Die Kölner Haie haben sich mal wieder als die Comeback-Könige der Deutschen Eishockey Liga präsentiert und die Augsburg Panther vor 18.233 Zuschauer mit 4:3 geschlagen.
EishockeyKölner Haie bleiben Comeback-Könige
Frederik Storm hat sich den perfekten Moment für seine ersten Tore im Trikot der Kölner Haie aufgespart. Der Däne brachte sein Team nach einem 1:3-Rückstand im Heimspiel gegen die Augsburg Panther erst wieder zurück ins Spiel und sorgte dann im Penaltyschießen für den 4:3 (1:2, 0:1, 2:0, 1:0)-Sieg. Der KEC konnte damit zum wiederholten Mal ein Spiel im Schlussdrittel auf seine Seite ziehen. „Augsburg hat mit mehr Energie gespielt. Wir mussten uns hart reinarbeiten“, erklärte Frederik Storm und war glücklich über sein persönliches Erfolgserlebnis: „Ich freue mich sehr über meine ersten beiden Tore für Köln.“
Das Haie-Line-up für das bereits fünfte Heimspiel der DEL-Saison 2023/24 hielt ein paar Überraschungen bereit. Chefcoach Uwe Krupp musste auf seinen Topscorer Gregor MacLeod verzichten, der angeschlagen aus dem Topspiel gegen Mannheim gekommen und nicht einsetzbar war. Krupp baute deshalb seine Reihen um. Routinier David McIntyre ersetzte MacLeod und centerte die Top-Flügelstürmer Justin Schütz und Alexandre Grenier.
Der KEC-Trainer riss zudem seine zweite Topreihe auseinander. Tim Wohlgemuth stürmte neben Marc-Louis Aubry und Andreas Thuresson. Maxi Kammerer rutschte dafür in eine neu gebildete Formation mit Jason Bast und Frederik Storm. Die Serie seiner Umstellungen rundete Krupp mit Tobias Ancicka ab, der Mirko Pantkowski im Tor ablöste und erstmals vor eigenem Publikum auflief.
18.233 Zuschauer waren in die LanxessArena gekommen, um sich die neuen Haie anzuschauen und rieben sich zunächst einmal die Augen. Der Tabellenvorletzte aus Augsburg spielte nach seiner 1:7-Heimklatsche am Sonntag gegen Straubing frech auf und führte nach dem ersten Drittel dank klarer Offensiv-Aktionen und leidenschaftlicher Defensivarbeit mit 2:1.
Dietz trifft zum Kölner Ausgleich
Anrei Hakulinen nutzte schon nach 64 Sekunden einen unglücklichen Abpraller von Ancicka zur Führung. Nach dem Ausgleich von Verteidiger Stanislav Dietz (7.) zauberte dann Jordan Southorn die Scheibe von der blauen Linie zum 2:1 in den linken Winkel (15.). Justin Schütz hatte Ancicka die Sicht versperrt.
Die Führung der Panther war unerwartet, aber nicht unverdient. Auch, weil die Kölner zwar mehr vom Spiel hatten und mehr individuelle Qualität aufbieten konnten, insgesamt aber offensiv nicht zwingend genug waren und defensiv zu viele Zweikämpfe laufen ließen. Bester Kölner war noch Kammerer, der eine Großchance vor Storm (7.) und das 1:1 von Dietz stark vorbereitete.
Die Haie erhöhten nach der ersten Pause den Druck, es mangelte im Abschluss aber weiter am Fokus – auch in den beiden Überzahlspielen. Die meisten Schüsse der Hausherren verfehlten das Ziel und gegen Carter Proft (24./40.), Jason Bast (25.) und Brady Austin (36.) war der vorzügliche Markus Keller im Augsburger Tor zur Stelle.
Panther erhöhen im Powerplay auf 3:1
Die klareren Chancen hatten auch im zweiten Drittel die Gäste. Ancicka musste zwei Alleingänge von Jere Karjalainen (31.) und Chris Collins (34.) entschärfen. Das dritte Gegentor kassierten die Kölner schließlich in Unterzahl. Karjalainen machte vor, dass Scheiben auch aufs Tor gebracht werden können. Der Direktschuss des Finnen schlug unhaltbar zum 1:3 ein (39.) und die Haie standen vor dem Schlussabschnitt mit dem Rücken zur Wand.
Storm und Kammerer bringen Haie zurück
Der KEC musste kommen und kam durch Frederik Storm. Der im bisherigen Saisonverlauf unter Wert agierende Däne ließ mit einer Bewegung zwei Augsburger aussteigen und anschließend Keller im Eins-gegen-Eins keine Chance (43.). Der Ausgleich lag in der Luft, als Youngster Elias Lindner die Latte traf (44.) und Storm den Puck über den Kasten lupfte (46.).
Eine Strafe gegen Stanislav Dietz brach den guten Kölner Rhythmus dann aber erst einmal wieder (48.). Tobias Ancicka musste zwei- dreimal das 2:4 verhindern und hielt sein Team im Spiel. Das vierte Kölner Powerplay sorgte dann tatsächlich für den Ausgleich. Grenier und Aubry spielten Kammerer frei, der hart, direkt und hoch ins kurze Eck traf (54.).
Obwohl die Haie an drei Punkten arbeiteten, blieb es beim 3:3. In der Verlängerung verhinderte Ancicka den Knockout gegen Karjalainen (61.) und Matthew Puempel (65.). Es ging wie schon gegen die Düsseldorfer EG ins Penaltyschießen und dort sorgte als zwölfter Schütze Frederik Storm für das perfekte Comeback der Kölner.
„Es ist keine leichte Aufgabe als Favorit ins Spiel zu gehen. Wir haben Charakter gezeigt, sind zurückgekommen und mit etwas Glück gewonnen“, sagte der am Ende überragende Tobias Ancicka.
Spielstatistik:
Kölner Haie: Ancicka; Sustr, Dietz; Bailen, Müller; Austin, Sennhenn; Glötzl; Grenier, McIntyre, Schütz; Thuresson, Aubry, Wohlgemuth; Storm, Bast, Kammerer; Proft, Van Calster, Lindner. - SR.: Hoppe/Schukies. - Zuschauer: 18.233. - Tore: 0:1 Hakulinen (1:04), 1:1 Dietz (6:43/Kammerer, Sustr), 1:2 Southorn (14:54), 1:3 Karjalainen (38:12/PP1), 2:3 Storm (42:45/Austin), 3:3 Kammerer (53:48/Aubry, Grenier, PP1), 4:3 Storm (Penalty). Strafminuten: Köln 10; Augsburg 8.