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Derby in KrefeldKölner Haie in seltener Favoritenrolle

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Vor dem Derby in Krefeld ist die Mannschaft von Uwe Krupp der klare Favorit.

Köln – Die Ausgangslage ist neu für die Kölner Haie. Erstmals seit dem Wiederbeginn der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geht die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp nicht als Außenseiter in eine Partie. Das kleine rheinische Derby am Sonntag (19.30 Uhr, Magenta Sport) in Krefeld manövriert den KEC sogar in die Rolle des Favoriten. Das hat zwei Gründe: Während die punktlosen Pinguine mit vier fast ausschließlich deutlichen Niederlagen in die Saison gestolpert sind, verkaufen sich die Kölner trotz aller Widrigkeiten bislang wesentlich besser als allgemein erwartet. Das jüngste 5:4 nach Penaltyschießen bei den stark eingeschätzten Grizzlys Wolfsburg war der zweite Sieg im dritten Spiel. Mit sechs von neun möglichen Zählern sind Kapitän Moritz Müller und seinen Mitspielern die ersten Schritte des Neuanfangs überraschend gut geglückt. In der Gruppe Nord bedeutet das vorerst den zweiten Tabellenplatz.

Dies ist ein Verdienst des Angriffs, der bereits 13 Mal zuschlug. In Jason Akeson (7 Punkte), Jon Matsumoto, Frederik Tiffels und Maury Edwards (alle 6) stürmen die derzeit vierbesten Scorer der DEL allesamt für die Haie, die mit einer Überzahlquote von 37,5 Prozent auch in der Powerplay-Tabelle vorne liegen. „Die Offensive lässt uns derzeit die Spiele gewinnen“, sagt Uwe Krupp. Defensiv hat der KEC dagegen noch keine Stabilität erreichen können. Zwölf Gegentore, die meisten Strafzeiten der Liga und das mit einer Quote von 65 Prozent drittanfälligste Unterzahlspiel schmecken dem Haie-Coach nicht: „Unser Gegentorschnitt ist zu hoch. Mit vier Gegentoren gewinnt man normalerweise kein Spiel.“

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Hinter Gegner Krefeld liegen derweil chaotische Monate. Es krachte an allen Ecken und Enden: Die Trennung von Clubikone Daniel Pietta landete vor Gericht, Trainer Glen Hanlon und Geschäftsführer Roger Nicholas waren schnell wieder weg, und auch fest eingeplante Leistungsträger ergriffen noch vor Saisonbeginn die Flucht. Vorausgegangen war ein Spielerstreik wegen ausstehender Gehaltszahlungen. Uwe Krupp warnt jedoch davor, sich von der chronischen Unruhe bei den Pinguinen ablenken zu lassen: „Krefeld ist ein gefährlicher Gegner, den ich stärker einschätze, als es die Ergebnisse vermuten lassen. Wir müssen konzentriert sein“, fordert Kölns Trainer, der um den Einsatz von Jason Akeson bangt. Der Kanadier hatte in Wolfsburg in der Verlängerung einen Check von hinten erlitten.