Manuel Gräfe ist mit der Berufung der deutschen EM-Schiedsrichter unzufrieden. Er lobt stattdessen einen anderen deutschen Referee.
„Leistungsgedanke Fehlanzeige“Manuel Gräfe wettert gegen deutsche EM-Schiris
Der ehemalige deutsche Top-Schiedsrichter Manuel Gräfe hat nach ihrer EM-Berufung offen gegen die beiden deutschen EM-Referees Felix Zwayer und Daniel Siebert gewettert. Auf X, ehemals Twitter, kritisierte der 50-Jährige insbesondere den DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich, der laut Gräfe nach persönlichen und regionalen Faktoren Referees begünstige.
Hoyzer-Skandal: Manuel Gräfe kritisiert Zwayer-Nominierung
„Leistungsgedanke Fehlanzeige“, fügte der 50-Jährige an und verwies bei Zwayer, dessen Berufung er als „Tiefpunkt der Fehlentwicklung“ bezeichnete, auf den Skandal um den damaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer.
Den Gerichtsakten zum Hoyzer-Skandal zufolge soll Zwayer, der die Affäre mit aufdeckte, damals wie Hoyzer Geld angenommen haben. Dem widersprach der Schiedsrichter: „Mir wurde niemals Geld angeboten, mir wurde niemals offenkundig von einer beabsichtigten oder durchgeführten Spielmanipulation berichtet. Ich habe von Robert niemals Geld für irgendeine Beteiligung an irgendeiner Manipulation eines Spiels erhalten.“ Auch nicht von einer anderen Person, hatte Zwayer in einem Interview ausdrücklich erklärt.
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Auch mit Siebert als zweitem deutschen Unparteiischen ist Gräfe nicht einverstanden und begründete dies mit schwachen Leistungen bei internationalen Spielen. Man habe es „versäumt und zum Teil sogar verhindert“, dass andere junge Schiedsrichter wie Sven Jablonski international früher aufsteigen, fügte er an.
EURO 2024: Felix Siebert und Felix Zwayer als Referees nominiert
Gräfe selbst leitete seit seinem Einstand als Bundesliga-Schiedsrichter im Jahr 2004 insgesamt 289 Partien im deutschen Oberhaus und war jahrelang als deutscher Referee bei internationalen Wettbewerben im Einsatz. Nachdem er 47 Jahre alt geworden war, hatte der DFB ihn zur Saison 2021/22 nicht mehr auf die Schiedsrichterliste aufgenommen.
Eine offizielle Altersobergrenze hat der Verband nicht festgelegt, im Alter von 47 scheiden aber auch Top-Schiedsrichter in Deutschland aus. Trotz Gräfes Bemühungen, gegen den Ausschluss vorzugehen, nahm der DFB ihn nicht wieder in die Reihe der Schiedsrichter auf.
Außer Siebert und Zwayer wurden nach DFB-Angaben auch Jan Seidel, Rafael Foltyn, Stefan Lupp und Marco Achmüller als Schiedsrichter-Assistenten sowie Bastian Dankert, Christian Dingert und Marco Fritz als Video-Assistenten berufen. „Alle Nominierten haben hart dafür gearbeitet und sich dieses Highlight in ihrer Karriere redlich verdient“, sagte DFB-Schiedsrichter-Chef Fröhlich laut Mitteilung vom Dienstag. (nis mitdpa)