Krefeld – Die Ränge der Yayla-Arena blieben auch am Freitagabend leer. Wegen „fehlender Wirtschaftlichkeit“ hatten die Krefeld Pinguine zum kleinen rheinischen Derby der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Kölner Haie darauf verzichtet, die in Nordrhein-Westfalen nun wieder erlaubten 750 Zuschauer in die Halle zu lassen.
„Es fehlt immer noch das Quäntchen Glück“
So ging der freie Fall des KEC in aller Stille weiter. Die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp kassierte mit dem 1:3 (1:1, 0:1, 0:1) die siebte Pleite in Folge und die insgesamt 13. aus den jüngsten 15 Spielen. „Wir haben hart gekämpft. Es fehlt immer noch das Quäntchen Glück“, meinte Verteidiger Jan Luca Sennhenn.
Die Reise an den Niederrhein hatte von Beginn an unter keinem guten Stern gestanden. Gegenüber der 2:3-Niederlage nach Penaltyschießen vor einer Woche bei den Schwenninger Wild Wings musste der personell ohnehin gebeutelte KEC auf drei weitere Spieler verzichten.
Aushilfs-Verteidiger Alexander Oblinger sowie die Angreifer Mark Olver und Landon Ferraro verlängerten die Ausfallliste auf sieben Akteure, die wegen Verletzung, Corona-Infektion oder Kontaktquarantäne außer Gefecht gesetzt sind. Um die Not etwas zu lindern, wurden die Youngster Michael Bartuli und Pascal Steck hochgezogen.
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Den widrigen personellen Bedingungen zum Trotz gingen die Kölner nach nur 21 Sekunden in Führung. Nach einem öffnenden Pass von Luis Üffing aus der eigenen Hälfte sauste Zach Sill über die linke Seite auf das Krefelder Gehäuse zu.
Der Kanadier zog auf Höhe des Bullykreises ab und vollstreckte wuchtig ins entfernte obere Eck. Im Anschluss an ein vergebenes Powerplay des KEC (6.) kam Krefeld besser in die Partie und in der zehnten Minute zum Ausgleich. Nach einer Kombination über mehrere Stationen tauchte Alexander Bergström völlig frei vor Justin Pogge auf und ließ dem Kölner Goalie keine Abwehrmöglichkeit. Besonders bitter für die Gäste: Im Angriff zuvor waren Maxi Kammerer und Maury Edwards am Metall gescheitert. Das 1:1 nach den ersten 20 Minuten ging dennoch in Ordnung.
Doppelte Unterzahl für den KEC
Im Mittelabschnitt riss Krefeld das Geschehen nach ein paar Minuten an sich. Die Pinguine erzeugten gehörigen Druck und schnürten den KEC minutenlang im eigenen Drittel ein. Justin Pogge musste mehrfach sein Können aufbieten. Als aber Andreas Thuresson und Jan Luca Sennhenn innerhalb von nur 20 Sekunden auf die Strafbank wanderten, war auch der stark parierende Kölner Schlussmann machtlos. Alexander Bergström spielte bei doppelter Überzahl einen No-Look-Pass raus zu Robert Sabolic, der mit einer Direktabnahme aus spitzem Winkel unter den Querbalken vollstreckte (33.). Für die Haie war es das elfte Unterzahl-Gegentor in den jüngsten fünf Spielen. „Wir waren im zweiten Drittel zu viel in der eigenen Zone“, kritisierte Luis Üffing, dessen Team erst am Drittelende wieder gefährlich wurde.
Im Schlussabschnitt erhöhten die Gäste nach überstandener Unterzahl (44.) die Schlagzahl. Die beste Möglichkeit auf den Ausgleich hatte Maxi Kammerer, der das Gestänge traf (53.). Stattdessen sorgte Robert Sabolic 46 Sekunden vor Schluss mit einem Empty Net Goal für die Entscheidung. Die dritte Pleite in Serie gegen ein Kellerkind war perfekt. Damit gehen die Haie mit einem weiteren Tiefschlag im Gepäck in das große Rheinderby am Sonntag (14 Uhr/Lanxess Arena, Magenta Sport) gegen die Düsseldorfer EG.
Kölner Haie: Pogge; Edwards, Mo. Müller; Glötzl, Sieloff; Sennhenn, Zerressen; Steck; Üffing, Sill, Chrobot; Thuresson, Howden, Uvira; Ma. Müller, Kammerer, Barinka; Bires, Matsumoto, Bartuli. – SR.: Kohlmüller/Wilk. – Tore: 0:1 Sill (0:21/Üffing), 1:1 Bergström (9:36), 2:1 Sabolic (32:08/PP2), 3:1 Sabolic (59:14/ENG). – Strafminuten: Krefeld 4; Köln 8.