- Mit der Unterschrift von Sebastian Mielitz gehen tiefgreifende Veränderungen im Tor des FC Viktoria einher.
- Auch auf der Linksverteidigerposition hat die Viktoria ihre Personalplanungen weiter vorangetrieben.
Köln – Dass der FC Viktoria Köln in seinem ersten Profifußball-Jahr lange um den Klassenerhalt bangen musste, war zu wesentlichen Teilen auf die anfällige Defensive des Aufsteigers zurückzuführen. Mit 71 Gegentoren stellte die Mannschaft von Trainer Pavel Dotchev die zweitschlechteste Abwehr der 3. Liga. Um sich in der kommenden Saison wie angestrebt in höhere Tabellengefilde orientieren zu können, besteht also verstärkt Handlungsbedarf im hinteren Bereich. In diesem Zusammenhang setzten die Höhenberger am Mittwoch ein erstes Ausrufezeichen: Als vermutlich neue Nummer eins sicherte sich der Club die Dienste von Sebastian Mielitz, der bis 2022 unterschrieben haben soll.
Bereits im letzten Winter interessiert
An dem ehemaligen, 62-fachen Bundesliga-Schlussmann des SV Werder Bremen war die Viktoria neben mehreren anderen Clubs bereits im vergangenen Winter interessiert gewesen. Mielitz wollte den dänischen Erstligisten SönderjyskE jedoch nicht vor Vertragsende in diesem Sommer verlassen; als unumstrittener Stammtorhüter der vergangenen drei Jahre besaß der gebürtige Brandenburger im Süden Jütlands einen hohen Stellenwert. Die Kölner blieben jedoch hartnäckig. Mielitz gab im zweiten Anlauf nach – und verabschiedete sich aus Skandinavien als frischgebackener Pokalsieger und mit dem Klassenerhalt. Weitere Stationen des 30-Jährigen im Profibereich waren der SC Freiburg sowie die SpVgg Greuther Fürth, für die er in der 2. Bundesliga 33 Mal das Tor bewachte.
In Höhenberg ist man glücklich, das Rennen um Mielitz gewonnen zu haben. „Wir freuen uns sehr, dass sich Sebastian für uns entschieden hat. Er verfügt über große Erfahrung“, erklärt Viktorias Sportlicher Leiter Marcus Steegmann. Sportvorstand Franz Wunderlich ist sich sicher, dass Mielitz „alles mitbringt, um die neue Nummer eins werden zu können“. Der Keeper wiederum bescheinigt seinem neuen Club „ambitionierte Ziele – und die habe ich auch“.
Tiefgreifende Veränderungen im Tor
Die 3. Liga kennt Mielitz aus 41 Einsätzen für Werders Reserve persönlich: „Das ist einfach eine Spielklasse, die zieht. Hier spielen sehr viele Traditionsvereine. Das macht die Sache unglaublich spannend.“
Mit der Unterschrift von Sebastian Mielitz gehen tiefgreifende Veränderungen im Tor des FC Viktoria einher. Nach Daniel Mesenhöler verlässt auch Mark Depta (wechselt zu Regionalligist RW Oberhausen) den Verein; Sebastian Patzler wird sehr wahrscheinlich folgen. Somit kommt es im Kampf um den Platz zwischen den Pfosten aller Voraussicht nach zu einem Duell zwischen Neuzugang Mielitz und dem gleichaltrigen André Weis (Vertrag bis 2021). Letzterer war erst in der Winterpause von Zweitligist Jahn Regensburg gekommen, weil er auf der Suche nach einem Verein war, der ihm regelmäßige Spielpraxis bieten konnte. Die war in Höhenberg wegen Mesenhölers Verletzungsanfälligkeit und Patzlers schwacher Hinrunden-Leistungen gegeben.
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So richtig glücklich wurden die Rechtsrheinischen bislang aber auch mit André Weis nicht. Zum einen, weil der Routinier nach der Corona-Zwangspause acht Spiele aufgrund eines Muskelfaserrisses verpasste. Außerdem strahlte Weis in den zehn Begegnungen, die er während der Rückrunde absolvierte, nicht immer die absolute Sicherheit aus. Also handelten die Kölner auf der Torhüterposition erneut – und dürften nun noch nach einem jungen Keeper als drittem Mann Ausschau halten.
Vertrag von Fabian Holthaus verlängert
Auch auf der Linksverteidigerposition hat die Viktoria ihre Personalplanungen weiter vorangetrieben. Nach den Trennungen von Steffen Lang (Ziel unbekannt) und Sascha Eichmeier (Karriereende) wurde der ausgelaufene Vertrag von Fabian Holthaus verlängert. Allerdings steht der 25-Jährige in seiner zweiten Saison auf der Schäl Sick unter genauerer Beobachtung: „Fabian war nach der Corona-Pause deutlich verbessert. Da hat man gesehen, warum wir ihn vor einem Jahr geholt haben. Jetzt erwarten wir, dass er sich weiter steigert“, betont Sportchef Marcus Steegmann. Dass Holthaus seinem Leistungspotenzial lange Zeit nur hinterherlief, liegt auch in verschiedenen Verletzungen begründet, die ihn bis weit in die Rückrunde hinein immer wieder ausbremsten. Das Gesamtfazit seiner 22 Einsätze (ein Tor) fiel durchwachsen aus. Deshalb wird nach einem Konkurrenten für Holthaus gesucht. An einen Verbleib der Schalker Leihgabe Jonas Carls glaubt in Höhenberg kaum jemand.