Drama bei US OpenKölner Otte verletzt sich und scheidet aus
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New York/Köln – Am achten Tag der US Open endete der Höhenflug von Oscar Otte. Der 28 Jahre alte Kölner unterlag im Achtelfinale dem Wimbledon-Finalisten Matteo Berrettini 4:6, 6:3, 3:6, 2:6 und schrammte am ersten Viertelfinaleinzug seiner Karriere bei einem Grand-Slam-Turnier vorbei.
Der Weltranglisten-144. war als klarer Außenseiter in das Match gegangen und wäre mit einem Sieg der am niedrigsten eingestufte Spieler in der Runde der letzten Acht in New York seit Jimmy Connors 1991 gewesen.
Oscar Otte stolpert ins Netz
Gleich im ersten Satz lieferte Otte die kurioseste Szene des Spiels. Bei einem Netzangriff flog er ungebremst ins Netz. In den sozialen Medien machte sein Stunt schnell die Runde.
Im vierten Satz verletzte sich der deutsche Qualifikant bei einem weiteren Sturz an der Schlaghand und konnte unter Schmerzen die Niederlage nicht verhindern. Damit ist Alexander Zverev der einzige deutsche Viertelfinalist.
„Die Hand tut ziemlich weh“, sagte Otte nach der Partie bei Eurosport. Beim Röntgen sei Entwarnung gegeben worden. „Es war keine klare Fraktur zu erkennen, aber zuhause soll ich direkt ein MRT machen lassen, damit man da ein bisschen mehr - oder hoffentlich weniger - sehen kann.“
Gruß an FC-Torjäger Anthony Modeste
Während der ersten Turnierwoche im Big Apple zeigte Otte ganz offen seine Begeisterung für den 1. FC Köln. Seinen Einzug ins Achtelfinale feierte er mit einem Gruß an den Kölner Bundesliga-Profi Anthony Modeste und einer spektakulären Seitwärtsrolle. Der FC-Torjäger revanchierte sich mit einer Videobotschaft vor dem Match am Montagabend.
Als er nach 2:29 Stunden am Samstag seinen Matchball verwandelt hatte, rollte er sich einmal zur Seite, riss sich die Kappe vom Kopf und formte mit seinen Fingern zwei Kreise um seine Augen, wie es Modeste gerne getan hat. „Es fühlt sich einfach nur geil an, ich genieße es“, sagte Otte.
Oscar Otte im Kölner Hahnwald aufgewachsen
Als er noch im Haus seiner Eltern im Kölner Hahnwald gewohnt habe, sei Modeste quasi sein Nachbar gewesen, erzählte der 1,93-Meter-Mann. „Und dann passt das Doppel-O ja auch noch, ich fand das eigentlich ganz cool, das mal zu machen“, sagte Oscar Otte mit Anspielung auf seine Initialen.
Schon zum Auftakt gegen Lorenzo Sonego und in der dritten Runde gegen Andreas Seppi war Qualifikant Otte auf Italiener getroffen und hatte mit dem Einzug in die Runde der besten 16 sein bisher bestes Ergebnis bei einem Majorturnier erreicht. (mbr/sid/dpa)