Abwehrversuche entgegenzusetzen. Gezieltes oder gar kreatives Aufbau- und Umkehrspiel? Fehlanzeige! Hätte man es erwarten dürfen? Kaum.
Dafür sind Mut, Entschlossenheit und Selbstbewusstsein notwendig. Eigenschaften, die den FC-Profis abhandengekommen sind, die sie sich allerdings wieder zu Eigen machen müssen. Schnellstens, sonst dürfte es zu spät sein.
Gisdol versucht es mit Stabilisierung der Defensive
Bereits am Samstag steht das nächste Spiel gegen einen Konkurrenten im Überlebenskampf der Bundesliga an, wenn der FC Augsburg im Rheinenergie-Stadion zu Gast ist. Eine erneute Niederlage wäre ein weiterer Nagel im Erstliga-Sargdeckel, um es ebenso drastisch wie realistisch auszudrücken.
Problematisch ist, dass Markus Gisdol auf kein einstudiertes Spielsystem setzen kann. Was sein Vorgänger Achim Beierlorzer der Mannschaft im Sommer eingetrichtert hatte, zerbröckelte während der Niederlagenserie und wich bloßem Überlebenskampf. Verständlich, dass der neue Trainer nun versucht, zunächst die Defensive zu stabilisieren.
Neuer Trainer muss auf glücklichen Moment hoffen
Wenn dann allerdings so eklatante individuelle Fehler passieren wie in Leipzig, bricht alles in sich zusammen. Und die Spieler wissen ganz genau, dass ihre mangelhaften Offensivbemühungen nicht ausreichen, um einen Rückstand wettzumachen.
Ein Teufelskreis, aus dem zu entkommen intensive Arbeit alleine im Moment kaum reicht. Und was den geeigneten Gegner anbelangt, so sollte Markus Gisdol weniger auf ihn als auf einen glücklichen Moment hoffen. Zumal die Kölner davon in dieser Saison kaum einmal einen besaßen.