Köln – So hatte sich Moritz Müller seinen 35. Geburtstag vorgestellt. Für den Kapitän der Kölner Haie blieben beim 7:3 (4:0, 1:2, 2:1)-Kantersieg gegen die Bietigheim Steelers in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) sportlich jedenfalls kaum Wünsche offen. 10.791 Zuschauer in der LanxessArena feierten ihr Team nach 60 Minuten zurecht für eine tolle Leistung und beste Unterhaltung. So, wie es sich an einem Ehrentag des Kapitäns eben auch gehört.
Hohes Tempo und immenser Druck
Die Haie hatten nach dem 3:4 nach Penaltyschießen im ersten Saisonduell noch eine Rechnung mit dem DEL-Neuling offen. Die nach der Länderspielpause ausgeruhte Mannschaft von Chefcoach Uwe Krupp ließ vom ersten Bully keine Zweifel aufkommen, dass die Steelers an diesem 19. November werden leiden müssen. Die Haie legten ein hohes Tempo auf das Eis, checkten aggressiv vor und bauten immensen Druck auf.
Es dauerte auch nicht lange, bis der KEC sich für seinen furiosen Auftritt belohnte. Jon Matsumoto, der kurz zuvor nach am Pfosten gescheitert war (5.), tanzte unwiderstehlich mit der Scheibe durch die Steelers-Defensive und vollendete sein Solo mit der Rückhand zum 1:0 (6.). Die Haie setzten sofort nach. Mark Olver erzwang tief im gegnerischen Drittel einen Scheibengewinn, so dass Marcel Müller Maxi Kammerer das 2:0 auflegen konnte (7.).
Bei der 3:4-Niederlage im ersten Spiel hatten die Kölner auch schnell 2:0 geführt, dann aber ebenso schnell nachgelassen. Davon waren sie diesmal weit entfernt.
Höhere Führung wäre möglich gewesen
Nachdem Matsumotos nächste Showeinlage fast zum 3:0 geführt hatte (12.), schlugen die Hausherren wieder doppelt zu. Innerhalb von nur acht Sekunden verwandelten Lucas Dumont und Olver mit seinem ersten DEL-Tor im Haie-Trikot die Arena in ein Tollhaus (13.). Der KEC konnte das hohe Niveau im zweiten Abschnitt dann aber nicht halten. Auch, weil die Gäste sich zu steigern wussten und durch Benjamin Zientek (31.) und C.J. Strech (35.) zwei Mal trafen.
Dazwischen lag aber auch das zweite KEC-Powerplay-Tor des Abends von Maury Edwards zum 5:1 (35.). Wenn die Haie im Abschluss ähnlich konzentriert gewesen wären wie im ersten Drittel, hätten sie auch höher führen können.
So aber kam kurzzeitig noch einmal Spannung auf. Die Haie zogen zwei Strafen, von denen Mitchell Heard die zweite von Andreas Thuresson für die Steelers nutzte (46.). Das dritte Gegentor und eine kurze Ansprache von Uwe Krupp stachelten die Gastgeber aber noch einmal an. Erst stand Marcel Barinka mal wieder goldrichtig (49.), dann erhöhte Marcel Müller sogar noch auf 7:3 (53.).
Moritz Müller blieb als Verteidiger diesmal zwar ohne Punkte, durfte sich aber darüber freuen in die Top Ten der DEL-Rekordspieler aufgerückt zu sein. Er bestritt ausgerechnet an seinem Geburtstag seine 922. DEL-Partie – alle im Trikot der Haie. Am Sonntag in Mannheim (19 Uhr/MagentaSport) folgt Nummer 923. Köln: Pogge; Edwards, Mo. Müller; Roach, Zerressen; Sennhenn, Ugbekile; Glötzl; Dumont, Sill, Chrobot; Ma. Müller, Olver, Kammerer; Thuresson, Howden, Uvira; Ferraro, Matsumoto, Barinka. – SR.: Kopitz/Rantala. – Zuschauer: 10.791. – Tore: 1:0 Matsumoto (5:06/Ferraro, Barinka, PP1), 2:0 Kammerer (6:43/Ma. Müller), 3:0 Dumont (12:28/Edwards, Sill), 4:0 Olver (12:36/Roach), 4:1 Zientek (30:45/PP1), 5:1 Edwards (34:30/Thuresson, Matsumoto, PP1), 5:2 Stretch (34:58), 5:3 Heard (45:25/PP1), 6:3 Barinka (49:00/Ferraro), 7:3 Ma. Müller (52:54). – Strafminuten: Köln 10; Bietigheim 10.