„Haben alles in die Waagschale geworfen“FC trotz Niederlage mit Leistung zufrieden
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Köln – Es war die einhellige Meinung nach dem mit 1:3 gegen Borussia Dortmund verlorenen Heimspielauftakt des 1. FC Köln, was Achim Beierlorzer in dem einen Satz zusammenfasste: „Mit der Leistung können wir zufrieden sein, mit dem Ergebnis nicht.
Bis zur 70. Minute hatte der Bundesliga-Rückkehrer dank des Treffers von Dominick Drexler aus der 29. Minute mit 1:0 geführt. Mit starkem Pressing und einer guten Raumaufteilung hatten die Kölner den großen Favoriten lange Zeit kaum zu Torschüssen und Chancen kommen lassen. Das lobte auch Gäste-Trainer Lucien Favre, der Respekt zeigte vor der mutigen und selbstbewussten Spielweise.
Hintenraus ging die Luft aus
Das einzige Manko war, dass den Hausherren aufgrund des laufintensiven Spiels und dem sich ständigen erhöhenden Drucks der Dortmunder die Kraft ausging. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber leider nur siebzig, achtzig Minuten lang. Dieses Spiel dauerte aber 95 Minuten“, meinte Anthony Modeste. Es müsse künftig das Ziel sein, das hohe Tempo bis zum Abpfiff durchzuhalten.
War der Ausgleich (70.) durch Sancho in Form eines Distanzschusses nach einer Ecke noch etwas glücklich für den BVB, so entsprang die 2:1-Führung (86.) durch Hakimi nach einer feinen Flanke einem exzellenten Spielzug. Für den Schlusspunkt sorgte Paco Alcacer in der dritten Minute der Nachspielzeit.
„Das Gegentor zur Dortmunder Führung war mein Fehler. Mein Gegenspieler hat sich gut gelöst und so das Tor erzielen können. Trotzdem hat es sich so angefühlt, dass wir Dortmund hätten schlagen können. Wenn man sich anschaut, wie wir gespielt haben, dann sieht man, dass wir eine gute Mannschaft für die Bundesliga haben. Die Punkte werden kommen, da bin ich mir sicher“, gab sich Kingsley Ehizibue zuversichtlich.
Ovation trotz Niederlage
Das war auch sein Trainer. „Wir haben nicht gegen irgendjemanden gespielt, sondern gegen Borussia Dortmund. Das ist nicht nur national, sondern auch international eine Top-Mannschaft. Dieses Spiel muss unser Maßstab für die nächsten Begegnungen sein. Wir haben ganz wenig zugelassen. Wir müssen den Glauben an diese Spielweise weiter in uns tragen. Wir haben gesehen, was mit der Art zu spielen möglich ist“, gab sich Achim Beierlorzer zuversichtlich.
Auch die heimischen Fans unter den 50.000 Besuchern im ausverkauften Rheinenergie-Stadion teilten diese Meinung. Denn nach dem Schlusspfiff gab es anhaltenden Beifall für die unterlegene Mannschaft.
Erstklassige Stimmung
Für Sportchef Armin Veh war es die beste Stimmung bei einem Heimspiel, seit langem. Selbst bei den hohen Erfolgen in der 2. Bundesliga seien die Zuschauer nicht so mitgegangen wie diesmal. Sehr beeindruckt zeigten sich auch Kölns fünf neue Spieler, die allesamt von Beginn an auf dem Platz standen. Stellvertretend für sei meinte der aus dem holländischen Zwolle gekommene Kingsley Ehizibue: „Die Atmosphäre war wirklich beeindruckend, es hat sich angefühlt, als wären wir ein Mann mehr auf dem Platz.“
Aber auch zu gefühlt zwölf Kölnern reichte es eben nicht gegen den Mitfavoriten auf die Meisterschaft. „So ist es manchmal im Fußball. Man liefert ordentliche Partien ab, hat alles rein, und steht trotzdem mit leeren Händen da. Dortmund mag nicht unser Maßstab sein, aber wir wollen trotzdem jedes Spiel gewinnen. Gerade vor unserem Publikum, das hat man heute auch gesehen. Wir haben alles in die Waagschale geworfen, die Gegentore aber zu einfach bekommen, hatten in der Phase auch nicht mehr die Entlastung, die wir gebraucht hätten“, fasste FC-Kapitän Jonas Hector zusammen. Am nächsten Samstag in Freiburg wolle man es besser machen und den ersten Punkt oder gar den ersten Saisonsieg einfahren