Köln – Monatelang war der FC Viktoria Köln verhältnismäßig gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Nun aber mehren sich wie in der gesamten 3. Fußball-Liga trotz eines strengen Hygienekonzeptes auch in Höhenberg die Probleme bei der Eindämmung der Lungenkrankheit. Am Mittwoch vermeldete der Club die Infektionsfälle Nummer zwei, drei und vier innerhalb seiner Lizenzspieler-Mannschaft. Ende Oktober war erstmals bei einem Profi der Viktoria Covid-19 nachgewiesen worden. Er befindet sich inzwischen wieder im Mannschaftstraining. Auch die Namen der neuerlich Erkrankten teilte der Verein nicht mit. Das Trio hat sich in häusliche Isolation begeben. Das Spitzenspiel am Freitag (19 Uhr, Magenta Sport) im verschlossenen Sportpark Höhenberg gegen den Tabellenführer 1. FC Saarbrücken soll aber wie geplant stattfinden.
Weitere Spieler drohen auszufallen
Die personellen Voraussetzungen sind derweil auch aus anderen Gründen schwierig. Neben den drei mit Corona infizierten Kickern drohen weitere Spieler auszufallen. So war Mitte der Woche noch ungewiss, ob Mike Wunderlich rechtzeitig fit wird. Der Kapitän hatte den 3:1-Erfolg am Montag beim MSV Duisburg (Viktoria-Tore: Timmy Thiele, Albert Bunjaku/Foulelfmeter und Marcel Risse) wegen eines kleinen Muskelfaserrisses im Oberschenkel lediglich auf der heimischen Couch verfolgen können. Lucas Cueto hatte an der Wedau ebenfalls gefehlt. Der Linksaußen plagt sich mit Rückenschmerzen herum, trainierte am Mittwoch aber zumindest wieder mit.Gleich in der Anfangsphase des Spiels kam dann noch ein weiterer Verletzter hinzu. Moritz Fritz war bei einem Kopfballduell derart wuchtig mit Wilson Kamavuaka zusammengerasselt, dass der Defensiv-Allrounder der Kölner blutüberströmt in ein Duisburger Krankenhaus eingeliefert werden musste. Dort wurde seine tief klaffende Platzwunde am linken Auge mit zehn Stichen zusammengenäht. Fritz hatte Glück im Unglück: „Es sind keine weiteren Verletzungen festgestellt worden“, berichtete der 27-Jährige erleichtert. Sein Mitwirken gegen Saarbrücken ist aber sehr unwahrscheinlich.
Pavel Dotchev zeigt sich zufrieden
Trotz alledem wollen die Höhenberger versuchen, den Schwung aus dem Spiel in Duisburg mitzunehmen. „Wir haben dort ein ganz anderes Gesicht gezeigt“, freute sich der Sportliche Leiter Marcus Steegmann über die zwingend notwendige Reaktion auf die enttäuschenden Niederlagen gegen den VfB Lübeck (0:2) und Hansa Rostock (1:5). Auch Pavel Dotchev war richtig zufrieden: „Wir haben den Rückstand super weggesteckt. Körpersprache und mannschaftliche Geschlossenheit waren top, die Jungs haben sich gegenseitig hochgepusht“, lobte der Viktoria-Coach und fügte mit Blick Richtung Freitag an: „Ich bin froh, dass wir uns vor dem schwierigen Spiel gegen Saarbrücken so befreien konnten.“
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Dann nämlich kommt der aktuelle Spitzenreiter ins Rechtsrheinische. Vergleichbar mit der Viktoria vor einem Jahr hat den Meister der Regionalliga Südwest eine riesige Euphoriewelle in die erste Drittliga-Saison nach dem Aufstieg getragen. „Das ist kein gewöhnlicher Aufsteiger. Der FCS verfügt über überdurchschnittliche finanzielle Möglichkeiten“, warnte Marcus Steegmann vor dem letztjährigen DFB-Pokal-Halbfinalisten, bei dem der ehemalige Viktorianer Timm Golley unter Vertrag steht.