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Europa LeagueLeverkusen erwischt leichte, aber unattraktive Gruppe

Lesezeit 3 Minuten
ALONSO Xabier Trainer Team Bayer 04 Leverkusen mit FRIMPONG Jeremie DFL Fussball Bundesliga Saison 2023 - 2024 Spiel Borussia Moenchengladbach - B

Mit Bayer 04 in der Erfolgsspur: Trainer Xabi Alonso und Jeremie Frimpong (r.).

Leverkusen empfängt in der Bundesliga am Samstag Aufsteiger Darmstadt und hat bei der Europa League-Auslosung eine leichte Gruppe erwischt.

Der Spruch vom Glück, das die Mutigen begünstigt, ist auch Xabi Alonso geläufig. Der spanische Coach von Bayer Leverkusen kam vor elf Monaten selbst im Zuge einer couragierten Entscheidung der Klubführung ins Rheinland. Seitdem hat der 41-jährige Baske die strauchelnde Werkself verwandelt. In einen Klub, dem auf nationaler und internationaler Ebene nach 30 Jahren wieder Titel zuzutrauen sind. Wohlgemerkt schaffte der spanische Welt- und Europameister das nicht mit Glück, sondern mit intensivster Detailarbeit auf der einen und charakterstark-empathischer Führungskraft auf der anderen Seite.

Allerdings blitzte auch im ersten, noch unvollendeten Alonso-Jahr die ein oder andere glückliche Fügung auf. Dass die Gegner auf dem Weg ins Europa League-Halbfinale nicht Arsenal London, FC Sevilla oder Juventus hießen, sondern Ferencvaros Budapest und Union St. Gilloise, sollte nicht außer Acht bleiben. Auch die Wolfsburger Pleite am letzten Bundesliga-Spieltag gegen Absteiger Hertha BSC und das verlorene Pokalfinale von Konkurrent Frankfurt, machten Platz sechs und die erneute Teilnahme am zweitwichtigsten, europäischen Vereinswettbewerb erst möglich.

Gegner aus Aserbaidschan, Norwegen und Schweden

So konnte Bayer 04 am Freitag in Lostopf eins landen und aus diesem in Gruppe H mit Qarabaq Agdam, Molde FK und BK Häcken zusammengepackt werden. „Wir sind zufrieden mit der Auslosung“, bemerkte Alonso zu den Konkurrenten aus Aserbaidschan, Schweden und Norwegen. Um dann gleich eine mutige Ansage hinterher zu schicken: „Wir wollen kämpfen, um so weit wie möglich zu kommen.“ Schließlich sei man im Halbfinale gegen AS Rom im Mai „schon in der Nähe des Finals“ gewesen und könne aus diesem Gefühl „gute Motivation“ ziehen.

Dieser Konkurrenzkampf ist hart. Aber das wollte ich so.
Xabi Alonso, Cheftrainer Bayer Leverkusen

Besondere Schärfe bekommen diese Worte durch den perfekten Saisonstart. Nach dem klaren Sieg im DFB-Pokal und den Machtdemonstrationen gegen Leipzig und in Mönchengladbach sprühen sie in Leverkusen nur so vor Selbstvertrauen. „Wir haben uns wichtige Prinzipien aufgebaut und mit diesen Prinzipien können wir unseren Gameplan umsetzen“, spricht der Chefcoach über die Errungenschaften aus der Sommervorbereitung, „wenn wir kleine Details wie Standards, lange Bälle und das Umschaltspiel kontrollieren und dazu mit gutem Tempo zusammen spielen, sind wir auf dem richtigen Weg. Dann ist der Gegner egal.“

Bayer winkt ein perfekter Saisonstart

Das Topspiel gegen seinen Ex-Verein Bayern München (nach der Länderspielpause) schließt Alonso da genauso mit ein, wie das Heimspiel am Samstag gegen Aufsteiger Darmstadt 98 (15.30 Uhr/Sky) oder eben den aserbaidschanischen Serienmeister Qarabaq. Seinen Spielern hat er eingetrichtert, jedes Spiel mit Respekt und Vorfreude anzugehen. Die gereifte, aber trotzdem erfolgshungrig wie nie wirkende Werkself, folgt ihm. Nathan Tella, der vom FC Southampton als letzter von neun Zugängen kam und nun erstmals im Kader stehen wird. Genauso wie Nadiem Amiri, dessen Wechsel zu Leeds United nach langem Hin und Her vom Tisch ist. Wenn bald auch Goalgetter Patrik Schick und Defensivspezialist Piero Hincapié ihre OP-Reha abgeschlossen haben, sind im 26-Mann-Kader alle Positionen doppelt und qualitativ hochwertig besetzt.

„Dieser Konkurrenzkampf ist hart. Aber das wollte ich so“, stellt der Trainer klar. Wohlwissend, dass es neben fußballerischer Qualität vor allem akribische Arbeit und den richtigen Teamgeist braucht, um Titel zu gewinnen. Für das ausverkaufte Heimspiel gegen die punktlosen Darmstädter gibt Alonso eine Marschroute vor, die für die gesamte Saison gelten kann. „Wir müssen wach sein und auch in den kleinen Details keine Fehler haben.“ Dann könnte der perfekte Bundesliga-Start am dritten Spieltag gelingen. Neun Punkte vor der Länderspielpause wären für die mutigen Leverkusener sicherlich ein großes Glück.


Voraussichtliche Aufstellungen: Leverkusen: Hradecky; Koussounou, Tah, Tapsoba; Frimpong, Palacios, Xhaka, Grimaldo; Hofmann, Boniface, Wirtz. – Darmstadt: Schuhen; Klarer, Riedel, Zimmermann; Bader, Franjic, Holland, Manu, Mehlem, Honsak; Pfeiffer. – SR.: Jablonski (Bremen).