Die FC-KolumneDer Start einer Serie – Viva Colonia!

Unser Rundschau-Kolumnist Thorsten Moeck.
Copyright: Guenther Meisenberg
Köln – Wer das Gelände des Netflix-Imperiums und die sanften Hügel Hollywoods hinter sich lässt, erblickt am Firmament des atemlosen Unterhaltungsuniversums schon sehr bald die Silhouette der kölschen Fußball-Traumfabrik im Grüngürtel. In der Filmschmiede des Geißbockheims ist das Produkt „24/7 FC“ entstanden. Twentyfour seven, wie es im Mutterland des Fußballs heißt.
Das schillernde Werk verheißt Einblicke in die Kabine, hinter die rot-weißen Kulissen, ja im Grunde in die Seele dieses sensiblen Clubgebildes. Die mediale Vereinstreue kostet übrigens 13,99 Euro, dafür erleben die Fans acht Folgen à 30 Minuten. Geschenkt! Dass sich der FC mit Massenunterhaltung auskennt weiß jeder, der die Stadionmusik kennt. Viva Colonia.
Großes Kino, sozusagen.
Bislang wähnten wir uns nah dran am FC, der eine Edel-Dauerkarte für unsere Herzen besitzt. Wir lassen uns morgens von der Clubhymne wecken, wir haben den Geißbock als Bildschirmschoner und das Gemecker von Armin Veh als Handy-Benachrichtigungston – oder war es umgekehrt? Früher schauten wir die „Sportschau“ und das „aktuelle Sportstudio“, heute läuft Fußball auf allen Kanälen. Das Gastspiel des FC bei Mainz 05 ist übrigens bei DAZN zu sehen.
Alles zum Thema Netflix
- Leuchtend rot Herzogin Meghan teilt neues Video von Archie und Lilibet – ein Detail fällt auf
- Sorge um Netflix-Star „Narcos“-Schauspieler liegt im Koma – Zustand kritisch
- Bühnenchaos im Depot 1 Konfetti, Kunstblut und Bier dominieren Jan Bonnys „Eisenfaust“
- Serie soll Schulstoff werden Schon fast 100 Millionen Abrufe für Serienhit „Adolescence“ bei Netflix
- Netflix-Hit „Adolescence“ entfacht Debatte über Frauenhass bei Jugendlichen
- Neue Serie bei Netflix „Handbuch einer Anstandsdame“ ist eine spanische Kusine von „Bridgerton“
- Netflix-Hit „Adolescence“ ist die Antwort auf Andrew Tate und Trump, die es braucht
Sandro Schwarz, Trainer des Tabellen-Vorletzten, hat seine Spieler diese Woche vor dem Fernseher festgeschnallt und ihnen einen Horrorstreifen vorgeführt – die erste Halbzeit der Partie gegen Düsseldorf. „Die waren selbst geschockt“, ließ er verlauten. Dagegen lieferte der FC beim erlösenden Sieg gegen Paderborn mehr Spielfreude als jede Samstagabendshow. Großes Kino, sozusagen. Hans Rosenthal wäre vor Freude in die Luft gesprungen.
Trainer und Produzent Achim Beierlorzer hofft nun auf den Beginn einer „Erfolgsserie“. So hat er das gesagt. Anfangs dachten wir, es ginge ihm um Fußball. Um drei Punkte. Um einen Sieg. Nun nagen leichte Zweifel in uns. Film ab.