- Der Sprung auf Platz 15 und neun unerwartete Punkte sorgen in Köln für leisen Optimismus.
- Bei der Pressekonferenz des 1. FC Köln vor dem Spiel gegen Wolfsburg, lobte Trainer Gisdol die körperliche Fitness der Mannschaft.
- Welche Elf am Samstag startet wollten die Verantwortlichen noch nicht festlegen.
Köln – Es gab diese Szene am Ende des Trainingslagers in Benidorm, als Markus Gisdol durchblicken ließ, dass er sich mit den Gepflogenheiten rund um den 1. FC Köln schon ganz gut auskennt. Ein Journalist stellte dem Trainer die Frage, was nach drei Siegen zum Abschluss der Hinrunde und einer „Platzierung über dem Strich“ denn so in der Rückrunde der Fußball-Bundesliga vom FC noch zu erwarten sei. „Sind Sie Kölner?“, fragte Gisdol zurück. Der Journalist verneinte. Gisdol grinste und breitete sein Wissen aus: „Ihre Frage passt nämlich gut nach Köln. Als nächstes wäre dann die nach der Europa League gekommen.“
Die neun unerwarteten Punkte in einer Woche und der Sprung auf Rang 15 haben in Köln die üblichen Dinge während der Winterpause in Gang gesetzt. Vor dem Rückrundenstart am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im noch nicht ganz ausverkauften Rheinenergiestadion gegen den VfL Wolfsburg herrscht eine aufgeregte Stimmung, die sich zwischen vorsichtig und optimistisch gespannt bewegt.
Er habe die Tabelle „schon länger“ nicht mehr im Blick, so Gisdol
Als hätte sich die schon länger vermisste die Euphorie zurück ans Geißbockheim geschlichen, um nur darauf zu warten wieder aus dem Gebüsch springen zu dürfen. Die Konstellation ist aber auch wirklich verlockend. Ein Sieg gegen das VW-Team um Ex-Sportchef Jörg Schmadtke könnte nach dem 18. Spieltag Rang zwölf in der Tabelle und den Anschluss an das obere Mittelfeld bedeuten.
Eine Thematik, die natürlich so gar nicht auf der Agenda von Markus Gisdol steht. Die Tabelle hat er nach eigener Aussage „schon länger“ nicht mehr im Blick. „Wir haben nicht vergessen, wo wir vergangenes Jahr standen und wie wir uns da nach dem schwierigen Beginn ein Stück rausgearbeitet haben. Unser Weg ist noch weit.“ Übersetzt bedeutet dieser Hinweis: Bei einer Niederlage gegen den Tabellenneunten droht direkt wieder der Relegationsplatz. Und das nächste Spiel ist dann in Dortmund.
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Wie es am Samstag nun auch kommen wird, der Trainer und seine Mannschaft können sich nach der vierwöchigen Winterpause nichts vorwerfen lassen. Das Trainingslager im spanischen Benidorm war ein voller Erfolg, alle Spieler sind fit und die Neuzugänge Mark Uth sowie Elvis Rexhbecaj voll integriert. Auch in der Entwicklung von Gisdols Spielidee sind die Kölner vorangekommen. „Wir haben körperlich draufgesattelt und wollen uns in unserem Umschaltspiel sowie spielerisch verbessern, ohne die Spieler zu überladen“, erklärte der FC-Trainer. Obwohl die drei Siege gegen Leverkusen, Frankfurt und Bremen die Mannschaft gefestigt und in Schwung gebracht haben, hat die Pause Gisdol gut in den Kram gepasst: „Wir hätten auf diesem Level nicht weiter spielen können. Nach der englischen Woche war der Akku leer. Wir konnten uns etwas ausruhen und uns neu ausrichten.“
Mark Uth wird wahrscheinlich Teil der Startelf sein
Letzteres könnte auch Änderungen in der Startelf bedeuten. Gisdol wollte sich zwar nicht darauf festlegen lassen, ob einer der beiden Neuen in der Startelf steht, es darf aber davon ausgegangen werden, das Mark Uth von Anfang an auflaufen wird. „Er gibt uns mehr Möglichkeiten in der Offensive, hat einen guten Schuss und sorgt für mehr Torgefahr aus der zweiten Reihe. Mit ihm sind wir schwerer auszurechnen und das wird uns helfen.“ Vor allem deshalb wollte Markus Gisdol Uth ja auch „unbedingt haben“. Sollte der gebürtige Kölner als Zehner hinter der einzigen Spitze Jhon Cordoba spielen, müsste Dominick Drexler weichen - entweder auf den Flügel oder auf die Auswechselbank.
Ansonsten gibt es für den Schwaben wenig Grund, seine zuletzt so erfolgreiche Mannschaft mit den Nachwuchsleuten Noah Katterbach und Ismail Jakobs großartig zu verändern. Zumal im Trainingslager an der Costa Blanca kein Spieler in seiner Leistung deutlich abgefallen ist. Möglich ist, dass Marcel Risse auf rechts den Vorzug vor dem dritten Youngster Jan Thielmann erhält. Der Routinier hat in Benidorm ordentlich aufgeholt und sich nachhaltig empfohlen.