Zwei große Strafen gegen Alex Oblinger und Zach Sill waren für die 1:2-Heimniederlage der Kölner Haie vor 14.352 Zuschauern im Rheinenergiestadion gegen die Fishtown Pinguins Bremerhaven verantwortlich.
Kölner HaieZu viele Strafzeiten bei der 1:2-Niederlage gegen Bremerhaven
Gleicher Ort, gleicher Gastgeber und doch war fast alles anders: 19 Tage nach dem offiziellen Winter Game der Deutschen Eishockey Liga+ baten die Kölner Haie zum zweiten Mal zu einem Spiel unter freiem Himmel im Rheinenergiestadion. Ohne die ganz große Show Drumherum, ohne durchsichtige Banden und vor diesmal nur 14.352 Zuschauern hatte der KEC die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven zu Gast.
Schwierige äußere Bedingungen bei Dauerregen
Hatten die Haie am 3. Dezember bei optimalen äußeren Bedingungen und Temperaturen um den Gefrierpunkt noch mit 4:2 gegen Adler Mannheim triumphiert, kassierten sie zwei Tage vor Heiligabend bei neun Grad Celsius und Dauerregen ein schmerzhaftes 1:2 (0:0, 1:1, 0:1). Im Kampf um die Playoff-Plätze treten die Kölner nach der fünften Pleite in den jüngsten sieben Spielen weiter auf der Stelle.
Haie-Chefcoach Uwe Krupp konnte zum dritten Mal in Folge seine aktuelle Wunschformation aufs Eis schicken. Und mehr, denn Stanislav Dietz war rechtzeitig zum ersten Wiedersehen mit seinem Ex-Club wieder gesund geworden und ersetzte in der Verteidigung Alex Roach. Im Tor vertraute Krupp erneut auf Oleg Shilin, der zuletzt großen Anteil an den Heimerfolgen gegen Frankfurt (9:0) und Augsburg (4:2) hatte.
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Mark Olver mit feiner Einzelleistung
Der Deutsch-Russe hatte zunächst zwar nicht allzu viel zu tun, musste seinen Kasten im ersten Drittel aber gegen Milna Verlic (8.) und Vladimir Eminger (14.) sauber halten. Im Duell des Tabellenachten gegen den Siebten waren die Kölner in den ersten 20 Minuten das spielbestimmende Team. Die Dominanz spiegelte sich aber nicht auf der Anzeigetafel wider. Mark Olver (13.) scheiterte ebenso frei wie Jason Bast (17.) am glänzend aufgelegten Maximilian Franzreb im Tor der Pinguins. Die Haie konnten zudem auch kein Kapital aus ihren zwei Überzahlsituationen ziehen.
In den letzten fünf Minuten des ersten Drittels setzte dann der vor dem Spiel angesagte Regen ein und schränkte bis zum Ende der Partie die Sicht der Akteure ein. Die Spieler mussten immer wieder ihre nassen Helmvisiere trocken wischen. Zudem begann der zweite Durchgang mit zehn Minuten Verspätung, weil die Eisaufbereitung etwas mehr Zeit in Anspruch nahm.
Die Defensivreihen bestimmten weiter das Spiel. Vor allem die Bremerhavener machten im eigenen Drittel die Räume eng. Es brauchte eine Einzelaktion, die Mark Olver lieferte. Der Haie-Stürmer legte über links ein Solo hin und positionierte sich nach seinem Abspiel vor dem gegnerischen Tor. Dort fälschte er einen Schuss von Jan Luca Sennhenn zum 1:0 ab. Der Treffer hielt auch der Überprüfung der Schiedsrichter stand, die wegen eines vermeintlichen hohen Stocks von Olver den Videobeweis heranzogen (26.).
Zwei Überzahltreffer der Pinguins
Mit der nächsten Nachuntersuchung der Unparteiischen hatten die Haie weniger Glück. Alex Oblinger musste nach einem Bandencheck nicht nur für zwei sondern fünf Minuten auf die Strafbank (33.). Die Kölner überstanden die Unterzahl zwar mit großem Kampfgeist, kassierten nach einem Beinstellen von Louis-Marc Aubry aber direkt noch einmal eine Zweiminutenstrafe obendrauf. Die nutzte Christian Wejse prompt zum Ausgleich (39.).
Die knapp 2000 per Sonderzug angereisten und stimmgewaltigen Bremerhavener Fans im Oberrang der Nordkurve gingen bestens gelaunt in die zweite Pause. Und blieben es, weil die Haie die nächste große Strafe zogen. Zach Sill brachte sein Team durch einen Check gegen den Kopf von Niklas Andersen erneut fünf Minuten in Unterzahl und kassierte zudem eine Matchstrafe (43.). 4:37 Minuten hielten die Kölner durch, dann sorgte Antti Tyrvänen mit dem 1:2 für noch mehr Partystimmung im feierlustigen Bremerhavener Block (47.).
Die schwierigen Bedingungen machten die Scheibe langsamer und kamen so der verteidigenden Mannschaft entgegen. Dass waren nun die Pinguins. Den Haien halfen zwei Powerplays ebenso wenig wie das Herausnehmen von Oleg Shilin zugunsten eines sechsten Feldspielers (57.). „Wir haben zu viele Strafen genommen. Die Special Teams haben die Partie am Ende entschieden“, erklärte KEC-Stürmer David McIntyre die Niederlage. Die Bremerhavener Fans konnten dagegen ihr Team feiern, bevor sie sich mit dem Sonderzug durch die Nacht zurück auf den Heimweg an die Nordsee machten.
Statistik zum Spiel:
Kölner Haie: Shilin; Bailen, Stanton; Dietz, Müller; Sennhenn, Austin; Glötzl; Thuresson, Aubry, Kammerer; Baptiste, McIntyre, Bast; Üffing, Matsumoto, Olver; Oblinger, Sill, Proft. – SR.: Rohatsch/Schukies. – Zuschauer: 14 352. – Tore: 1:0 Olver (25:21/Sennhenn, Sill), 1:1 Wejse (38:48/PP1), 1:2 Tyrvänen (46:56/PP1). – Strafminuten: Köln 14+ Matchstrafe Sill ; Bremerhaven 8.