Haie-Trainer Uwe Krupp nimmt seine Mannschaft vor dem Heimspiel am Dienstag gegen Iserlohn in die Pflicht.
Kölner HaieUwe Krupp fordert mehr Beständigkeit und Fokus
Niederlagen gegen den Erzrivalen rufen in dieser Saison eine verstärkte Trotzreaktion bei den Kölner Haien hervor. Nach den Löwen Frankfurt haben nun auch die Bietigheim Steelers am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, gegen einen angestachelten KEC antreten zu müssen. Zwei Tage nach dem 2:3 bei der Düsseldorfer EG fertigte die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp am Sonntag die Steelers mit 8:1 ab.
Es war der zweithöchste Saisonsieg für den achtfachen Meister der Deutschen Eishockey Liga (DEL), der bereits im Dezember auf ein 2:3 gegen die DEG mit einem 9:0-Schützenfest gegen die Löwen geantwortet hatte. „Wir waren von Beginn an da und haben sehr konsequent gespielt. Am besten hat mir gefallen, dass wir fokussiert geblieben sind und trotz des frühen 3:0 nicht unseren Spielstil verändert haben. Das zeugt von Reife“, meinte Krupp.
Bereits nach neun Minuten hatte sein Team durch Tore von Andreas Thuresson, Mark Olver und Maxi Kammerer für klare Verhältnisse gesorgt. Der Anschlusstreffer der Steelers zu Beginn des zweiten Drittels durch Teemu Lepaus (24.) brachte die Gastgeber zwar zeitweise etwas aus dem Konzept. Am Ende des Mittelabschnitts bekamen sie aber wieder den Fuß auf das Gaspedal gedrückt. David McIntyre (36.), Nick Baptiste (37.) und Jason Bast (39.) stellten binnen drei Minuten die Weichen auf Kantersieg. Olver (52.) und Brady Austin (55.) legten später noch zwei weitere Tore nach.
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„Es ist gut für unser Selbstverständnis, nach den vorherigen beiden Niederlagen zurückzukommen und sie vergessen zu machen“, meinte Doppeltorschütze Mark Olver nach einer geschlossenen Mannschaftsleistung des KEC, die durch sieben verschiedene Torschützen dokumentiert wurde.
Allerdings darf der hohe Sieg auch nicht überbewertet werden. Der designierte Absteiger aus Schwaben zeigte in Köln eine nicht erstligataugliche Vorstellung. „Es war enttäuschend. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Es fühlte sich heute so an, als habe eine Junioren- gegen eine Profi-Mannschaft gespielt“, fasste Steelers-Coach Pekka Kangasalusta die sehr einseitigen 60 Minuten zusammen.
Noch deutlicher wurde einer seiner Spieler. „Das ist zu schlecht. Es kann auch 15:0 stehen“, redete sich Daniel Weiß den Frust von der Seele. Der Angreifer machte kein Geheimnis daraus, nicht mehr an die Rettung zu glauben: „Wenn ich den Verlauf der gesamten Saison sehe, dann wage ich das zu bezweifeln. Das muss man mal so knallhart sagen.“
Derweil war Uwe Krupp gedanklich bereits bei der nächsten Aufgabe. Schon am Dienstagabend (19.30 Uhr, Magenta Sport) kommen die Iserlohn Roosters in die Lanxess Arena. Krupp erwartet eine ähnlich konzentrierte Vorstellung wie gegen die Steelers. „Am Dienstag geht es wieder bei 0:0 los“, mahnte der Haie-Coach, dessen Team im Kampf um die Top-Sechs noch immer auf der Suche nach Konstanz ist.
„In der Situation, in der wir uns befinden, musst du dich jeden Tag aufs Neue beweisen. Was du gestern gemacht hast, zählt heute nicht mehr. Du musst dich in jedes Spiel reinarbeiten, du musst fokussiert sein und darfst dir keinen Durchhänger erlauben“, forderte Krupp mehr Beständigkeit. Bei dieser Herausforderung werden die Haie vorerst auf Zach Sill verzichten müssen. Der Mittelstürmer aus der vierten Reihe hatte sich am Freitag in Düsseldorf verletzt. „Er ist erstmal raus“, bedauerte sein Trainer.