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Kommentar zum FCNicht unterkriegen lassen

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Logo am Geißbockheim

Köln – Der 1. FC Köln hat es geschafft. Bei allem Bangen und Zittern, das bis zum letzten Spiel nötig war: Die Geißböcke haben insgesamt verdient die Klasse gehalten und dürfen ihre 50. Saison als Bundesligist in Angriff nehmen. Gratulation für diese Leistung nach einer beispiellosen Achterbahnfahrt durch eine Corona-Spielzeit, die nahezu ohne Fans in den Stadien stattfinden musste. Ein Kraftakt, mit der die von Trainer-Fuchs Friedhelm Funkel routiniert über die Ziellinie gebrachte Mannschaft die Grundlage für eine stabilere Zukunft des Clubs gelegt hat – vor allem wirtschaftlich.

Höllenritt Relegation

Der letzte Akt des FC-Dramas in Kiel offenbarte allen Beteiligten einmal mehr, worauf es bei Herausforderungen wie dem Abstiegskampf ankommt. Geschlossenheit, Glaube und Gelassenheit sind Instrumente, mit denen sich ein Höllenritt bewältigen lässt. Nichts anderes ist die Relegation, die in ihrem grausamen Wesen den beteiligten Bundesligisten Jahr für Jahr in einen Orkan grundsätzlicher Existenzfragen schleudert.

Der FC-Jahrgang 2020/21 musste große Schwierigkeiten überwinden und hat dabei bis zum Schluss konsequent den komplizierten Weg eingeschlagen. Diese Mannschaft hat sich aber nicht unterkriegen lassen, sondern trotzig an sich geglaubt und in den Momenten größter Not ihre besten Leistungen abgerufen. Eine besondere Eigenschaft, die Rückschlüsse auf einen sauberen Charakter im Kern des Teams zulässt und Vorbild für den gesamten Club sein sollte.

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Bei allen Fehlern, die sich Vorstand, Geschäftsführung und Gremien im vergangenen Jahr zuhauf erlaubt haben, braucht der 1. FC Köln nicht den nächsten großen Umbruch und Neuaufbau. Nötig ist vielmehr Kontinuität und eine Philosophie in der Zusammenarbeit, die konstruktive Streitkultur in einer selbstkritischen Gemeinschaft schafft. Nur so sind starke Entscheidungen wie die Verpflichtung von Trainer Steffen Baumgart möglich.

Der zweite Klassenerhalt unter Sportchef Horst Heldt in Folge ist ein wunderbares Geschenk. Er sollte Anlass zur Hoffnung auf bessere Zeiten geben, darf aber keinesfalls die Augen vor der Führungs-Problematik verschließen. Die Aufarbeitung der Saison muss direkt an die Feierlichkeiten anschließen und zügig klare Ergebnisse hervorbringen. Denn eines ist klar: Es wird nächste Saison nicht leichter für den 1. FC Köln.