- Alexander Oblinger bleibt ein Teil der Haie-Familie. Der 32-Jährige hat seinen Vertrag im Laufe der vergangenen Saison bis 2022 verlängert.
- Martin Sauerborn hat mit dem Eishockey-Profi gesprochen, der als hart arbeitender Stürmer gut ins Anforderungsprofil von Trainer Uwe Krupp passt.
Herr Oblinger, Sie sind in Köln und arbeiten im Sommertraining der Haie. Wie läuft es?
Wir sind schon seit Mai im Training. Es ist super, dass wir in Köln das das ganze Jahr über Eis haben. Aktuell bauen wir mit drei bis vier Einheiten pro Wochen im Kraftbereich auf, wovon wir im Winter zerren können.
Sie kommen aus einer schweren Verletzung und haben nach ihrem Wadenbeinbruch und Syndesmoseriss nur 15 Spiele in der vergangenen Saison absolvieren können. Wie geht es Ihnen?
Normalerweise zwingt einen so eine Verletzung zu 15 Wochen Pause. Ich habe die Zeit ausgetrickst und mir schon nach zwei Tagen einen Plan zurecht gelegt, wie ich schneller zurückkommen kann. Ich war nach zehneinhalb Wochen zurück. Aber mir hat die Spielpraxis gefehlt und deshalb war ich in den Spielen nie bei 100 Prozent. Jetzt bin ich fit und kann wieder auf mein höchstes Level kommen.
Zur Person
Alexander Oblinger wurde am 17. Januar 1989 in Augsburg geboren. In seiner Jugend spielte er in Mannheim, Köln und Berlin, in der DEL für Nürnberg, Ingolstadt, Straubing und seit 2018 für die Haie. Mit Ingolstadt feierte der 1,91 große Stürmer 2014 durch den Finalsieg gegen Köln die Meisterschaft. Oblinger hat in 575 DEL-Spielen 79 Tore erzielt. (sam)
Es war Ihre zweite Verletzung in kurzem Abstand. Wie gehen Sie mental damit um?
Ich werde hier in Köln häufig auf meine Verletzungshistorie angesprochen. Bevor ich 2018 hierhin gekommen bin, hatte ich noch nie eine Verletzung. Der Achillessehnenriss 2019 gegen Ingolstadt war dann ein Unfall, weil mir ein Gegenspieler mit dem Schlittschuh die Sehne durchgetrennt hat. Und den Wadenbeinbruch an meinem 32. Geburtstag gegen Bremerhaven würde ich auch eher als ein Unglück bezeichnen.
Trotz Ihres Ausfalls und der finanziellen Unsicherheiten durch Corona haben Sie Ihren Vertrag verlängern können.
Wir haben schon während der Saison verlängert. Das ist dann in der Öffentlichkeit etwas untergegangen. Aber in diesem Jahr war ja auch wegen Corona nichts normal. Meine Frau und ich fühlen uns in Köln sehr wohl und meine Tochter ist hier geboren. Ich freue mich sehr auf meine vierte Saison bei den Haien.
Stand jetzt werden 9000 Zuschauer bei den Spielen in der LanxessArena dabei sein.
Alle hoffen auf die Rückkehr der Zuschaue, obwohl alle auch damit rechnen müssen, dass die Zahlen wieder steigen können. Eishockey lebt von den Emotionen auf den Rängen. In Köln mit der großen Arena sind wir auf die Fans angewiesen.
Corona hat die deutschen Eishockeyclubs in schwere See geführt. Auch Sie als Spieler waren davon betroffen. Was hat für Sie die lange Pause und der Gehaltsverzicht bedeutet?
Niemand hat damit gerechnet in einer Pandemie leben zu müssen. Wir konnten uns deshalb auch nicht vorstellen auf Gehalt verzichten zu müssen. Aber jeder musste seinen Teil dazu beitragen, dass es weiter gehen kann. Es gibt für uns als Eishockeyprofis nichts Schlimmeres, als nicht spielen zu können.
Die Haie haben erneut die Playoffs verpasst. Was muss besser werden, um wieder erfolgreicher sein zu können?
Wir müssen realisieren, dass wir hinter Mannheim und München rangieren, obwohl wir die Kölner Haie sind. Wir stehen vor einem Umbruch und müssen uns klar machen, dass wir erst wieder härter arbeiten und körperlicher auftreten müssen, um uns die Playoffs verdienen zu können.
Welche Rolle kann Alexander Oblinger dabei spielen?
Ich möchte mein Spiel einbringen, hart auf den Gegner gehen und ihm auch mal wehtun, meine Checks zu Ende fahren und offensiv meinen Teil beitragen. Ich bin 2018 auch nach Köln gekommen, um Titel zu gewinnen. Und das möchte ich immer noch.