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Bundesliga-DebütSava Cestic sorgt mit einer verblüffenden Leistung für Erstaunen

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Sava Cestic im Zweikampf mit Dortmunds Marco Reus.

Köln – Es gibt wohl kaum einen spektakuläreren Ort als den Dortmunder Fußballtempel, um die große Bundesliga-Bühne zu betreten. Sava Cestic hat dem sogar noch einen draufgesetzt. Der 19 Jahre junge Innenverteidiger sorgte gleich in seinem ersten Erstliga-Einsatz mit einer verblüffenden Leistung für Erstaunen.

Übertroffen wurde die allgemeine Verwunderung nur noch vom 1. FC Köln selbst, der den Ausweg aus seiner schier endlos erscheinenden Sieglosserie ausgerechnet durch einen 2:1-Sensationserfolg beim BVB gefunden hatte. Neben der Startelf-Nominierung durch Trainer Markus Gisdol dürfte Cestic ein anderer Vertrauensbeweis zusätzlich beflügelt haben. Denn wie die Geißböcke erst am Montag offiziell vermeldeten, wurde der Vertrag des Defensiv-Talentes bereits Mitte November bis 2024 langfristig verlängert. Ursprünglich wäre der Kontrakt mit dem Rechtsfuß im kommenden Sommer ausgelaufen.

Cestic ist froh über die Chance

Sava Cestic durchlebt damit die aufregendsten Tage seiner noch jungen Profikarriere, die für ihn nun erst richtig beginnt. „Mit dem Spiel am Samstag ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagt der 1,92 Meter große Modelathlet. Cestic ist glücklich über die Chance, die er in Köln geboten bekommt: „Ich spüre hier beim FC das Vertrauen und werde weiterhin alles geben, um es zurückzuzahlen.“

Einen ersten großen Schritt in diese Richtung hat Cestic in Dortmund unternommen. Als rechter Teil der Dreierkette mit Sebastiaan Bornauw und dem später verletzt ausgewechselten Rafael Czichos überzeugte der Youngster durch resolute Zweikampfführung, starkes Kopfballspiel und beeindruckende Ruhe am Ball.

Wer vorab darüber verwundert war, dass nicht etwa Cestic, sondern Routinier Frederik Sörensen aus dem Spieltagskader hatte weichen müssen, bekam in den 95 Minuten gegen die Dortmunder Offensivwucht die entsprechende Erklärung geliefert. Zur Belohnung wird Cestic am Samstag (15.30 Uhr, Rheinenergiestadion) gegen den VfL Wolfsburg wahrscheinlich erneut beginnen dürfen.

Heldt nicht besonders überrascht

„Sava hat es bei seinem Debüt wirklich gut gemacht“, meinte Horst Heldt. Den Kölner Sportchef schien Cestics glänzender Bundesliga-Einstand gar nicht mal sonderlich zu überraschen: „Wir waren auch vorher schon von seiner Qualität überzeugt. Er ist ein junger und ehrgeiziger Bursche und wir freuen uns, dass er bei uns langfristig verlängert hat.“

Damit reihte sich der hochveranlagte Innenverteidiger ein in eine Reihe mit Tim Lemperle, Robert Voloder, Noah Katterbach, Ismail Jakobs, Jan Thielmann, Jens Castrop und Justin Diehl. „Es ist unser Weg, auf junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs zu setzen“, sagte Heldt.

Gebürtiger Offenbacher über Schalke ans Geißbockheim

Dabei ist Sava Cestic noch gar nicht allzu lange am Geißbockheim. Der in Offenbach geborene Sohn serbischer Eltern gelangte über die Kickers Offenbach und den FSV Frankfurt zum FC Schalke 04. Drei Jahre lang durchlief Cestic die Knappenschmiede, ehe er in seiner ersten U19-Saison unter Kulttrainer Norbert Elgert seinen Stammplatz verlor und nach Köln flüchtete.

Cestic stand früh am Scheideweg, doch Stefan Ruthenbeck, der U19-Coach des FC, holte ihn aus seinem Leistungstief wieder heraus, machte ihn neben Robert Voloder zum Stamminnenverteidiger und prognostizierte: „Sava ist robust und aggressiv in den Zweikämpfen und für sein Alter sehr reif. Er hat das Potenzial, um Profifußballer zu werden.“

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Sava Cestic wurde Profifußballer. Schritt für Schritt. Unter Achim Beierlorzer durfte der serbische U16- und U18-Nationalspieler im Herbst vergangenen Jahres erstmals am Training der FC-Profis teilnehmen. Als wenig später Markus Gisdol seine Rettungsmission startete, erhielt Cestic die Möglichkeit, im Wintertrainingslager in Benidorm weitere Luft in der Bundesliga-Mannschaft zu schnuppern.

Es folgten immer wieder Nominierungen für das Training, und zu Beginn dieser Saison erstmals auch für den Spieltagskader. Parallel dazu entwickelte sich Cestic in der U21 zu einem Leistungsträger (10 Regionalliga-Spiele, 2 Tore). Am Samstag ging sein großer Traum schließlich in Erfüllung. An einem Ort, der auch menschenleer eine ungeheure Strahlkraft besitzt.