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Marcel RisseErste Torvorlage gelingt schon beim Viktoria-Debüt

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FC-Leihgabe Marcel Risse im Trikot des Drittligisten Viktoria Köln.

Köln – Marcel Risse hat sich lange gedulden müssen. Mehr als sieben Monate waren vergangen, seitdem der Rechtsaußen letztmals an einem Fußballspiel mitgewirkt hatte. Nach seinem Kurzeinsatz am 18. Januar beim 3:1-Heimsieg des Bundesligisten 1. FC Köln über den VfL Wolfsburg war der 30-Jährige nicht mehr zum Zug gekommen. Am Samstag hatte das Warten ein Ende, und Marcel Risse durfte erstmals wieder Wettkampfpraxis schnuppern.

Allerdings nicht im Dress der Geißböcke, sondern im Trikot des Drittligisten FC Viktoria Köln, der den Offensivspieler bekanntlich für eine Saison auf die rechte Rheinseite ausgeliehen hat. Eine schöne Pointe dieser Geschichte war, dass der Gegner bei Risses Rückkehr auf den Rasen ausgerechnet 1. FC Köln hieß – auch wenn es sich vergleichsweise nur um die Regionalliga-Mannschaft seines langjährigen Clubs handelte.

Kleinschrittig denken

Obgleich das 1:1 (1:0)-Unentschieden ein eher mageres Ergebnis für die Höhenberger darstellte, durfte der erst am vergangenen Mittwoch ins Training eingestiegene Marcel Risse persönlich gesehen zufrieden sein. Der in der Vergangenheit von zahlreichen Verletzungen zurückgeworfene bisherige FC-Profi überstand seine Teilhabe an der ersten Halbzeit blessurenfrei. Zudem bereitete der Offensivspieler die Führung durch Albert Bunjakus Kontertor vor (33.). „Wichtig war, dass Marcels Muskulatur gehalten hat. Das wird ihm Stabilität geben“, meinte der Sportliche Leiter Marcus Steegmann.

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Auch Pavel Dotchev denkt bei der Personalie Risse in kleinen Schritten: „Wir werden keine Wunderdinge von ihm erwarten. Man hat gesehen, dass Marcel noch Zeit braucht – und die wird er von uns bekommen“, sagte der Viktoria-Coach, dessen Elf nach spärlichem zweiten Durchgang noch den Ausgleich durch Justin Petermanns Foulelfmeter kassierte (71.).

Neuzugang Lucas Cueto als überragender Akteur

Einen deutlich besseren Eindruck hinterließ die Formation, die Dotchev wenige Stunden zuvor beim 6:1 (3:1)-Kantersieg beim Regionalligisten Bonner SC aufgeboten hatte. Überragender Akteur war Neuzugang Lucas Cueto, der im Kampf um die Stammplätze mit einem Dreierpack (39., 45., 73.) Pluspunkte sammelte. Die weiteren Kölner Treffer nach anfänglichem Rückstand (31.) erzielten Marcel Gottschling (43.), Michael Seaton (63.) und Simon Handle (65.). „Es war ein guter Test, dessen Ergebnis gegen einen ersatzgeschwächten Gegner allerdings nicht überbewerten werden darf“, erklärte Steegmann.

In beiden Partien hütete für jeweils eine Halbzeit Marian Prinz das Viktoria-Gehäuse. Der 20-jährige Schlussmann wird derzeit getestet, ob er für den noch verwaisten Posten des dritten Keepers infrage kommt. Steegmann bescheinigte dem Probe-Torhüter, einen „ordentlichen Eindruck“ hinterlassen zu haben. Prinz gehörte in der vergangenen Saison dem Drittliga-Kader von Preußen Münster an, kam allerdings ausschließlich in der Oberliga-Mannschaft zum Einsatz. Ausgebildet wurde Prinz in der Jugend von Bayer 04 Leverkusen, eher er zu seinem zweiten U19-Jahr nach Münster wechselte. Die Entscheidung über eine Verpflichtung des Schlussmannes wird wohl in dieser Woche fallen.

Dann dürfte ebenso Klarheit darüber herrschen, ob die Viktoria den ausgeguckten U23-Akteur für die Linksverteidigerposition sowie ihren drittligaerfahrenen Wunschstürmer erhält. Bei beiden Personalien befinden sich die Gespräche in der finalen Phase. Auch abseits des Spielfeldes könnte sich noch etwas tun: Der frühere Bundesliga-Keeper Georg Koch (48) war Tribünengast beim Testspiel gegen die FC-Reserve. In der vergangenen Saison arbeitete Koch als Torwarttrainer bei Fortuna Köln.