Ex-Coach feiert beim Gastspiel mit Erzgebirge Aue in Höhenberg seinen 59. Geburtstag. Geschenke soll es keine geben.
Dritte LigaViktoria Köln will Pavel Dotchev den Geburtstag vermiesen
Nach wie vor ist Pavel Dotchev ein gern gesehener Gast im Höhenberger Sportpark. Vom Bulgaren, zwischen Sommer 2019 und Anfang 2021 Trainer des FC Viktoria, wird stets in den höchsten Tönen gesprochen, wenn er als gegnerischer Coach nach Köln zurückkehrt. So auch dieses Mal – Dotchev tritt am Samstag (14 Uhr) mit dem FC Erzgebirge Aue zum Drittliga-Duell bei der Viktoria an. „Es ist eine besondere Beziehung zwischen Pavel und dem Klub, auch ich habe eine tolle Verbindung zu ihm“, berichtet Olaf Janßen, der Anfang 2021 das Amt von Dotchev in Höhenberg übernahm. Unter Ex-Klubs und Ex-Trainern ist diese Harmonie nicht selbstverständlich.
Hervorragendes Verhältnis zwischen Viktoria Köln und Pavel Dotchev
Am Samstag ist der Rahmen noch einmal spezieller: Aues Coach feiert in Köln seinen 59. Geburtstag. Nahe liegt die Frage nach einem Geschenk für Dotchev. „Auf keinen Fall“, entgegnet Simon Handle mit einem Lächeln. Der 31-Jährige, der seit inzwischen sieben Jahren für Viktoria spielt, zuvor bei Aue unter Vertrag stand und in Höhenberg von Dotchev trainiert wurde, ist ausgewiesener Experte für das anstehende Duell. „Mannschaften von Pavel wollen immer den Ball haben“, sagt Handle, zuletzt von Coach Janßen als Allrounder gefragt. Es werde eine enorme Herausforderung. „Aber“, so sagt er, „genau das sind die Spiele, in denen wir an unsere Grenze oder über sie hinaus gehen wollen“.
Die Viktoria möchte die englische Woche nach dem glücklichen Sieg gegen Verl (2:1) und der knappen Niederlage in Saarbrücken (0:1) mit einem Erfolgserlebnis beenden. Mit dem jüngsten Auftritt beim FCS ist man in Höhenberg – abgesehen vom Ergebnis – recht zufrieden. „Wir waren sehr dominant und wollten die Aufgaben fußballerisch lösen“, resümierte Sportchef Stephan Küsters. „Wir haben uns letztlich zu wenige Chancen erarbeitet. Aber es hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die glücklichere.“
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Anfälligkeit nach Standardsituationen ärgert Olaf Janßen
Trainer Janßen war einzig über die Entstehung des entscheidenden Treffers verärgert. Kasim Rabihic hatte nach einem Eckball freistehend per Kopf das 1:0 erzielt (76.). „Die Standardsituation, die zum Gegentor führt, ärgert mich sehr. Darauf verwenden wir viel Zeit im Training. Und die Jungs wissen, dass zwischen 30 und 40 Prozent der Tore nach Standards fallen“, kritisierte Janßen. Auch gegen Verl hatten die Kölner einen Treffer nach einem Eckball kassiert. „Das muss besser werden.“
An einer anderen Herangehensweise soll hingegen nichts verändert werden: Viktoria fühlt sich weiter in der größtmöglichen Außenseiterrolle wohl. „Saarbrücken ist für mich einer der Aufstiegsfavoriten und hat den besten Kader der Liga“, sagte Sportchef Küsters mit Blick auf das letzte Spiel. Trainer Janßen warnt derweil eindrücklich vor dem kommenden Gegner: „Aue ist für mich im Moment die Top-Mannschaft der Liga. Es ist der schwerste Gegner der ersten acht Spieltage.“ Die Sachsen hätten ein „brutal gutes Positionsspiel“, würden dazu nur sehr wenige Bälle verlieren und defensiv wenig zulassen.
Zu großen Respekt sollte Viktoria jedoch nicht vor den Veilchen haben – sonst erhält Coach Dotchev doch noch sein Geburtstagsgeschenk in Köln.