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Nach dem Sieg gegen die Fischtown PinguinsKölner Haie wollen am Freitag gegen Augsburg nachlegen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Spieler der Kölner Hai bringt die Scheibe nach vorne.

Die Haie konnten sich gegen die Fischtown Pinguins durchsetzen.

Um gegen Ende der Hauptrunde die bestmögliche Playoff-Position zu erreichen, gilt es am Freitag beim Vorletzten in Augsburg und sonntags beim Vierten in Schwenningen Punkte zu holen.

Als Schiedsrichter im Mittelpunkt zu stehen, ist per se kein gutes Zeichen. Sind die Unparteiischen als Leiter des Spiels doch am besten, wenn sie für dessen regelkonformen sowie sportlich freien Ablauf sorgen. Nun war der Fall von Roman Gofman und den Kölner Haien am Dienstagabend anders gelagert.

Vier Tage nachdem der langjährige KHL-Star-Schiedsrichter dem KEC in München den vermeintlichen Overtime-Siegtreffer durch Nick Bailen zurückgepfiffen und so zur Serie von drei Auswärtsniederlagen beigetragen hatte, wurde Gofman als Persona non grata in der Lanxess Arena begrüßt. Ob sich an dem Pfeifkonzert auch Gästefans beteiligten, war nicht zu ergründen. Aber aus Bremerhavener Sicht auch nicht unwahrscheinlich: Schließlich hatten auch die Fischtown Pinguins schon ihre Erfahrungen mit dem auf internationaler Bühne so erfahrenen, aber in der Deutschen Eishockey Liga teilweise unglücklich agierenden Routinier gemacht.

„Zuletzt hat uns etwas das Glück gefehlt“, hatte wohl auch Uwe Krupp die Fehlentscheidung von München im Hinterkopf, als er den 3:2-Heimsieg gegen den starken Zweiten von der Nordseeküste kommentierte. Anders als die Kölner Fans, die das Referee-Thema karnevalistisch persiflierten, indem einer von ihnen, während des Videobeweises zu Maxi Kammerers 2:0, als vermeintlich blinder Schiedsrichter mit Stock und Binde ans Plexiglas trat, schluckte der Trainer Gofmans alte Kröte und fasste einen positiven Fokus: „Ich freue mich einfach für die Jungs, die auch in den letzten Spielen am Anschlag gespielt haben und auch ein bisschen was mit nach Hause genommen haben“, erinnerte er an die drei Niederlagen nach Verlängerung bzw. Penaltys in Berlin (4:5), Nürnberg (3:4) und eben München (2:3), „aber jetzt wurden sie belohnt. Die drei Punkten tun ihnen gut“.

Alle machen einen guten Job
Uwe Krupp, Trainer der Kölner Haie

Auch ohne die weiterhin verletzten Leistungsträger Andreas Thuresson (Gehirnerschütterung) und Andrej Sustr, hielt das Haie-Kollektiv die schnelle Bremerhavener Offensive in Schach. „Diese Positionen sind nicht leicht zu ersetzen“, stellte Krupp klar und lobte die „mannschaftliche Geschlossenheit“. „Alle machen einen guten Job und geben uns so die Chance auch gegen Bremerhaven mitzuhalten.“ Mit den ins Lineup zurückgekehrten Alexandre Grenier (abgesessene Disziplinarstrafe) im Angriff und Stanislav Dietz (rekonvaleszent) in der Verteidigung, nutzten die Hausherren ihre Struktur, gewannen die wichtigen Zweikämpfe und ließen kaum gefährliche Torschüsse zu.

Auch wenn ihn sein Gefühl täuschte und mit 31 gegnerischen Abschlüssen, der 100er Schnitt aus den letzten drei Auswärtsspielen ziemlich genau getroffen wurde, spürte er die Kontrolle, mit nur einer Strafzeit (bis auf die finale Fünf-Minuten- plus Spieldauer-Strafe wegen Stockchecks gegen Pat Sieloff), 24 gewonnenen Bullys und wenigen Schüssen vor dem erneut starken Tobias Ancicka. Dass der Ex-Bremerhavener Dietz spät im ersten Drittel zur Führung getroffen (20.) und Kammerers Stocher-Tor auch Gofmans Überprüfung standgehalten hatte (34.), änderte nichts an der Spannung. Mit Khaidarov (37.) und Jeglic (39.) kamen die Pinguins nämlich zum Anschluss und Ausgleich.

Im Schlussdrittel erhöhten beide Teams nochmal die Intensität und das Tempo und auch Referee Gofman machte einen zurückhaltend, guten Job. So blieb die Bühne für Frederik Storm. Dieser behielt im gegnerischen Slot die Übersicht und bugsierte die springende Scheibe geschickt und sehenswert zum Sieg in den linken Winkel (56.). „Am Ende hatten wir den Bounce, den du brauchst“, war der Coach des Tabellensiebten froh über den Anschluss an die Top-Sechs.

Um gegen Ende der Hauptrunde die bestmögliche Playoff-Position zu erreichen, gilt es nun am Freitag (19.30 Uhr/Magenta Sport) beim Vorletzten in Augsburg und sonntags beim Vierten in Schwenningen nachzulegen. Auch wenn Krupp betonte, dass sein Team „gutes Eishockey“ spiele, könnte bis Mitte Februar nicht Gofman, aber ein Unbekannter in den Fokus rücken. „Wir schauen und beobachten, aber es ist nicht so einfach den Spieler zu finden, mit dem du dich für den Endspurt gut aufstellst“, sprach der Coach über etwaige Nachverpflichtungen.