- Der 1. FC Köln startet am Sonntag gegen den SV Wehen-Wiesbaden in die neue Saison.
- Im Aufsteigerduell steht die Spielidee von Achim Beierlorzer auf dem Prüfstand.
- Zudem war Schiedsrichter Sascha Stegemann beim FC zu Gast.
Köln – Am Donnerstag bestand die letzte Möglichkeit, die FC-Profis vor dem Pokalauftritt am Sonntag (18.30 Uhr) in Wiesbaden noch einmal beim Training aus nächster Nähe zu beobachten. Über 700 Fans nutzten das, sorgten für chaotische Parkverhältnisse rund um das Geißbockheim. An diesem Freitag und am Samstag wird hinter verschlossenen Toren im Rheinenergie-Stadion geprobt, bevor es dann ernst wird.„So ein Pokalspiel ist ein guter Auftakt für die Saison. Die Wiesbadener werden uns fordern. Sie spielen Pressing wie wir und recht aggressiv. Auch wenn sie ihre beiden ersten Zweitligaspiele verloren haben, darf man sie nicht unterschätzen. Bei einem Test gegen sie in der Vorsaison haben wir 1:1 gespielt. Das wird ein guter Gratmesser für uns“, glaubt Dominick Drexler.
Der Offensivspieler, der in der Vorsaison 26 Torbeteiligungen (9 Treffer und 17 Vorlagen) besaß, besitzt gute Chancen, am Sonntag zur Startelf zu gehören. Als Indiz dafür dürfte neben seinen aktuellen Leistungen dienen, dass Achim Beierlorzer mehrmals während und nach dem Training Vieraugengespräche mit ihm führte.
Ungeachtet dessen nimmt Dominick Drexler die Konkurrenzsituation ganz pragmatisch an. Natürlich wolle jeder spielen, aber Konkurrenz sei gut. Es könne nur förderlich sein, dass sich kein Spieler verstecken könne, keiner sicher sein könne, dass er spielt. „Das ist bei uns im Kader so, bis auf eine Ausnahme: Jonas“, sprach der Offensivspieler eine Sonderstellung des Kapitäns Jonas Hector an.
Angst als schlechter Begleiter
Achim Beierlorzer wies seine Spieler darauf hin, dass „Angst ein schlechter Begleiter beim Konkurrenzkampf“ sei. Man müsse „mit extrem breiter Brust und positiven Aspekten“ in die Duelle mit den Kollegen gehen. Selbstbewusstsein sei sehr wichtig. „Dann habe ich es extrem schwer – und ich habe es gerne schwer, wenn ich in die Situation komme, dass ich mich umdrehe und Spieler sehe, die ich genauso gut hätte aufstellen können“, meinte der FC-Trainer.Einer, der diesbezüglich in den letzten Tagen in den Fokus rückte, ist Rafael Czichos. Für seine Position gab es bislang keinen zweiten Spieler. Nun wurde er mit dem Belgier Sebastiaan Bornauw gefunden. Der 20-Jährige deutete bei seinem ersten Training am Donnerstag bereits an, was in ihm steckt. Zwei Mal ging er aggressiv in Zweikämpfe und kam zu Balleroberungen.
Rafael Czichos nahm es zur Kenntnis. „Wir brauchen Konkurrenz, damit jeder Gas gibt“, sagte der 29-jährige Bundesligadebütant. Sein Trainer geht davon aus, dass er genau richtig mit der neuen Situation umgeht: „Rafael weiß, was er kann. Wenn er alles in die Waagschale wirft, wird es schwer sein, ihn von seiner Position wegzustoßen. So muss jeder in die Konkurrenzkämpfe gehen.“Sebastiaan Bornauw wird am Sonntag wohl mit nach Wiesbaden fahren. Ob er allerdings zum 20er Kader für das Pokalspiel gehört, will Achim Beierlorzer erst zeitnah entscheiden.
Das könnte Sie auch interessieren:
Am Montag steigt mit Ellyes Skhiri die letzte Neuverpflichtung ins FC-Training ein. Wegen seiner Teilnahme am Afrika-Cup hatte der Tunesier Sonderurlaub erhalten.Nach dem Training am Donnerstag gab es für die FC-Profis und ihre Trainer noch ein Treffen mit Bundesliga-Schiedsrichter Sascha Stegemann.
Der 34-Jährige darf keine Pflichtspieler des 1. FC Köln leiten, weil er für seinen Heimatverein SV Niederkassel bei Porz pfeift und damit wie der FC dem Fußballverband Mittelrhein angehört. Aber er durfte Neuerungen bei Regeln und neue Auslegungen bestehender Regeln erläutern und darüber informieren. „Ich finde, das ist eine gute Regelung. Außerdem hilft es beim Miteinander zwischen Clubs und Schiedsrichtern“, stellte Achim Beierlorzer fest.