Die Kölner Haie haben nach ihrem erfolgreichen Winter Game gegen Mannheim drei Spiele in Folge verloren. Im rheinischen Derby am Freitag gegen die Düsseldorf peilt der achtfache deutsche Eishockeymeister die Kehrtwende an.
Kölner HaieDem Winter Game-Kater soll eine Derby-Party folgen
Die Stimmung bei den Kölner Haien hätte nach dem Winter Game am 3. Dezember nicht besser sein können. Der KEC hatte vor 40 000 begeisterten Zuschauern Adler Mannheim mit 4:2 niedergerungen und sich erstmals in der Saison 2022/23 unter die Top Sechs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geschoben. Auf die große Party im Rheinenergiestadion folgte aber ein Winter Game-Kater. Nach drei Niederlagen in Folge finden sich die Haie auf Platz acht im engen Getümmel des Tabellen-Mittelfelds wieder. Die Wende soll das rheinische Derby am Freitag (19.30 Uhr/MagentaSport) gegen Erzrivale Düsseldorfer EG bringen.
Niederlagen in Straubing und München
Die Ernüchterung hätte nach dem Auswärtstrip nach Bayern kaum größer sein können. Die Niederlagen bei den bislang beiden heimstärksten DEL-Clubs in Straubing (2:3) und München (3:6) schmerzten schon sehr, die Umstände aber noch mehr. Die Kölner mussten bei beiden Spielen auf große Teile ihres Stammpersonals verzichten. Beim Tabellenführer in München fehlten acht Stürmer, von denen Louis-Marc Aubry, Andreas Thuresson, Landon Ferraro, Mark Olver, Carter Proft und Julian Chrobot zu den Stammkräften zählen.
Der Aderlass war für einen Kader, wie den der Haie nicht zu verkraften. „Bei Fünf-gegen-Fünf hat man gemerkt, dass uns die Tiefe fehlt“, seufzte Haie-Chefcoach Uwe Krupp. Der 57-Jährige bekam nur drei, zudem neu zusammengestellte Sturmreihen aufs Eis. Mit Kevin Niedenz absolvierte eine 19-jährige Nachwuchskraft sein erst sechstes DEL-Spiel. Die personellen Ausfälle machten sich bemerkbar. „Wenn man sechs Tore kassiert, ist nicht alles glattgelaufen. Wir haben im eigenen Drittel zu viele Fehler in der Abstimmung gemacht“, analysierte Krupp. Der Coach konnte trotzdem stolz auf sein Team sein, das alles reinwarf und große Moral zeigte. Im Schlussdrittel waren die Haie bei ihren Treffern zum 2:4 durch David McIntyre (49.) und 3:5 durch Nick Baptiste (54.) zweimal kurz davor heranzukommen: „München hat aber immer die richtige Antwort gefunden“, räumte Krupp ein.
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Der KEC-Trainer muss im zweiten von vier Hauptrundenderbys gegen Düsseldorf weiter auf die verletzten Ferraro, Chrobot und Pascal Steck verzichten. Ferner fehlt Robin Van Calster, der sich mit dem deutschen U20-Nationalteam zur Vorbereitung auf die WM in Kanada aufhält. Die Hoffnung der Kölner ruht darauf, dass die erkrankten Aubry, Thuresson, Proft und Olver rechtzeitig bis Freitag wieder gesund werden und sich keine weiteren Spieler auf der fünftägigen Bayern-Reise angesteckt haben.
KEC rechnet für das Derby gegen Düsseldorf mit 18.000 Zuschauern
Die Haie stehen nach den drei Niederlagen als Tabellenachter wieder etwas mehr mit dem Rücken zur Wand. So war es auch im ersten Saison-Duell mit der DEG. Da lag der KEC in Düsseldorf 25 Sekunden vor Schluss aussichtslos mit 1:3 in Rückstand, schaffte es aber durch Treffer von McIntyre und Baptiste noch in der Verlängerung. Dort sorgte Jason Bast mit dem 4:3-Siegtreffer für die Krönung aus Kölner Sicht. „Das erste Derby in dieser Saison war ein wildes Spiel mit vielen Emotionen. Wir müssen uns am Freitag um unsere Aufgaben kümmern und freuen uns auf eine volle Arena“, sagte Bast.
Rund 18 000 Zuschauer wollen jedenfalls die nächste große Haie-Party nach dem Winter Game erleben. Einen Kater soll es diesmal aber nicht geben.