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Alptraum und eine unverdiente DerbypleiteFlorian Wirtz reißt das Kreuzband

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Wirtz 130322

Leverkusens Florian Wirtz liegt verletzt am Boden.

Leverkusen – Gerardo Seoane fasste den Alptraum dieses 13. März relativ gefasst und sehr tapfer zusammen. Vielleicht, weil der Trainer von Bayer 04 Leverkusen zum Zeitpunkt der Pressekonferenz nach dem Derby gegen den 1. FC Köln noch keinen genauen Kenntnisstand darüber hatte, wie schlimm die Nachrichten im Laufe des Abends noch werden würden.

Die Werkself hatte nicht nur mit 0:1 verloren und ihre gute Ausgangsposition im Kampf um die Champions League-Plätze in der Fußball-Bundesliga eingebüßt, sondern, was weitaus schwerer wog, mit Jeremy Frimpong, Florian Wirtz und Odilon Kossounou nach Patrik Schick und Robert Andrich die drei nächsten Verletzten zu beklagen. „Es war ein bitterer Nachmittag für uns mit der Niederlage und den Verletzten. Es gab sehr viele Widerstände“, sagte Seoane mit einem Anflug von Verzweiflung.

Florian Wirtz musste vom Platz getragen werden

Für Frimpong war die Partie schon nach neun Minuten und einem Zweikampf mit Florian Kainz beendet. Der Niederländer humpelte vom Feld. Noch schlimmer erwischte es Nationalspieler Wirtz (24.). Der Ex-Kölner verdrehte sich nach einem Duell mit FC-Innenverteidiger Luca Kilian im Fallen das Knie und musste mit der Trage vom Platz getragen werden.

Es stand das Schlimmste zu befürchten, denn der 18-Jährige hatte auf dem Weg in die Kabine beide Arme vor das Gesicht geschlagen. Um 19 Uhr kam die niederschmetternde Diagnose. Wirtz hatte sich das vordere Kreuzband gerissen und wird monatelang ausfallen. Auch Frimpongs wurde am Sonntag noch genauer untersucht, das Ergebnis stand noch aus. Kossounou blieb mit Oberschenkelproblemen schon zur Pause in der Kabine.

FC Fans Lachen über Wirtz Verletzung

Für Aufregung sorgten die FC-Fans, die die Folgen des Zweikampfes zwischen Wirtz und Kilian zunächst mit höhnischem Gelächter begleitet hatten. „Das ist nicht okay, da brauchen wir nicht zu diskutieren.

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Das höhnische Begleiten solcher Szenen erleben wir leider sehr oft in den Stadien“, tadelte FC-Coach Steffen Baumgart die Fans und schickte Florian Wirtz die besten Genesungswünsche mit auf den Weg: „Das ist traurig, sehr traurig für uns alle und für alle ein Schock.“ Immerhin gab es aufmunterten Beifall von den Rängen, als Wirtz vom Platz getragen wurde.

Leverkusen: Spiel war unruhig

Die drei frühen Ausfälle beeinflussten natürlich auch das Spiel der Leverkusener. „Selbst bei einer so starken Mannschaft wie uns, bricht das den Rhythmus“, erkannte Torwart Lukas Hradecky. Sein Trainer sah das ähnlich, blieb aber ganz im Gentleman-Modus: „Die Wechsel haben natürlich Unruhe gebracht.

Aber auf diesem Niveau muss man das verdauen, also gibt es keine Ausrede. Zumal wir genügend Torchancen hatten und es uns an Effizienz gemangelt hat.“ Allein der eingewechselte Sardar Azmoun hatte drei Mal den Ausgleich auf dem Fuß. So gab es am Ende neben dem Verletztenschock auch noch eine unverdiente Derbyniederlage . Schlimmer geht es nicht.