Nach seiner Schimpftirade über Manuel Gräfe bekommt Aytekin Zuspruch. Der Schiedsrichter entschuldigte sich für die Wortwahl.
„180 Kilo und labert Scheiße“Schiedsrichter Aytekin platzt nach Kritik von Ex-Kollege der Kragen
Schiedsrichter Felix Brych hat einen Tag nach der Schimpf-Tirade von Kollege Deniz Aytekin ebenfalls Kritik an Experte Manuel Gräfe geübt. Auch Patrick Ittrich sprang Aytekin auf Twitter zur Seite, nachdem Aytekin am Samstagabend nach Kritik von Gräfe der Kragen geplatzt war.
Deniz Aytekin platzt nach Kritik von Manuel Gräfe der Kragen: „Er labert Scheiße“
Aytekin hatte am Samstag nach seinem Topspiel-Einsatz bei Bayern gegen Leipzig (1:3) über Gräfe geschimpft. „Im Stadion redet kein Mensch vom Schiedsrichter“, zürnte Aytekin (44) am Samstagabend gut hörbar in den Katakomben. Der frühere Referee Gräfe sitze in Berlin „mit seinen 180 Kilo und labert so eine Scheiße und das geht mir langsam gegen den Strich. Das ist ein Wahnsinn. Ich bin auf 180, sorry“, polterte Aytekin.
Bayern-Profi Thomas Müller, der wenige Meter daneben stand, stoppte in seinen Ausführungen vor der Kamera und meinte: „Da hören wir gespannt zu.“
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Felix Brych verteidigt Deniz Aytekin nach Entgleisung wegen Manuel Gräfe
„Ich finde es auch nicht gut, was der Manu gerade macht. Schiedsrichter ist ein besonderer Job“, erklärte Brych am Sonntag. „Bei Deniz ging es auch um unglaublich viel. Manu weiß selbst, was es bedeutet, so ein Spiel zu pfeifen. Dass er aktuell jede Woche einen rauspickt, das gefällt mir überhaupt nicht“, sagte der Schiedsrichter im „Doppelpass“ von Sport1 über Gräfe.
Brych (47) pfiff am Samstag das Abstiegsduell zwischen Hertha BSC und dem VfL Bochum (1:1). Neben Brych kommentierte auch Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich den Wutausbruch Aytekins nach der Partie zwischen dem FC Bayern München und RB Leipzig. „Ich kann Deniz zu 100 Prozent verstehen“, schrieb Ittrich am Sonntag auf Twitter.
Deniz Aytekin entschuldigt sich bei Manuel Gräfe
Aytekin entschuldigte sich am Sonntag schließlich für seine Aussagen. „Ich bin ausgetickt. Für die Wortwahl möchte ich mich in aller Deutlichkeit entschuldigen, das war völlig drüber“, sagte Aytekin der „Bild“-Zeitung.
Der 49 Jahre alte Gräfe beobachtet die Leistungen der Schiedsrichter als TV-Experte des ZDF und via Twitter kritisch. Erledigt scheint die Sache mit Aytekins Entschuldigung für Gräfe jedoch nicht zu sein. Auch er meldete sich am Sonntag auf Twitter zu Wort und bezeichnete Aytekins Aussagen als „mediales Ablenkungsmanöver“, das dazu diene „von den Schiedsrichter-Problemen“ abzulenken.
Manuel Gräfe reagiert auf Twitter auf die Worte von Deniz Aytekin
Seine Anmerkungen seien „sachlich“ gewesen, erklärte Gräfe, der angab, Aytekin habe sich noch einmal ausführlich per SMS bei ihm entschuldigt. „Pfund mit Kilos zu verwechseln“ passiere schon mal, wenn man „auf 180 nach eigener Aussage ist“, fügte Gräfe mit samt einiger Emojis an.
Für TV-Experte Stefan Effenberg ist Kritik an den Offiziellen unterdessen in Ordnung und angebracht, solange sie sachlich bleibt. „Dadurch wird das Leben noch schwieriger gemacht für die Schiedsrichter. Kritik finde ich ja, das müsst ihr auch einstecken, aber nie unter der Gürtellinie. Das gehört sich nicht“, sagte Effenberg. (das/dpa)