Köln – Der Spielplan der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hält derzeit eine Standortbestimmung nach der anderen für die Kölner Haie bereit. Innerhalb einer Woche bekommt es die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp in der Lanxess Arena mit gleich drei Schwergewichten zu tun. Die Zwischenbilanz nach zwei Kräftemessen fällt gemischt aus. Dem 3:2 über den Meister Eisbären Berlin ließ der KEC im ersten Freitags-Heimspiel der Saison gegen die formstarken Adler Mannheim ein 1:3 (1:1, 0:1, 0:1) folgen und kassierte nach zuvor drei Siegen in Folge erstmals wieder eine Niederlage. „Wir haben viel investiert, aber es ist nicht genug bei herumgekommen“, haderte Stürmer Alexander Oblinger nach dem verlorenen Traditionsduell. Bevor die DEL für den Deutschland Cup eine Pause einlegt, wartet am Dienstag (19.30 Uhr) mit dem EHC Red Bull München noch eine weitere Herausforderung auf die Haie.
DEL: Mannheim ging in der achten Minute in Führung
Obgleich sich die Anfangsminuten im Mannheimer Drittel abspielten, gingen die Gäste mit ihren ersten zwingenden Vorstoß in Führung. Haie-Verteidiger Alex Roach ließ sich hinter dem eigenen Gehäuse vom heranpreschenden Markus Eisenschmid abkochen. Tim Wohlgemuth übernahm die Scheibe, kurvte vor das Tor und tunnelte Mirko Pantkowski mit einem Bauerntrick (8.).
Die Kölner Reaktion folgte prompt. Nur zwei Minuten drauf beförderte Stanislav Dietz den Puck von der linken Bande vor den Kasten der Adler. Marc-Louis Aubry bewies einmal mehr sein Gespür für gefährliche Situationen, reagierte im Getümmel am schnellsten und legte das Spielgerät an Arno Tiefensee vorbei ins Netz (10.). Damit knipste der Zugang zum bereits sechsten Mal. Im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts verzeichneten die Kurpfälzer die besseren Abschlüsse, doch Pantkowski hielt das nach 20 Minuten gerechte Remis fest.
Der Start ins Mitteldrittel ähnelte dem des ersten Durchgangs. Der KEC hatte optisch zuerst mehr vom Spiel, doch wirklich zwingend waren die Möglichkeiten von Zach Sill (24.) und Julian Chrobot (28.) erneut nicht. Gefährlicher, aber nicht gut genug wurde es bei einem Mann mehr, als Tiefensee einen Distanzschuss von Nick Bailen wegblocken musste (30.).
Kaum war auch das zweite Kölner Powerplay erfolglos verstrichen, gerieten die Hausherren vor 12 618 Zuschauern abermals ins Hintertreffen. Korbinian Holzer hebelte mit einem messerscharfen Pass von der blauen Linie die komplette Haie-Defensive aus. Am langen Pfosten hielt der freigeschlichene Matthew Donovan die Kelle rein und staubte ab (31.). Es dauerte bis zur Schlussphase des zweiten Abschnitts, ehe Krupps Team wieder mehr Abschlüsse zustande brachte. Die beste Chance verbuchte Andreas Thuresson, der die Scheibe an Tiefensees Schoner donnerte (39.).
Fehler führt zur Haie-Niederlage
Statt 2:2 stand es drei Minuten nach Wiederbeginn 1:3. Wie schon beim ersten Gegentreffer lag ein individueller Fehler der Haie zugrunde. Maxi Kammerer verlor im Aufbau an der eigenen Grundlinie unter Bedrängnis die Scheibe. Jordan Szwarz lief ein, fackelte nicht lange und platzierte den Puck genau in den Knick. Der KEC betrieb im Bemühen um den Anschlusstreffer einen hohen Aufwand, agierte im Vergleich zu den Adlern aber nicht effektiv genug. Als die Haie zweieinhalb Minuten vor Schluss noch einmal in Überzahl gerieten, ging Uwe Krupp ins volle Risiko und zog zusätzlich den Torwart. Doch selbst nach einer weiteren Mannheimer Hinausstellung wollte der Puck im Sechs-gegen-drei nicht ins Tor. Der überragende Arno Tiefensee war nicht zu überwinden.
Kölner Haie: Pantkowski; Bailen, Austin; Roach, Müller; Sennhenn, Dietz; Glötzl; Oblinger, Sill, Proft; Bast, McIntyre, Matsumoto; Thuresson, Aubry, Kammerer; Chrobot, Steck, Niedenz. – Tore: 0:1 Wohlgemuth (7:40), 1:1 Aubry (9:26/Dietz), 1:2 Donovan (30:59), 1:3 Szwarz (42:11). – Zuschauer: 12 618. – SR.: Frano/Schukies. – Strafminuten: Köln 4, Mannheim 10.