Die Höhenberger kassieren im Heimspiel gegen die Dortmunder Reserve eine 1:3-Niederlage.
Dritte LigaViktoria Köln offenbart gegen Borussia Dortmund Probleme in der Abwehr
Am Ende war es zum Haare raufen. Als Patrick Koronkiewicz in der fünften Minute der Nachspielzeit den Ball mit voller Wucht an den linken Pfosten gedonnert hatte, war spätestens jedem klar: Das wird nichts mehr für die Viktoria.
Die 1:3 (1:2)-Niederlage am Freitag gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund war nach zwei Siegen in Folge zwar ein Rückschlag für den FC Viktoria. Dennoch hatten die Höhenberger den größtenteils kostümierten Fans einen gefälligen Abend beschert, weil sie trotz der Heimpleite ordentlich Fußball gespielt hatten.
Natürlich gab es Gründe für die Niederlage, dessen war sich auch Simon Handle im Nachgang der Partie bewusst: „Die drei Gegentore geben wir viel zu billig her“, monierte der erfahrene Rechtsverteidiger. „Wir haben es zusammen nicht gut weg verteidigt, haben aber trotzdem ein gutes Spiel gemacht.“
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Auch Olaf Janßen, der Kölner Trainer, konnte mit den insgesamt 95 Minuten am Karnevalsfreitag nicht unbedingt etwas anfangen, wie er offen zugab: „Irgendwie ist das ein komisches Gefühl“, sagte der 57-Jährige. „Von den Tormöglichkeiten war es eigentlich ein Top-Spiel von uns. Wenn du aber drei Tore fängst, holst du in der Regel selten etwas. Da haben wir schon Geschenke verteilt.“
Ohne ihren Offensiv-Allrounder David Philipp, der aufgrund muskulärer Probleme passen musste, gingen die im Umschaltspiel herausragenden Dortmunder früh in Führung: Ein missglückter Pass von Viktorias Torwart Ben Voll landete schließlich bei Ayman Azhil, der die Kugel über Voll hinweg zum 1:0 ins Kölner Tor hob (14.).
Trotz des Rückstands waren die Gastgeber in der Partie, gerade Linksverteidiger Sidny Lopes Cabral sorgte für reichlich Tempo auf der linken Außenbahn und schlug eine Flanke nach der anderen in die Dortmunder Box, die häufig aber nicht besetzt war. Auch, weil Kölns Sturm-Koloss André Becker einen unglücklichen Tag erwischte.
Suheyel Najar lässt Viktoria Köln mit seinem Tor noch einmal hoffen
Nach einer knappen halben Stunde schienen die flinken Westfalen die Begegnung entschieden zu haben: Der ansonsten gute Lopes Cabral hinderte Julian Hettwer nicht am Flanken, die anschließende Hereingabe setzte BVB-Angreifer Michael Eberwein per Kopf zum 2:0 unter die Unterlatte (27.).
Doch noch vor der Pause konnte der agile Suheyel Najar für Köln verkürzen, einen Assist von Luca Marseiller vom linken Flügel verwertete Najar mit einem Drehschuss ins rechte Eck (44.). Jubelnd drehte der 28-Jährige ab, nahm feixend den Daumen in den Mund und wurde von seinen Mitspielern ausgiebig beglückwünscht – zu seinem ersten Saisontreffer und zu bevorstehenden Vaterfreuden.
Borussia Dortmunds Jullian Hettwer sieht die Rote Karte
Es bestand also durchaus noch Hoffnung für die Höhenberger, die einige Minuten nach Wiederanpfiff aber jäh zerstört wurde: Ole Pohlmann, der in der vergangenen Woche noch für das Profiteam der Borussen in Heidenheim auf dem Platz gestanden hatte, demonstrierte seine Klasse, wackelte Viktorias Verteidiger Michael Schultz lässig aus und drosch den Ball ins entfernte Eck (51.).
Es stand 3:1 für den BVB, dennoch durften die Gastgeber weiter am Spiel teilnehmen, denn Dortmunds Jullian Hettwer sah nach einer Notbremse gegen Simon Handle nach einer knappen Stunde die Rote Karte (59.). Es war eine harte Entscheidung des Unparteiischen, die Olaf Janßen später als „Kann-Entscheidung“ wertete.
Viktoria Köln spielt am Mittwoch vor mehr als 20.000 Zuschauern in Aachen
In Überzahl erarbeitete sich die Viktoria gerade in der Schlussphase hochkarätige Möglichkeiten: Becker schoss die Kugel rechts vorbei (82.), erneut der unglücklich agierende Mittelstürmer scheiterte hauchzart per Kopf (90.), dann traf Koronkiewicz den Pfosten.
Bereits am Mittwoch (19.30 Uhr, Tivoli) gastiert Köln im Viertelfinale des Mittelrheinpokals beim Regionalliga-Spitzenteam Alemannia Aachen. Die Alemannia erwartet am Aschermittwoch mehr als 20.000 Zuschauer, und die Viktoria einen weiteren schweren Gegner.
FC Viktoria: Voll – Handle (60. Koronkiewicz), Schultz, Dietz, Lopes Cabral – Russo, Lorch (74. Hong) – Najar (74. de Meester), Engelhardt (60. Anselm) – Becker, Marseiler. – Zuschauer: 2811. – Tore: 0:1 Azhil (14.), 0:2 Eberwein (27.), 1:2 Najar (44.), 1:3 Pohlmann (51.).