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Trotz makelloser QualifikationSüdkorea feuert Klinsmann – Abschiedsworte mit verstecktem Seitenhieb

Lesezeit 3 Minuten
Ist nicht mehr Nationaltrainer von Südkorea: Jürgen Klinsmann.

Ist nicht mehr Nationaltrainer von Südkorea: Jürgen Klinsmann.

Sein Wohnort stand von Anfang an in der Kritik. Jetzt hat eine Niederlage zur Trennung geführt.

Für Jürgen Klinsmann hat das Abenteuer Südkorea ein vorzeitiges Ende gefunden. Der 59-Jährige ist nicht mehr länger Trainer der südkoreanischen Fußball-Nationalmannschaft.

Diese Entscheidung gab Verbandspräsident Chung Mong Gyu in Seoul bekannt. Damit zieht der Verband KFA die Konsequenzen aus dem überraschenden Scheitern des Teams im Halbfinale des Asien-Cups.

Jürgen Klinsmann gefeuert – Weltmeister von 1990 meldet sich via Instagram

Der Weltmeister von 1990 hatte erst vor einem Jahr den Posten als Chefcoach des WM-Vierten von 2002 übernommen. Sein Vertrag lief noch bis zum Finale der Weltmeisterschaft 2026. Und seine Bilanz kann sich blicken lassen.

Der Ex-Bundestrainer bedankte sich auf Instagram bei seinen Spielern, seinem Trainerteam und den Fans in Südkorea. „Danke für all eure Unterstützung, die uns bis ins Halbfinale des Asien-Cups gebracht hat und für die unglaubliche Reise in den vergangenen zwölf Monaten“, schrieb er.

Seine Siegesserie mit den Südkoreanern hat Klinsmann besonders hervorgehoben. „In der wir 13 Spiele in Serie bis zum Halbfinale nicht verloren haben“, schob er noch nach. Ein Ausrufezeichen packte er ebenfalls dazu.

Jürgen Klinsmann schon vorher in der Kritik

Jürgen Klinsmann sah sich nach dem Aus im Halbfinale der Kontinentalmeisterschaft in der vergangenen Woche zum Teil heftiger Kritik von Kommentatoren und Fans in Südkorea ausgesetzt. Die Südkoreaner hatten in der Endrunde in Katar nach einer schwachen Leistung gegen Außenseiter Jordanien mit 0:2 verloren und dabei kein einziges Mal aufs gegnerische Tor geschossen. In Südkorea hatten Fußballfans später vor dem Gebäude der KFA ein großes Banner entrollt, auf dem sie die Entlassung des Nationaltrainers forderten.

Bereits vor dem Asien-Cup stand der Wahl-Kalifornier in der Kritik. Der Weltmeister von 1990 gewann keins seiner ersten fünf Spiele mit Südkorea. Auch dass er mehr Zeit im Ausland als in Südkorea verbrachte, wurde - ähnlich wie in seiner Zeit als Bundestrainer - nicht gern gesehen.

Parallelen zu Zeit als Bundestrainer – Kritik an Wohnort

Allerdings schaffte Klinsmann mit der Mannschaft einen makellosen Einstand in die Qualifikation für die Fußball-WM 2026. Im November folgte nur wenige Tage nach dem 5:0 zum Auftakt gegen Singapur ein 3:0 gegen China. Als sein kurzfristiges Ziel hatte er den Gewinn der Asien-Meisterschaft ausgegeben.

Klinsmann hatte den Job in Asien knapp drei Jahre nach dem krachend gescheiterten Trainer-Engagement beim Bundesligisten Hertha BSC übernommen. Beim FC Bayern München überstand der ehemalige Stürmer nicht eine Saison auf der Trainerbank. Im Frühjahr 2009 wurde er plötzlich rausgeworfen.

Für Klinsmann war es der dritte Job als Nationaltrainer. Von 2004 bis 2006 hatte der Weltmeister von 1990 Deutschland betreut und das DFB-Team zum dritten Platz bei der Heim-WM geführt. Von Juli 2011 bis November 2016 war der Ex-Profi Nationalcoach der USA. (mbr/dpa)