Die Kölner Haie zeigten sich gegen Bremerhaven verbessert, kassierten aber trotzdem die dritte Niederlage in Serie. Nun geht es für den KEC nach Berlin und nach Schwenningen.
2:3 gegen BremerhavenKölner Haie hadern weiter mit ihrer Disziplin
Zu mehr als etwas Erleichterung reichte es am Ende nicht. Als David McIntyre drei Minuten vor der Schlusssirene für die Kölner Haie zum 2:2 gegen Bremerhaven ausglich, brandete unter den Einheimischen in der mit 16.148 Zuschauern erneut bemerkenswert gut besuchten LanxessArena kurz so etwas wie Begeisterung auf. Das erst zweite Saisontor des kanadischen Routiniers hatte zumindest die dritte glatte Niederlage der Kölner in Serie verhindert und die verbesserte Leistung gegenüber dem jüngsten 3:6 in Frankfurt beim 2:3 (1:1, 0:0, 1:1, 0:1) nach Penaltyschießen gegen die Fishtown Pinguins mit einem Punkt belohnt.
„Es war von beiden Seiten ein harter Kampf. Alles in allem war es ein Schritt in die richtige Richtung, weil wir weniger Tore bekommen haben als zuletzt. Das nehmen wir mit“, sagte McIntyre, der seinen Treffer wie eine Befreiung gefeiert hatte.
Sein Trainer hatte ebenfalls ein ausgeglichenes Duell gegen die formstarken Bremerhavener gesehen, die mit dem 3:2 in Köln bei zehn Siegen in ihren jüngsten elf Partien stehen und auf Platz zwei in der Tabelle der Deutschen Eishockey Liga (DEL) vorrückten: „Die Mannschaft ist gut ins Spiel gekommen. Wir wollten bewusster spielen, das ist uns gelungen“, analysierte Uwe Krupp. Der als Chefcoach der Haie war vor allem mit der „Art und Weise“ des Vortrags seines Teams zufrieden. Das war ihm am Ende sogar wichtiger, als das nackte Ergebnis.
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Nachdem Louis-Marc Aubry nach 1:54 Minuten das bislang schnellste Heimtor der laufenden Saison zur 1:0-Führung der Haie erzielt, kam Bremerhaven Mitte des ersten Drittels immer besser in die Partie. Auch, weil die Kölner erneut ihre größte Baustelle öffneten. „Die ersten 40 Minuten hatte Bremerhaven seine besten Chancen in Überzahl. Das hatten sie ein paar Mal, das ist weiterhin eine Baustelle bei uns, weil im Fünf gegen Fünf gut spielen“, monierte Uwe Krupp die unnötigen Strafzeiten seines Teams.
Kölner Unterzahl bleibt eine Baustelle
Philipp Bruggisser traf unter Mithilfe des ansonsten starken Haie-Goalies Mirko Pantkowski im Powerplay zum 1:1 (15.) und auch die Führung der Nordlichter zum 2:1 durch Alexander Friesen fiel bei einem Spieler mehr auf dem Eis (57.). Für die Kölner waren es die Gegentreffer 16 und 17 in Unterzahl. Nur der Tabellenvorletzte aus Düsseldorf hat noch mehr Treffer des gegnerischen Powerplays kassiert (19.).
In der Unterzahlquote stehen die Haie bei mäßigen 75,71 Prozent und sind damit das drittschlechteste Team der DEL. „Wir müssen noch disziplinierter spielen und die Strafbox meiden“, appellierte David McIntyre an sich und seine Teamkollegen. Zumal für die Haie vor der Deutschland-Cup-Pause in der kommenden Woche am Wochenende noch ein schweres Auswärtsprogramm ansteht.
Eisbären sind souveräner Tabellenführer
Am Freitag (19.30 Uhr/MagentaSport) geht es zunächst zum souveränen Tabellenführer Eisbären Berlin, der mit 65 nicht nur die meisten Tore erzielt hat, sondern mit 35 auch die wenigsten Gegentreffer schlucken musste. Zuletzt ließ das Team von Trainer Serge Aubin mit einem 10:2-Kantersieg bei den Nürnberg Ice Tigers aufhorchen. „Berlin steht nicht ohne Grund auf dem ersten Platz“, sagte Haie-Stürmer Alexandre Grenier, der vergangene Saison mit den Eisbären noch sensationell die Playoffs verpasst hatte. Im ersten Hauptrunden-Duell hatte sich der Spitzenreiter dem KEC beim 5:2 klar überlegen gezeigt.
Von der Hauptstadt aus reisen die Haie dann direkt in den Schwarzwald, wo es am Sonntag (19 Uhr/MagentaSport) zum Duell mit den Schwenningen Wild Wings kommt. Der Tabellensiebte hat nach 16 Spieltagen zwei Zähler mehr auf dem Konto als der Achte aus Köln. Eine Situation, die nach dem guten Saisonstart des KEC so nicht zu erwarten war, und die sich bei zwei weiteren Niederlage am Wochenende weiter verschlechtern kann.
Verzichten müssen die Haie in beiden Spielen wohl auf ihre Stürmer Jason Bast (Schulter) und Andreas Thuresson, der sich gegen Bremerhaven verletzte und Ende des zweiten Drittels vom Eis musste. Fraglich ist der Einsatz von Angreifer Tim Wohlgemuth (Gehirnerschütterung) und Verteidiger Nick Bailen.
Kammerer steht im Deutschland Cup-Kader
Maximilian Kammerer von den Kölner Haien steht im Aufgebot von Bundestrainer Harold Kreis für den Deutschland Cup 2023Das Turnier mit Spielen gegen Dänemark, Österreich und die Slowakei findet vom 8. bis 12. November in Landshut statt. Für den 27-jährigen Stürmer des KEC ist es die fünfte Teilnahme an dem Turnier. „Es ist immer eine Ehre, wenn man Deutschland repräsentieren darf. Ich freue mich auf die Woche in Landshut und glaube, dass gute Spieler und gute Teams dabei sein werden“, sagte Kammerer.
Das Aufgebot von Bundestrainer Harold Kreis: Tor: Bugl (Straubing), Hungerecker (Nürnberg), Tiefensee (Mannheim). – Abwehr: Appendino (Bremerhaven), Daubner (München), Fohrler (Ambrì Piotta/Schweiz), Hüttl (Ingolstadt), Kälble (Bremerhaven), Köhler (Augsburg), Möser (Wolfsburg), Ugbekile (Iserlohn), Zimmermann (Straubing). – Sturm: Bokk (Frankfurt), Eder (Berlin), Ehl (Düsseldorf), Ehliz (München), Eisenmenger (Mannheim), Kammerer (Köln), Krauß (Ingolstadt), Leonhardt (Nürnberg), Michaelis (Zug/Schweiz), Pfaffengut (Schwenningen), Pföderl (Berlin), Rieder ( Växjö/Schweden), Roßmy (Düsseldorf), Samanski (Straubing), Schinko (Wolfsburg), Soramies (Augsburg), Wiederer (Berlin).