Köln – Natürlich waren die Mannheimer Adler an diesem Abend personell dünn besetzt und natürlich hatten die Kölner Haie in mehreren Situationen auch Glück. Am Ende stand aber ein verdienter 3:1-Sieg des KEC beim Spitzenteam der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und die Gewissheit, dass das Team von Uwe Krupp ein ernstes Wörtchen um die Playoffs und vielleicht sogar um mehr mitreden kann. „Wir brauchten unser bestes Spiel, um hier bestehen zu können“, sagte der Chefcoach des Tabellenfünften nach dem Sieg beim Zweiten.
Dass der Gegner zwei Tage nach dem 1:3 bei den Berliner Eisbären ohne Chefcoach Pavel Gross und mit Matthias Plachta, Sinan Akdag, Mark Katic, Jason Bast, Andrew Desjardins, Nico Krämmer, Jordan Szwarz und David Wolf ohne acht, positiv auf Corona getestete Spieler antreten musste, spielte dem bis auf Pat Sieloff komplett besetzten Team von Krupp in die Karten. „Trotzdem wussten wir, dass sie alles mobilisieren werden. Das ist eine Mannschaft die viel Stolz und viel Qualität hat“, meinte der 55-Jährige. Nicht umsonst hatte der Meister von 2019 in der aktuellen Spielzeit noch keine Partie in der heimischen SAP Arena abgegeben.
Der letzte Sieg gegen die Adler ist zwei Jahre her
Die Haie hatten es zum bislang letzten Mal am 1. November 2019 geschafft, die Adler zu besiegen. Mit dem Selbstvertrauen vom 7:3-Heimsieg gegen die Bietigheim Steelers starteten Krupps Schützlinge am Sonntagabend gut in die Partie. Für Maximilian Glötzl und Julian Chrobot waren Alexander Oblinger und Luis Üffing ins Team gerückt. Letzterer bildete mit Zach Sill und Lucas Dumont, sowie den Verteidigern Moritz Müller und Maury Edwards und Goalie Justin Pogge sogar die Starting-Six. „Im ersten Drittel war es wichtig, dass wir gut rausgekommen sind“, stellte Krupp klar und lobte den konzentrierten Beginn seiner Schützlinge.
Zum Schluss wurde es noch einmal eng
Mit aggressivem Forechecking stellten die Haie die Hausherren vor Probleme und verdienten sich das berühmte Quäntchen Fortune. Dieses brauchte Marcel Barinka, um in der 8. Minute über links zum Tor zu ziehen und den Puck mit Hilfe von Nigel Dawes Schlittschuh durch die Beine von Adler-Goalie Dennis Endras zu befördern. Dieses kuriose Halb-Eigentor in Kombination mit zwei Mannheimer Aluminium-Treffern brachten den Kölnern den 1:0-Vorteil nach Durchgang eins. Ins Mitteldrittel starteten sie nach Ilari Melarts Beinstellen in Überzahl. Landon Ferraro traf 61 Sekunden nach Wiederbeginn zum 2:0.
Das 18. KEC-Powerplay-Tor der Saison war gleichzeitig der achte Treffer des kanadischen Topscorers (20 Punkte). Ferraro leitete einen Sturmlauf der Haie ein, der mit mehr als das 3:0 von Verteidiger Colin Ugbekile (31.) hätte enden können. „Gegen Mannheim musst du deine Torchancen nutzen“, war Krupp froh über die komfortable Führung. Er musste sein Team im Schlussakkord dennoch ermahnen. „Da wurde es nochmal eng“, dachte er an das 1:3 von Lean Bergmann (48.), „die Jungs haben aber insgesamt gut gespielt.“
Kritik wollte Krupp nach dem Coup in Mannheim nicht üben. Schließlich stehen seine Haie nach sieben Siegen aus den jüngsten acht DEL-Partien super da und können sich in den anstehenden Heimspielen gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven (Dienstag, 19.30 Uhr) und die Grizzlys Wolfsburg (Donnerstag, 19.30 Uhr/beide LanxessArena) weiter an den Playoff-Plätzen festbeißen.