Eine knappe Stunde müssen zehn Kölnerinnen gegen elf Hoffenheimerinnen antreten. Zuvor war immerhin der erste Treffer unter Britta Carlson gelungen.
FrauenfußballAnna Gerhardt patzt und sieht Rot – 1. FC Köln verliert in Unterzahl 1:5

Flog nach einer knappen halben Stunde vom Platz: Anna Gerhardt (l.)
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Die Fußballerinnen des 1. FC Köln haben zwar ihre Torlos-Flaute in der Bundesliga beendet, kassierten mit dem 1:5 (1:3) bei der TSG Hoffenheim aber ihre dritte Niederlage in Folge. Der Knackpunkt der Partie war die Rote Karte für Anna Gerhardt beim Stand von 1:1. Die Kölnerinnen hatten dem Gegner in der einstündigen Unterzahl nichts mehr entgegenzusetzen.
Der FC musste mit Aurora Mikalsen kurzfristig auf einen erfahrenen Rückhalt verzichten. Die norwegische Torhüterin fehlte erkältungsbedingt. Anna Gerhardt erwischte derweil im Kraichgau einen gebrauchten Tag. Schon beim ersten Gegentreffer sah die Außenverteidigerin nicht gut aus. Gerhardt verlor den Ball vor dem Sechzehner an Feli Delacauw, die links raus zu Lisann Kaut spielte. Die Hoffenheimerin versenkte im Sechzehner per Flachschuss ins lange Eck, vom Innenpfosten prallte der Ball ins Netz (11.).
Dora Zeller erzielt erstes FC-Tor unter Trainerin Britta Carlson
Doch der FC schlug schnell zurück. Alena Bienz legte den Ball aus dem Zentrum auf die linke Außenbahn zu Dora Zeller. Deren Gegenspielerin Chiara Hahn ging nach einem Körperkontakt im Sechzehner zu Boden. Zeller hatte freie Bahn und schlenzte den Ball zum 1:1 ins lange Eck (14.). Damit endete die Kölner Torlos-Serie nach 381 Minuten und Britta Carlson konnte ihren ersten Bundesliga-Treffer als FC-Trainerin an der Seitenlinie bejubeln.
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Im weiteren Verlauf spielte Gerhardt einen zu kurzen Rückpass Richtung der Torhüterin Paula Hoppe. Selina Cerci wollte zum Ball sprinten, doch Gerhardt riss die Ex-Kollegin um und sah dafür Rot. Marta Cazalla Garcia verwandelte den Elfmeter zum 2:1 (33.). Und die TSG legte direkt nach: Ein vermutlich eher als Flanke gedachter Ball von Cerci von der rechten Kölner Abwehrseite senkte sich in hohem Bogen über Hoppe ins lange Eck zum 3:1 (37.). Nach der Pause erhöhten Cerci (48.) und Fabienne Dongus (74.) auf 5:1.
Britta Carlson kritisiert „zu viele krasse individuelle Fehler“
„Bis zum Elfmeter und bis zur Roten Karte war es ein offenes Spiel. Wir haben relativ wenig zugelassen. Die TSG hatte wenig Lösungen gegen unser Pressing“, analysierte Trainerin Carlson. Letztlich sei jedoch nicht nur die einstündige Unterzahl entscheidend gewesen: „Abgesehen davon haben wir aber auch zu viele krasse individuelle Fehler gemacht, die zu Toren geführt haben.“ Unterm Strich sei das Ergebnis „sehr schade, weil ich das Gefühl hatte, dass wir am Anfang sehr gut im Spiel waren“, bilanzierte Carlson.
1. FC Köln: Hoppe – Gerhardt, Matysik, Vogt, Wiankowska (87. Donhauser) – Leimenstoll (46. Imping), Feiersinger, Achcinska, Zeller (79. Schiffarth) – Bienz, Ziemer (70. Cordes). – Tore: 1:0 Kaut (11.), 1:1 Zeller (14.), 2:1 Cazalla Garcia (33., Foulelfmeter), 3:1/4:1 Cerci (37./48.), 5:1 Dongus (74.). – Rote Karte: Gerhardt (32.).