Köln – Am Ende fehlte Justin Pogge eine einzige Sekunde, um vollkommen glücklich zu sein. Praktisch mit dem Ertönen der Schlusssirene hatte sich der Torhüter der Kölner Haie doch noch geschlagen geben müssen. Der Anschlusstreffer der Augsburger Panther durch einen von Scott Valentine abgefälschten Schuss änderte zwar nichts mehr am lebensnotwendigen 2:1-Heimsieg des KEC, verhinderte aber den dritten Shutout des kanadischen Goalies in der laufenden Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL).
Und so trauerte Pogge seinem haarscharf verpassten Erfolgserlebnis zumindest ein wenig hinterher, als er nach Spielende eine „kleine Enttäuschung“ darüber verspürte, das Gehäuse nicht ganz bis zum Schluss sauber gehalten zu haben. Es wäre ein Mutmacher der besonderen Art gewesen für den 34-jährigen Routinier, der sich in seinem ersten Jahr am Rhein insgesamt nicht zum erhofften Rückhalt entwickeln konnte.
Das könnte Sie auch interessieren:
Weitaus wichtiger war Pogge am späten Montagabend jedoch, dass sein Team sechs Spieltage vor Ende der Hauptrunde den Anschluss an die Playoff-Plätze gewahrt hatte und somit weiter in Schlagdistanz liegt. Die Hoffnung auf den Einzug in die Endrunde lebt, auch wenn den Kölnern als Tabellenvorletzter der Gruppe Nord nur eine Siegesserie hilft, um noch zwei Konkurrenten zu überholen und auf den erforderlichen vierten Rang zu springen. „Wir sind in einer Situation, in der wir jedes Spiel gewinnen müssen. Der Sieg heute war ein guter Start“, meinte der Goalie, der mit dem Auftritt der Haie sehr zufrieden war: „Wir haben gut gespielt.“
Mehr Kraft auf Seiten der Kölner Haie
Hinzu kam, dass der KEC den insgesamt etwas frischeren Eindruck machte. „Wir hatten ein bisschen mehr Energie“, analysierte Trainer Uwe Krupp, dessen Profis nach der 1:5-Pleite am Ostersamstag bei Adler Mannheim einen Tag mehr Zeit zum Kräftesammeln hatten als die Panther. Positiv bemerkbar machte sich dies in den ersten beiden Dritteln, in denen die Kölner die aktivere Mannschaft und bissig in den Zweikämpfen waren. „Wir sind viel Schlittschuh gelaufen und haben Kampfgeist gezeigt“, lobte Krupp. Die 1:0-Führung nach 40 Minuten durch ein Solo von James Sheppard (16.) war hochverdient, aber keinesfalls beruhigend.
Restprogramm
Die verbleibenden Spiele der Kölner Haie im Kampf um die Playoff-Qualifikation:
Mannheim (8. April, 18.30 Uhr, heim)
Ingolstadt (10. April, 17.30 Uhr, auswärts)
Straubing (11. April, 17 Uhr, auswärts)
Straubing (14. April, 20.30 Uhr, heim)
Nürnberg (16. April, 19.30 Uhr, auswärts)
Schwenningen (18. April, 14.30 Uhr, auswärts)
Zumal sich das Geschehen mit Beginn des Schlussabschnitts drehte. Fortan drängte der AEV gegen nicht mehr ganz so hartnäckig attackierende Kölner auf den Ausgleich, scheiterte aber mehrfach an Justin Pogge, dem Krupp ein „sehr gutes Spiel“ bescheinigte. Mitten in die Augsburger Druckphase hinein war es dann Marcel Müller, der nach einer scharfen Hereingabe von Frederik Tiffels die Kelle zur Vorentscheidung reinhielt und die hocheffizienten Gastgeber durchschnaufen ließ (48.).
Colin Ugbekile sah den Schlüssel zum dritten Sieg aus den jüngsten vier Heimspielen trotzdem vor allem in der beherzten Abwehrleistung der Kölner, die eigentlich über die drittschwächste Defensive der gesamten DEL verfügen. „Wir haben hart gespielt, die Checks zu Ende gefahren und vor unserem Tor aufgeräumt. Genau so haben wir uns das vorgestellt“, erklärte der Verteidiger.
Mit Blick auf das schwere Heimspiel am Donnerstag (18.30 Uhr, Magenta Sport) gegen den Meisterschaftsfavoriten Mannheim und den notwendigen Überraschungscoup fügte der 22-Jährige durchaus hoffnungsfroh hinzu: „Darauf müssen wir aufbauen. Dann sind wir nicht chancenlos und werden unser Ziel erreichen.“