AboAbonnieren

Kölner HaieCoach Uwe Krupp kündigt Konsequenzen an

Lesezeit 3 Minuten
Kölns Nick Bailen (l.) im Duell mit Berlins Lean Bergmann.

Kölns Nick Bailen (l.) im Duell mit Berlins Lean Bergmann.

Die Kölner Haie drohen nach dem 2:3 gegen die Eisbären Berlin die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale zu verpassen.

„Wir sind schon seit Wochen im Playoff-Modus“, sagte Uwe Krupp nach der nächsten Niederlage der Kölner Haie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Durch das 2:3 gegen Spitzenreiter Eisbären Berlin muss sich der achtfache deutsche Meister mit dem Gedanken anfreunden, die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale zu verpassen.

Der Trainer steht mit seinem Team zwar noch auf Rang sieben, hat in der leicht verzerrten Tabelle aber klare Nachteile gegenüber den Wolfsburg Grizzlys (+5 Punkte) und gegenüber Schwenningen (+3), die jeweils eine Partie weniger absolviert haben. Zudem befinden sich die Adler Mannheim (-2 Punkte) und sogar Ingolstadt (-8), mit zwei Spielen weniger als der KEC, auf der Überholspur.

Bailens fataler Fehler vor dem 0:1

Wenn Krupp nach zwei Punkten aus den jüngsten vier Spielen nun behauptet, sich „seit Wochen im Playoff-Modus“ zu befinden, wirft dies Fragen auf. Diese muss allerdings nicht zwangsläufig der Coach beantworten, sondern vor allem seine Mannschaft, mit Leistung und Ergebnissen: Nachdem Krupp vor zehn Tagen nach dem 4:5 gegen Schlusslicht Iserlohn medial und von den eigenen Fans angezählt wurde, aber von der Geschäftsführung den Rücken gestärkt bekam, wirkt der 58-Jährige dünnhäutig. Natürlich wisse er, dass in der heißesten Hauptrunden-Phase höchste Konzentration angebracht ist.

Auf dem Eis passierte vor über 17.254 Augenpaaren am Mittwochabend in der LanxessArena aber eher das Gegenteil. „Uns ist ein Fehler im Powerplay unterlaufen“, stellte Krupp klar und sah darüber hinweg, wie groß sein Anteil an Nick Bailens Aussetzer im ersten Powerplay war.

Seine Idee, den 34-jährigen Amerikaner, der in der Vorsaison noch mit 45 Scorerpunkten (19 Tore, 26 Assists) einiges zum Sprung unter die Top-Sechs beigetragen hatte, von seiner Formschwäche (nur drei Tore und 18 Vorlagen) zu befreien, indem er ihn aus der Verteidigung in eine Sturmreihe mit David McIntyre und Jason Bast stellte, ging jedenfalls nach hinten los. Nach seinem von Tobias Eder abgefangenen Querpass sah Kölns letzter Mann genau wie Krupp entgeistert zu, wie der Berliner zum 0:1 traf (5.).

Wir können uns nicht erlauben, dass wir Passagiere haben.
Uwe Krupp, Chefcoach der Kölner Haie

Nun möchte der Chefcoach für den Schlussspurt in Düsseldorf am Sonntag (16.30 Uhr/Magenta Sport), in Wolfsburg (1.3.), in Ingolstadt (3.3.) und gegen Mannheim (8.3.) an dieser Stellschraube drehen. „Der Hauptaspekt ist es herauszufinden, ob es immer die gleichen Leute sind“, legte er den Finger in die Wunde der individuellen Fehler, „dann müssen wir mit Konsequenzen arbeiten. Bei uns ist jeder Punkt, jedes Spiel wichtig und wir können uns nicht erlauben, dass wir Passagiere haben“.

Schließlich waren es tatsächlich „nur“ diese Aussetzer, die die Haie vom DEL-Primus unterschieden. „Berlin hat uns eiskalt bestraft“, erklärte Krupp die Phase, in der aus Tim Wohlgemuths Ausgleich (13.), der entscheidende 1:3-Rückstand wurde. Dass auf die Gegentreffer von Jonas Müller (18.) und Thomas Schemitsch (30.) eine Reaktion folgte und sein Team nach Justin Schütz 25. Saisontreffer zum 2:3 (48.) immerhin einem Punkt „ganz nah“ war, nahm Krupp als Anlass für Optimismus.

„Immer wenn wir den harten Weg gegangen sind, waren wir im Spiel“, gab er die Marschroute für das Derby am Sonntag in Düsseldorf (zuletzt 4:9 in Wolfsburg) vor, „das ist der Weg, den wir gehen müssen. Wir müssen Scheiben tief bringen, Scheiben zum Tor bringen, müssen die einfachen Sachen gut machen.“ Der kurz vor dem Berlin-Spiel erkrankte Alexandre Grenier könnte im ISS Dome zurück ins Line-up kehren.