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DFB-PokalspielMarvin Schwäbe rückt gegen Jena ins FC-Tor

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Im Training hat sich die Nummer Zwei (Marvin Schwäbe, hinten) gegen die Nummer Eins im FC-Tor (Timo Horn) durchgesetzt.

Köln – Jahrelang war Timo Horn gesetzt. Das Eigengewächs des 1. FC Köln hatte seinen Platz zwischen den Pfosten sicher. Nicht nur in der Liga, sondern auch im Pokal. Seitdem Steffen Baumgart als Trainer am Geißbockheim tätig ist, haben sich jedoch einige Dinge geändert. Auch die Torhüterposition bleibt davon nicht unberührt.

Wenn der Fußball-Bundesligist am Sonntag (15.30 Uhr, Sky) bei Regionalligist Carl Zeiss Jena in die neue DFB-Pokal-Saison startet, wird nicht wie gewohnt Timo Horn das Gehäuse bewachen, sondern sein neuer Herausforderer Marvin Schwäbe (26). An den grundsätzlichen Machtverhältnissen im Kölner Tor rüttelt Baumgart dagegen nicht. „Es gibt eine klare Nummer eins, das ist Timo. Und es gibt eine klare Nummer zwei, das ist Marvin“, stellte der 49-Jährige am Freitag klar. „Im Pokal habe ich mich aber für Marvin entschieden.“

Baumgart will Konkurrenzverhalten innerhalb des Teams fördern

Dafür nannte Baumgart zwei Gründe. „Marvin hat das umgesetzt, was wir von ihm verlangt haben. Er hat im Training sehr gute Leistungen gebracht“, lobte der FC-Coach mit Verweis auf den „Leistungsgedanken“, der künftig auch im Kölner Tor stärker zählen soll. „Wir haben Marvin dazu geholt, um nicht nur gut abgesichert zu sein, sondern auch, um ein anderes Konkurrenzverhalten bei den Jungs reinzubekommen.“

In der vergangenen Saison hatte sich Leihgabe Ron-Robert Zieler klaglos auf die Bank gesetzt. In den Jahren davor war es der heutige Lizenzspielerleiter Thomas Kessler gewesen, der die Rolle der klassischen Nummer zwei bekleidete. Was zur Folge hatte, dass sich Timo Horn nie ernsthaft um seinen Stammplatz sorgen musste. Das war so lange kein Thema, bis der heute 28-Jährige nicht mehr der völlig unangreifbare Rückhalt früherer Jahre war.

Gleichzeitig soll der Teamgedanke verstärkt werden

Marvin Schwäbe, bisheriger Stammkeeper des dänischen Meisters Bröndby Kopenhagen, soll den Druck auf Horn nun spürbar erhöhen und beim früheren U21-Nationaltorhüter einen Leistungssprung herauskitzeln. Für diese Aufgabe unterschrieb der ablösefrei gekommene Hesse bis 2024. Mit der Rotation zwischen den Pfosten will Baumgart auch den Teamgedanken fördern.

So hat er es auch auf seiner vorherigen Station beim SC Paderborn gehandhabt. „In einer Gruppe sollte jeder das Gefühl haben, dazu zu gehören“, betonte der FC-Coach. „Wenn man zwei Wettbewerbe hat, kann man das so machen – wenn die Leistung stimmt. Und die hat bei Marvin gestimmt.“ Die Maßnahme sei in Absprache mit Horn getroffen worden und „sollte, ohne dass es in Stein gemeißelt ist, auch in der nächsten Runde gelten“.

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Mit der alten und neuen Nummer eins Timo Horn, seinem künftigen Herausforderer Marvin Schwäbe sowie Talent Jonas Urbig (17) sieht Baumgart den FC im Tor „sehr gut aufgestellt, mit allen Stärken und Schwächen. Das ist eine interessante Torwartkonstellation.“ Wenn die Dinge im Ernst-Abbe-Sportfeld so verlaufen, wie Steffen Baumgart sie für seinen Pflichtspiel-Einstand beim FC einfordert, sollte Schwäbe nicht allzu häufig eingreifen müssen. „Wir sind als Bundesligist der Favorit. Wir müssen klar aufzeigen, wer Chef im Ring ist“, nahm der FC-Trainer seine Elf in die Pflicht. Zugleich warnte er aber davor, den Viertligisten zu unterschätzen: „Jena hat eine klare Struktur und ist sehr gut im Umschaltspiel. Wir müssen einen großen Fight des Gegners im Auge haben.“ Kingsley Schindler wird dabei angeschlagen fehlen.

FC Carl Zeiss Jena: Sedlak; Stauffer, Halili, Strietzel, Hoppe; Schau; Bergmann, Bürger; Krauß, Oesterhelweg; Eisele. – 1. FC Köln: Schwäbe; Ehizibue, Hübers, Czichos, Schmitz; Özcan; Kainz, Hector; Uth; Thielmann, Modeste.