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Kommentar zum FC-TrainerDer erste Eindruck von Baumgart macht Mut

Lesezeit 2 Minuten
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Der neue Trainer des 1. FC Köln, Steffen Baumgart

Der erste Eindruck von den Wunschtrainern des 1. FC Köln hat in der Ära nach Peter Stöger zielsicher in die Irre geführt. Markus Anfang kam als revolutionärer Konzepttrainer mit kölscher Note und musste gehen, weil er vorgab jemand zu sein, der er nicht sein konnte.

Vom wortgewandten und sympathischen Franken Achim Beierlorzer blieben pädagogische Ansätze und fehlende Führungsqualitäten. Und Markus Gisdol scheiterte, weil er der Kritik an seiner Person erst mit Siegen begegnete, um sie danach wieder zu füttern.

Nun ist es also an Steffen Baumgart, den sein vorauseilender Ruf als emotionaler „Bessermacher“ zum nächsten Hoffnungsträger macht, das Jammertal der falschen Trainerentscheidungen endlich verlassen zu können. Der Rostocker hat einen ersten Eindruck hinterlassen, der Mut macht.

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Baumgart begegnete der Größe des FC mit einer der Aufgabe angemessenen Aufregung, vertrat seine Meinung schnörkellos und gab sich angenehm selbstkritisch. Ein Trainer, der von sich sagt, klar und selbstständig zu arbeiten und von allen anderen um ihn herum das Gleiche einfordert. Um gemeinsam etwas entwickeln zu können, von dem ganz Köln träumt.

Der 49-Jährige braucht glasklare Vorstellungen, um sich der Herausforderung FC zu stellen und sie gegen Widerstände auch meistern zu können. Er muss mit Sportchef Jörg Jakobs innerhalb kürzester Zeit nicht nur die Luft aus dem aufgeblähten Kader lassen, sondern gleichzeitig seine Idee von offensivem Fußball vermitteln und seine Spieler dafür begeistern.

Steffen Baumgart hat sich am 1. Juli als jemand präsentiert, dem all dies nicht nur zuzutrauen, sondern auch zu wünschen ist. Denn irgendwann muss selbst beim FC der erste Eindruck mal der richtige sein.